Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
Vom Netzwerk:
in diesem Aufzug! Oder mit dem speziellen Mann an ihrer Seite.
    Nikos sah ihn direkt an. „Cosmo …“
    „Nik …“
    Es folgte eine Pause, aber nach einer Weile ergriff Cosmo in seiner Landessprache das Wort. Sein Tonfall schwankte zwischen Spott und Schleimerei. „Ja, ja, Nik. Das ist eine richtige Überraschung, dich hier zu treffen. Hast du dich endlich dazu durchgerungen, mal ein wenig Spaß zu haben? Bist du in Begleitung oder bedienst du dich einfach, das Angebot ist ja üppig genug? Ich muss schon sagen, einige der Mädchen sehen noch reizvoller aus als das, was ich selbst mitgebracht habe. Wenn du allein bist, such dir was Hübsches aus!“
    Gierig glitt sein Blick durch den Raum, während seine Hand ununterbrochen auf Julies Unterarm ruhte. Eine ziemlich besitzergreifende Geste, wie Nikos fand. Und es gefiel ihm überhaupt nicht.
    Als sich Cosmos warme kurze Finger um ihr Handgelenk schlossen, schluckte Julie. Den ganzen Abend über hatte sie jeden körperlichen Kontakt vermieden, aber nun tat sich direkt vor ihren Füßen ein regelrechtes Höllenloch auf. Nachdem sie erfahren hatte, dass ihr Klient an jenem Abend einen griechischen Namen trug, beschlich sie das Gefühl, die Götter persönlich würden sich über sie lustig machen. Bitterkeit und sogar Abscheu schnürten ihr die Kehle zu, als sie sich wenige Stunden zuvor dem Treffpunkt genähert hatte. Cosmo Dimistris war vielleicht Grieche, dennoch unterschied er sich körperlich extrem von dem Griechen, der Julie vertraut war.
    Was hatte sie auch erwartet? Wenn ein Mann dafür bezahlte, dass eine Frau ihn für einen Abend begleitete, war er wohl kaum ein Adonis. Mutig hob sie den Kopf und erwiderte den Blick des Mannes, der nun direkt vor ihr stand. Liebe Güte, er hatte sich in den letzten vier qualvoll langen Jahren kaum verändert!
    Noch immer konnte man ihn ohne Übertreibung als den umwerfendsten Mann bezeichnen, der Julie jemals über den Weg gelaufen war. Selbst jetzt, mit einem mörderischen Funkeln in den dunkelbraunen Augen, konnte sie seine innere Kraft und Schönheit spüren. Ihr war klar, was er im Augenblick in ihr sah, auch wenn sie ihre Miene mit größter Anstrengung ausdruckslos hielt. Für mehrere Sekunden traf seine Verachtung sie wie ein harter, physischer Schlag in die Magengrube. Aber dann war der Laserblick ausgelöscht, und er wandte sich an Cosmo Dimistris.
    „Ich kümmere mich um Georgias Panotis, Anatole Panotis’ Sohn“, erklärte er knapp. „Der Junge ist noch grün hinter den Ohren.“ Mit einem Kopfnicken wies er in Richtung Tanzfläche, wo Georgias immer noch mit der Blondine tanzte, deren Haare länger waren als ihr Kleid.
    Cosmos Lachen klang vulgär. „Willst du ihm etwa den Spaß verderben?“
    „Etwa Spaß von der Sorte, wie du ihn hier hast?“
    Wieder rollte eine emotionale Welle aus Frust und Wut in Nikos heran. Aus dem Nichts, wie aus einer schwarzen Flut, baute sich der Impuls auf, Cosmos Hand von Julies Arm zu reißen und ihm zu raten, sich seine Abwechslung woanders zu suchen. Entschlossen kämpfte er dieses Gefühl nieder und verstaute es, so sicher es irgendwie ging, im letzten Winkel seiner Seele. Julie Granton war nicht den geringsten Funken Gefühl wert – reine Zeitverschwendung. Damals wie heute.
    Ein letztes Mal musterte er sie. In ihren Augen las er nichts mehr, nicht nach der ersten Reaktion puren Entsetzens. Oder war es nur der Schock gewesen? Diese Frage beschäftigte ihn. Ja, vermutlich war es Bestürzung gewesen. Immerhin hatte sie es vor vier Jahren um ein Haar geschafft, ihn vollständig hinters Licht zu führen.
    Nun, heute würde ihr das mit niemandem mehr gelingen. Voller Sarkasmus verzog Nikos den Mund und fragte sich, warum Julie sich wohl so hartnäckig um einen reglosen Gesichtsausdruck bemühte. Damit ließ sich diese Situation doch auch nicht mehr retten. Es machte Nikos wütend, dass sie ihm scheinbar so gleichgültig begegnete. Das war damals, als er sie sich regelrecht vom Hals halten musste, ganz anders gewesen.
    Tränen, Schluchzen, Festklammern.
    Schnell zwang er sich, Cosmos Bemerkungen Beachtung zu schenken.
    „Wo wir gerade von Spaß reden“, sagte er lachend, „ich könnte etwas von der chemischen Sorte gebrauchen.“ Er ließ Julies Handgelenk fallen und wechselte ins Englische. „Warte genau hier, Baby! Bin gleich wieder zurück.“
    Erschüttert starrte Julie ihm hinterher, wie er den Raum durchquerte und sofort von drei ihr fremden Frauen flankiert wurde.

Weitere Kostenlose Bücher