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Julia Extra Band 0332

Julia Extra Band 0332

Titel: Julia Extra Band 0332 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin , Maggie Cox , Liz Fielding , Jennie Lucas
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sie sich ihrem Sohn zuwandte und auch ihn in die Arme nahm. Sie küsste ihn auf beide Wangen.
    „Du hast sie mitgebracht“, sagte sie warmherzig. „Danke!“
    Raúl hielt Teresa eng umfasst. Er hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Stirn, eine Geste, die Giannas Herz berührte.
    „Ja“, gab er ebenso weich zurück. „Du hattest mich schließlich darum gebeten.“
    Was für Gianna die Frage aufbrachte, ob er sich Teresas Wunsch vielleicht nur widerstrebend gefügt hatte. Und wenn ja, warum? Hatte Raúl – so wie sie – über eine Scheidung nachgedacht?
    Ihre Verehrung für und ihre Zuneigung zu Teresa waren die einzigen Gründe gewesen, nach Mallorca zu reisen.
    „Ich habe von Elena zwei Suiten im Gästeflügel herrichten lassen“, begann Teresa. „Raúl, breite dich ruhig im Arbeitszimmer aus, solange du hier bist.“
    Raúl sollte hier bleiben? fragte sich Gianna. Mein Gott, für wie lange? Nein … bitte … doch nicht für die gesamten zwei Wochen?
    Zwar hatte er einen Großkonzern zu leiten, doch dank moderner Technik konnte er dies beinahe von überall auf der Welt tun.
    Sie war kaum in der Lage, den aufflammenden Zorn in ihren lebhaften blauen Augen zu unterdrücken.
    Auf seinem Gesicht hatte sich ein verhaltenes Lächeln ausgebreitet, fast, als wäre er in der Lage, ihre Gedanken zu lesen.
    „Ihr wollt euch sicher frisch machen und umziehen“, bot Teresa an. „Danach könnt ihr mir bei einem Kaffee auf der Terrasse Gesellschaft leisten. Es ist so friedlich dort um diese Tageszeit.“
    Gianna bemerkte mit Bedauern, dass Teresa schmaler geworden war und ihre einst strahlenden Augen ein wenig von ihrem Glanz verloren hatten. Es tat ihr im Herzen weh, die alte Dame so zu sehen, und sie musste mit den Tränen kämpfen, als sie sich der Treppe zuwandte.
    Die Villa war gut geplant. Der großzügige Eingangsbereich hatte einen Marmorfußboden und hohe Decken. Eine breite geschwungene Treppe führte ins Obergeschoss und teilte die Villa in zwei Flügel: der eine beherbergte Teresas Privatgemächer, der andere war für Gäste vorgesehen. Im Erdgeschoss befanden sich rechts vom Eingangsbereich ein repräsentatives Wohnzimmer, der Speisesaal sowie ein Fernsehraum, während eine Bibliothek, das Arbeitszimmer sowie ein einfacheres Wohn- und Esszimmer auf der linken Seite zu finden waren. Eine geräumige Küche, Hauswirtschaftsräume und die Zimmer der Bediensteten befanden sich in einem Nebengebäude, das durch einen überdachten Verbindungsweg zu erreichen war.
    Teresa liebte es, zu großen Gesellschaften einzuladen. Daran musste Gianna denken, als sie den prächtigen Treppenaufgang hinaufschritt. Teresa hatte viele Wohltätigkeitsveranstaltungen für notleidende Kinder organisiert und dabei Sponsoren angeworben. Ihr Haus in Madrid war bekannt für solche Abende.
    Mallorca war ihr Heiligtum. Hier lebte sie weniger aufwendig, hierhin hatte sie sich immer gern zur Erholung zurückgezogen. Nun war es ihr ständiger Wohnsitz geworden.
    „Du darfst auswählen, Gianna.“
    Raúls dunkle Stimme brachte sie in die Wirklichkeit zurück. Unentschlossen hob sie eine Hand. „Mir egal.“
    „Solange es nicht meine ist?“
    Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. „Darauf bekommst du keine Antwort.“ Damit ging sie an ihm vorbei und betrat die Suite am Ende des langen Flurs. Um dann festzustellen, dass er ihr gefolgt war. „Was hast du vor?“
    Sarkastisch hob er eine Augenbraue, als er ihr Gepäck an das Ende des großen Bettes wuchtete. „Ich denke, du wirst auspacken wollen.“
    Gianna zwang sich zu einem ruhigen, höflichen Ton. „Danke.“
    Tag eins, dachte sie halb selbstironisch. Noch weitere dreizehn. Hoffentlich bleibt er nicht die ganze Zeit.
    Jede Gästesuite war sehr geräumig und geschmackvoll eingerichtet. Handgearbeitetes Mobiliar, begehbare Schränke und ein eigenes Badezimmer waren Standard. Die raumhohen Fenster boten einen atemberaubenden Blick über gepflegte Rasenflächen und Gärten bis hinab zum Meer.
    Wunderschön, musste sie zugeben. Und absolut ruhig. Friede lag in der Luft.
    Es klopfte zwei Mal an der Tür.
    Als sie öffnete, stand Raúl davor. „Wenn du fertig bist, könnten wir zusammen hinuntergehen.“
    Ihn abzuweisen wäre ungehobelt, wenn nicht gar regelrecht unhöflich. Doch sie konnte nicht anders, sie musste alles, was er sagte und tat infrage stellen. Was natürlich kindisch war, schalt sie sich selbst.
    Sie war eine Frau von Welt – selbstbewusst, klug und nicht länger von

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