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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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stellen, die ihr seit Tagen auf der Seele brannte.
    Sie öffnete den Mund, doch bevor sie etwas sagen konnte, fing Charlie an zu reden. „Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ohne Kaffee kann ich unmöglich den Klatsch von einem ganzen Monat bewältigen. Ein oder zwei Muffins dazu wären auch nicht schlecht, oder?“
    „Ich nehme einen …“ Mist, wie hieß das doch gleich? Das Wort schien sich so schnell aus ihrem Bewusstsein verflüchtigt zu haben wie ein Traum, den man beim Aufwachen noch festhalten möchte.
    „Du weißt schon … dieses schaumige Getränk mit Pulver obendrauf.“
    Charlie ließ sich nichts anmerken, und Ellie war ihr dankbar. „Zwei Cappuccino bitte“, sagte sie zu der Kellnerin.
    Ellie fügte hinzu: „Und ein Schokoladenmuffin, bitte.“
    „Bringen Sie zwei.“ Charlie drehte sich wieder Ellie zu, während die Kellnerin an der Theke die Bestellung aufgab. „Ja, das ist meine Ellie. Du kannst die Schokolade einfach nicht lassen.“
    Wenn ihre Mutter oder ihr Bruder so etwas zu ihr gesagt hätten, hätte Ellie eine schnippische Bemerkung gemacht, aber bei Charlie musste sie nur lachen.
    Endlich, nach einem weiteren Cappuccino, fasste Ellie sich ein Herz.
    „Charlie, ich habe dich aus einem ganz bestimmten Grund um ein Treffen gebeten. Ich brauche deine Hilfe.“ Sie griff nach dem Medaillon an ihrem Hals und rieb es zwischen den Fingern.
    „Du kannst immer auf mich zählen, das weißt du“, erwiderte Charlie und legte ihre verschränkten Arme auf den Tisch. „Also, schieß los.“
    Ellie holte tief Luft. Diesmal bat sie um mehr als nur ein offenes Ohr oder moralische Unterstützung.
    „Ich brauche einen Job.“
    Charlie machte sich steif und blinzelte Ellie ungläubig an. „Einen Job?“
    Ellie biss sich auf die Unterlippe und nickte, während Charlie sich an der neben ihr liegenden Zeitung zu schaffen machte und eine Ecke umknickte. Nachdem sie die Falte mit ihrem langen, roten Fingernagel glattgestrichen hatte, hob sie den Blick.
    „Tut mir leid, Ellie. Wie du weißt, brauche ich nur wenige Leute im Büro, und im Moment sind wir voll besetzt.“
    „Ich meine auch keinen Bürojob. Ich wollte dich darum bitten, mich in die Kartei eurer Agentur aufzunehmen. Am liebsten wäre mir eine Stelle, wo ich auch wohnen könnte. Ich muss … mal eine Weile aus Barkleigh weg. Bestimmt hast du was Passendes für mich, wo ich meine Kenntnisse anwenden kann. Du weißt, ich bin eine ganz passable Köchin.“
    Charlie nickte wortlos, und Ellie konnte förmlich sehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete. Charlies exklusive kleine Agentur lief ziemlich gut. Sie vermittelte Hauspersonal an wohlhabende Leute – angefangen vom Butler und Chauffeur bis zur Köchin und zum Kindermädchen.
    „Aber bist du schon …? Kannst du denn …?“ Charlie stockte und zog verlegen die Nase kraus.
    Es war klar, was Charlie wissen wollte, aber sich nicht traute auszusprechen. War die zusammengeflickte und mühsam wiederhergestellte Ellie fähig, einen Ganztagsjob zu bewältigen? Diese Frage konnte Ellie nicht einmal für sich selbst beantworten. Sie hatte hart an sich gearbeitet, um ihr Gedächtnis zu trainieren und die Konzentrationsschwierigkeiten in den Griff zu bekommen, die eine so schwere Kopfverletzung mit sich brachte, und sie glaubte, wieder einigermaßen gesund zu sein. Bei dem Gedanken, an einen fremden Ort zu ziehen, weit weg von allem, was ihr vertraut war, schlotterten ihr allerdings die Knie.
    „Ich muss mich ein bisschen mehr anstrengen als andere, um mich zu organisieren. Aber ich werde schon zurechtkommen. Ich weiß, dass ich es kann, Charlie. Jemand muss nur an mich glauben und mir eine Chance geben, und du hast gesagt, du würdest alles für mich tun.“
    Zugegeben, die letzte Bemerkung war ein bisschen unfair, aber sie brauchte den Job unbedingt. Der gequälte Ausdruck in Charlies Gesicht war kaum zu ertragen. Sie war nicht überzeugt, und Ellie wäre es an ihrer Stelle genauso gegangen, das musste sie sich eingestehen.
    Eine ganze Weile sagte Charlie nichts, und Ellie machte sich schon Sorgen, dass ihre Freundin vor lauter Grübeln neue Falten auf ihrer Stirn bekäme. Doch plötzlich glättete sich Charlies Stirn.
    „Okay“, sagte sie und blickte aus dem Fenster. „Ich habe vielleicht etwas für dich. Ich rufe dich an.“
    Die Cottagetür fiel ins Schloss, und das Geräusch hatte etwas Endgültiges. Ellie versuchte, den Schlüssel aus dem Schlüsselloch zu ziehen, aber wie üblich

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