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Julia Extra Band 0332

Julia Extra Band 0332

Titel: Julia Extra Band 0332 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin , Maggie Cox , Liz Fielding , Jennie Lucas
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Kindbettfieber gestorben.
    May hatte sich nicht gegen die Schule und ihre Mitschülerinnen aufgelehnt, aber sie hatte sich den anderen auch nie angepasst. Das hätte sie wohl als Verrat empfunden, an ihrer Familie – und sich selbst.
    Dass sie sich selbst treu blieb, hatte ihn als Erstes an ihr fasziniert. Auch er war ein Außenseiter, allerdings sozusagen aus der untersten Schublade, und verhielt sich möglichst unauffällig, um keinen Ärger zu bekommen. Um ihren stillen, eigenwilligen Mut beneidete er sie. Und ihre spontane Art – nach dem Motto „erst handeln, dann denken“ – bewunderte er.
    Nancie gab plötzlich einen erstaunlich lauten Schrei von sich. Rasch stellte Adam das Foto zurück und rief May.
    Als sich nichts rührte, klopfte er an die Schlafzimmertür. May musste ja schon längst mit Duschen fertig sein.
    „Ich brauche Hilfe!“, rief er.
    Zwar hörte er kein „Herein“, aber auch kein „Bleib draußen“, also machte er die Tür weit auf.
    Das Zimmer war in seiner pastellfarbenen Pracht fast ein Schock für ihn. An den Fenstern bauschten sich duftige Gardinen, auf dem weißen verschnörkelten Bett türmten sich Kissen mit Rüschen und Spitzen, und eine gehäkelte Tagesdecke reichte bis zum Boden, der von einem chinesischen Seidenteppich bedeckt war. An den blassblauen Wänden gab es nur ein einziges Bild: ein Aquarell, das Coleridge House vor etwa hundert Jahren zeigte, noch umgeben von ausgedehntem Parkland.
    Adam hätte jetzt triumphieren können, weil er es bis hierher in ihr ureigenstes Reich geschafft hatte, aber stattdessen kam er sich wie ein schäbiger Eindringling vor.
    May hatte nach dem Duschen eine ausgebeulte Jogginghose und ein weites Sweatshirt angezogen, dann war sie ins Zimmer ihres Großvaters gegangen. Hier sah es noch immer so aus, als könnte er jeden Moment hereinkommen. Das Bett war bezogen, die Möbel wurden regelmäßig abgestaubt, und auf der Kommode stand eine kleine Vase mit späten Rosen.
    Ja, sie betrachtete es immer noch als seins, obwohl er seine letzten Jahre ausschließlich im Erdgeschoss verbracht hatte, da ihm das Treppensteigen zu schwer fiel.
    „May?“, hörte sie Adam hinter sich fragen und schrak hoch.
    Dass er ihr folgen würde, hatte sie nicht erwartet.
    „Tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe“, entschuldigte er sich. „Aber Nancie quengelt.“
    „Wahrscheinlich braucht sie eine frische Windel oder ein Fläschchen“, meinte May. Sie nahm einen seidenen Morgenrock aus dem Schrank und reichte ihn Adam. „Hier, zieh den an, bevor du nach unten gehst und deine Hose holst.“
    Dann erst fiel ihr auf, dass sie ihm dazu das Baby abnehmen musste. Eigentlich hatte sie genau das vermeiden wollen, aber es blieb ihr nun nichts anderes übrig. Nancie schmiegte sich vertrauensvoll an ihre Schulter, ein warmes, weiches … feuchtes Bündel.
    „Sie braucht eine frische Windel“, stellte May fest.
    „Das hatte ich befürchtet.“ Adam sah in dem teils zu engen, teils zu weiten und außerdem zu kurzen Morgenrock umwerfend attraktiv aus. „Und jetzt?“
    „Jetzt geben wir ihr eine. Komm mit. Du musst lernen, wie man das macht.“ Sie wandte sich rasch ab und ging in ihr eigenes Zimmer.
    Adam folgte ihr.
    Sie holte ein Handtuch aus dem Bad, breitete es auf dem Bett aus und legte Nancie darauf.
    „Pass auf, dass sie nicht vom Bett fällt“, wies May ihn an und suchte im Buggy nach einer Tasche mit Babyzubehör, die sie auch gleich fand.
    Dann hielt sie Adam eine saubere Windel hin.
    „Ich?“, fragte er entsetzt. „Das ist ein Scherz, oder?“ Als May nicht reagierte, nahm er ihr die Windel ab. „Na gut, aber du musst mir Schritt für Schritt erklären, was ich tun soll.“
    „Wie kommst du darauf, dass ich weiß, wie man ein Baby wickelt? Und wenn du jetzt sagst, weil ich eine Frau bin, stehst du in Nullkommanichts allein hier.“
    Genau das hatte Adam sagen wollen, aber er verkniff es sich. May war leider nicht so nachgiebig und hilfsbereit, wie er, beziehungsweise Saffy, geglaubt hatte. Tatsächlich war sie ganz schön widerspenstig.
    „Aber ich glaube, man sollte ihr zuerst den Strampelanzug ausziehen“, schlug sie vor.
    „Okay.“ Er blickte von der sauberen Windel auf das Baby und wieder zurück.
    May ahnte, was ihm durch den Kopf ging: Wenn er sich nur ungeschickt genug anstellte, würde sie das Wickeln übernehmen. Da würde er sich aber wundern, wenn er das ausprobierte!
    Bedächtig öffnete er die Verschlüsse. Nancie hielt es wohl

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