Julia Extra Band 0326
Sex gewesen. Zumindest für Zarek.
Und sollte sie ihn jetzt einfach so wieder in ihr Leben – und in ihr Bett – lassen? Als er mit der Troja in See stach, hatte sie gewusst, dass sie ihre Drohung, nicht auf ihn zu warten, nicht ernst gemeint hatte. Sie hatte sich gesagt, dass sie sich gegen ihn behaupten musste, wenn er zurückkehrte. Dass ihre Liebe allein nicht reichen würde, um ihre Ehe aufrechtzuerhalten, und sich irgendetwas ändern musste.
Und obwohl zwei Jahre statt einiger weniger Tage vergangen waren, durfte sie nicht von ihrem Entschluss abweichen. Vor allem wenn sie mit ihm verheiratet bleiben wollte.
Nichts würde sich ändern, wenn sie gleich beim ersten Kuss und den ersten Zärtlichkeiten nachgab.
„Zarek …“ Mehr brachte sie nicht über die Lippen, als würde ihr die Kraft zum Sprechen fehlen.
„Gineka mou“ , sagte er mit einem besitzergreifenden Ton, bevor er die Lippen wieder auf ihre Brust presste.
Gineka mou … meine Frau.
Erneut machte er seine Besitzansprüche geltend, und zwar mit Sex. So hatte er sie damals erobert und in den ersten sechs Monaten ihrer Ehe getäuscht. Aber dann hatte sie die Wahrheit erfahren …
„Nein!“
Diesmal fiel es Penny nicht schwer, sich Gehör zu verschaffen. Das Wort hallte im ganzen Haus wieder, wie es ihr schien. Im selben Moment versuchte sie, Zarek wegzuschieben, sich aus seiner gefährlich verführerischen Umarmung zu befreien. Noch immer streichelte er sie, und sie spürte seine heiße Zunge auf der Haut. Nur wenige Sekunden, und sie wäre wieder verloren. Dunkles Verlangen flammte in ihr auf und drohte sie zu verzehren und jeden klaren Gedanken auszulöschen.
„Ich habe Nein gesagt!“
Verzweifelt versuchte sie, ihn wegzustoßen, doch er war viel zu kräftig für sie. Also ergriff sie drastischere Maßnahmen, indem sie die Hand in sein Haar schob und daran riss.
„Gamoto!“
Sie musste nicht besonders gut Griechisch können, um zu verstehen, dass er fluchte. Abrupt hob er den Kopf und blickte sie mit funkelnden Augen an.
„Was, zum Teufel …?“
„Ich habe Nein gesagt!“
Er war so verblüfft, dass er sich für einige Sekunden von ihr löste, und sie nutzte die Gelegenheit, indem sie sich blitzschnell unter ihm herauswand und aus dem Bett sprang. Immer noch in Panik, rannte sie vor ihm weg, damit er sie nicht festhalten konnte.
„Verdammt, was …?“
Hatten seine Augen eben noch gefunkelt, so loderten sie nun vor Zorn, und der Ausdruck darin ließ sie sich ganz klein fühlen.
„Du …“
Sichtlich um Beherrschung bemüht, blieb Zarek abrupt stehen. Dann atmete er tief ein, während er sich mit einer Hand das Haar zurückstrich, sodass die Narbe noch deutlicher zu sehen war.
„Was, zum Teufel, soll das?“, fragte er schroff. „Was für ein Spielchen …?“
„Das ist kein Spielchen!“, unterbrach Penny ihn. Plötzlich fürchtete sie, er könnte das hier als eine Art Vorspiel betrachten, mit dem sie sein Verlangen steigern wollte. Sie war ohnehin gerade noch einmal davongekommen, bevor die Wogen der Leidenschaft sie mitgerissen hatten. Es kostete sie all ihre Kraft, seiner Anziehungskraft zu widerstehen.
„Ich spiele keine Spielchen“, bekräftigte sie. „Es ist mein Ernst …“
Der Blick, den Zarek ihr zuwarf, hätte sie beinah völlig die Beherrschung verlieren lassen, aber sie atmete tief durch und zwang sich, ihm standzuhalten.
„Wir sind schon zu weit gegangen. Ich will das nicht. Ich will dich nicht.“
„Du lügst!“, entgegnete er trügerisch sanft. „Du hast mich genauso begehrt wie ich dich. Das hast du selbst gesagt …“
„Ich habe mich geirrt …“
„Und dein Körper auch. Ich sehe es dir immer noch an.“ Er machte eine verächtliche Geste. „Streite es ja nicht ab …“
„Und ob ich das tue!“ Ihre Stimme klang unnatürlich schrill, wie Penny selbst feststellte. Allerdings überraschte es sie kaum, denn ihre Sinne spielten immer noch verrückt, und ihr Puls raste.
„Ach ja?“, meinte Zarek in einem ebenso ungläubigen wie zynischen Tonfall, der sie erschauern ließ. „Das hier auch?“
Ehe sie sich’s versah, stand er vor ihr und umfasste mit eisernem Griff ihre Schultern, wobei seine Finger sich schmerzhaft in ihre Haut bohrten. Dann drehte er sie um, sodass sie sich in der Spiegeltür des Kleiderschranks auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes sehen konnte.
„Streitest du das auch ab?“, wiederholte er aufgebracht. „Dann betrachte dich doch einmal im
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