Julia Extra Band 0330
damit ich wieder konzentriert nachdenken kann .
„Es ging doch um Monicas Hochzeitsfeier, oder etwa nicht? Ich nehme an, der Club hat abgesagt?“
Frustriert legte Sophie den Kopf in den Nacken und blinzelte, um ihre Tränen der Wut nicht deutlich zu zeigen. Sie wollte nicht weinen, nicht vor seinen Augen. „Das geht nur mich und meine Klienten etwas an und hat nicht das Geringste mit dir zu tun.“
„Immerhin betrifft es meine Schwester“, widersprach Daniel heftig und hielt Sophie an der Schulter zurück. „Was ist los?“ Er ließ ihre Schulter los und strich mit dem Daumen über ihre Wange, um eine Träne aufzufangen. Sophie war wie vom Donner gerührt! „Du weinst ja. So schlimm?“
Widerwillig machte sie sich los. „Ich heul doch nicht!“ Aber ihre Stimme zitterte so stark, dass ihre Worte wie eine hohle Lüge klangen. Außerdem konnte Sophie ihm die Tatsachen doch nicht auf Dauer verschweigen. „Das Tropical Palms hat offenbar ein besseres Angebot erhalten und auch angenommen. Wir haben keinen Veranstaltungsort mehr.“
Nach kurzer Pause nickte Daniel. „Dann ist die Sache entschieden. Du wirst die Hochzeit hier ausrichten.“
Schnell blinzelte sie die Tränen fort. „Das ist meine Angelegenheit.“
„Hast du denn eine bessere Idee?“
„Ich habe mich natürlich noch nicht um andere Optionen gekümmert.“
„Dann erspare ich dir doch eine Menge Arbeit?“
„Wir könnten darauf hoffen, dass jemand seine Feier in einem passenden Etablissement absagt. Ich setze uns einfach pro forma auf mehrere Wartelisten“, überlegte Sophie laut.
„Willst du das etwa Monica und Jake präsentieren? Wartelisten, ohne zu wissen, wo man letztendlich heiraten wird? Und das noch auf gut Glück? Und alles, während sie eigentlich problemlos auf Kallista feiern könnten?“
Plötzlich sah Sophie Daniel scharf an. „Ich habe dir vorhin erzählt, wo die Trauung stattfinden soll“, begann sie und wurde vor Aufregung immer lauter. „Ist es wirklich nur Zufall, dass unerwartet jemand auftaucht und den gesamten Club an sich reißt?“
Mit einem Arm stützte er sich auf dem Dach des Buggys ab. „Glaubst du etwa, ich hätte etwas damit zu tun?“ Sein Tonfall ließ sie wie eine paranoide Irre dastehen, und Sophie wurde unsicher.
In Daniels Gegenwart war es leicht, sich unbewusst manipuliert zu fühlen. Er machte einfach den Eindruck, als würde er sich absolut jeglicher Mittel bedienen, um seine persönlichen Ziele zu erreichen. Und schließlich hatte er ja zu Beginn dieses Tages der Vermählung seiner Schwester mehr als abweisend gegenübergestanden.
Sie hob ihr Kinn. „Hast du nicht?“
„Wann genau soll ich denn diese Buchung gemacht haben, wenn ich doch den ganzen Tag mit dir zusammen war?“
Diese Frage hatte sie sich auch schon gestellt. „Keine Ahnung. Du hast beispielsweise telefoniert, bevor wir hierhergeflogen sind.“
Ein Muskel an seinem Kiefer bewegte sich. „Und es gibt selbstverständlich keinen anderen Grund für mich, ein Telefonat zu führen?“, fragte er ironisch.
Im Stillen wünschte Sophie sich, der Boden würde sich unter ihr auftun und sie verschlingen. Sie klang wirklich krankhaft paranoid in ihrem Versuch, ihn für den Verlust der Reservierung verantwortlich zu machen. „Entschuldige“, sagte Sophie leise. „Aber was sollte ich denn auch denken? Du warst so fest entschlossen, die Feier hierher zu verlegen, seit du akzeptiert hast, dass du die Hochzeit nicht verhindern kannst.“
„Ich will nur das Beste für Monica. Und ich denke, dir geht es genauso. Deshalb finde ich auch, unter dieser Prämisse sollten wir produktiv zusammenarbeiten!“
„Was meinst du damit?“
„Ich finde, sobald Monica sich von Hawaii aus meldet, werden wir beide mit ihr sprechen. Auf diese Weise finden wir gleich heraus, was sie selbst wirklich will. Außerdem kann ich ihr klarmachen, dass ich mein Angebot, das Fest auf meiner Insel auszurichten, vollkommen ernst meine.“
Aber Sophie schüttelte den Kopf. „Es könnte länger dauern, bis ich etwas von ihr höre. Immerhin müssen sie nach dem Flug auch noch einen ziemlich langen Transfer zum Hotel auf sich nehmen und sich dann dort einrichten. Vermutlich werde ich bis dahin längst zurück in Brisbane sein.“
„Dann flieg nicht! Bleib hier auf Kallista!“
Seine Worte erreichten Sophies Verstand nicht sofort. Sie blinzelte verwirrt, und als sie endlich die Bedeutung von Daniels Vorschlag erfasste, drehten sich ihre Emotionen wie auf
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