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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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konnte. Sein Interesse an ihr würde nur von kurzer Dauer sein.
    Sie sah auf und nickte. „Okay.“
    Stumm tauschten sie einen langen prüfenden Blick, dann zuckte er mit den Schultern. „Können Sie in zehn Minuten startbereit sein?“
    „Ja.“ Sie stand auf. „Wir treffen uns in der Lobby.“
    In ihrem Zimmer zog sie sich um und warf einen schnellen Blick in den Spiegel. Sie sah aus, wie sie sich fühlte – verunsichert und angespannt.
    Dann straffte sie die Schultern. In erster Linie war sie Journalistin, mit der Mission, einen Knüller zu schreiben. Alles Weitere war unwichtig.
    Am Flughafen in Cairns entdeckte sie, dass Brett das Flugzeug – ein schnittiger kleiner Jet für sechs Personen mit einem schwungvollen W am Heck – selbst steuern würde. Er bot ihr den Sitz des Kopiloten an, und nach kurzem Zögern akzeptierte sie.
    Während er die Vorbereitungen zum Start traf und auch noch beim Abheben, durchdachte Holly noch einmal ihren Plan für die nächsten Tage. Das Wichtigste war, einen klaren Kopf zu behalten.
    Nachdem sie ihre Reiseflughöhe erreicht hatten, fragte sie, wie lange der Flug dauern würde.
    „Ungefähr dreißig Minuten.“
    „Geht es in Ordnung, wenn ich Fragen stelle?“
    „Selbstverständlich.“
    „Dann wüsste ich jetzt gern mehr über Ihre Farm und die Umgebung.“
    „Haywire liegt östlich des Golfs von Carpentaria in der Savanne – Flachland mit Büschen, wenig Bäumen und viel Gras. Das ideale Weideland.“
    „Wie kam Haywire zu dem ausgefallenen Namen? Ich meine …“, sie grinste, „… er bedeutet schließlich so viel wie total übergeschnappt .“
    „Darüber haben sich schon viele Wyndhams den Kopf zerbrochen, ohne eine Erklärung zu finden.“
    Sie musterte ihn verstohlen. In dem kakifarbenen Hemd und der gleichfarbigen Hose sah er aus wie ein professioneller Buschpilot: kompetent, diszipliniert und distanziert. Nun, daran gab es nichts auszusetzen …
    Sie errötete, als sie seinen Blick auf sich spürte, und sah schnell geradeaus. „Wo … wo sind wir?“ Unter ihnen dehnten sich endlose Grasflächen und rote Erde.
    „Halbwegs zwischen Georgetown und Croydon. Haywire liegt zwischen Croydon und der Golfküste.“
    „Alles ist so grandios“, meinte sie ehrfürchtig. „So einsam und unendlich.“
    „Einsam ist richtig, und im Sommer höllisch heiß. Aber die Gegend ist auch reich an Geschichte. Im neunzehnten Jahrhundert wurde hier Gold entdeckt, beide Städte haben Museen, die diese Zeit dokumentieren.“
    „Sie sehen so klein aus …“
    „Heute sind sie das auch. Dem letzten Zensus nach hat Georgetown knapp dreihundert Einwohner. Aber viel Durchgangsverkehr, wegen der grauen Nomaden auf der Durchreise zur Golfküste.“
    Holly schmunzelte – graue Nomaden war der Spitzname für australische Senioren, die mit ihrem Wohnwagen durch das Land zogen.
    Kurz darauf verringerte Brett die Flughöhe. „Dort liegt Haywire.“ Er deutete auf eine Ansammlung von Dächern und eine grasbewachsene Landepiste. Dann sprach er ins Radio, und durch das Knacken und Knistern hörte man eine Frauenstimme, die versicherte, dass zur Landung alles bereit sei.
    Zehn Minuten später setzte die Maschine auf und hielt gleich danach vor den Gebäuden, deren Dächer Holly aus der Luft gesehen hatte. Nachdem Brett den Motor abgestellt hatte, öffnete er die Kabinentür und ließ die Treppe herunter. Eine junge Frau und ein Hund mit rötlichem Fell kamen ihnen entgegen.
    „Holly, darf ich Sie mit Sarah bekannt machen? Und das hier …“, er beugte sich hinab und tätschelte das Tier, „… ist Bella.“
    „Willkommen in Haywire, Holly“, grüßte Sarah in sehr britischem Englisch.
    Holly blinzelte überrascht, während Sarah und Brett einen amüsierten Blick wechselten. „Sarah kommt aus England, sie ist eine Rucksacktouristin auf dem Weg um die Welt“, erklärte er. „Wie lange sind Sie jetzt schon hier, Sarah?“
    „Über drei Monate. Und mir gefällt es so gut, dass ich gar nicht mehr wegwill.“ Sie strahlte, dann wurde sie ernst. „Brett, ich mache mir Sorgen um eine der Stuten – sie lahmt arg. Könnten Sie vielleicht gleich nach ihr sehen? Währenddessen führe ich unseren Gast ein bisschen umher.“
    „Gute Idee.“
    Haywire glich eher einem afrikanischen Safari-Resort als einem australischen Landsitz. Das Herrenhaus und mehrere kleine Bungalows standen auf grünen Rasenflächen inmitten dicht belaubter Büsche und Bäume. Ein Zaun zog sich um das kreisförmige

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