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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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zwei Bauarbeitern Anweisungen beim Aufstellen eines Metallgerüsts erteilte.
    Beim Anblick der hochgewachsenen Gestalt in der braunen Lederjacke und den verblichenen Jeans schlossen sich ihre Finger krampfhaft um den Griff der Reisetasche, die sie in der Hand hielt. „Was tun Sie hier?“, fragte sie schroff.
    Überrascht drehte er sich um. „Verflixt! Ich hatte gehofft, dass wir vor Ihrer Rückkehr fertig sein würden.“
    „Fertig mit was?“ Ihr Blick fiel auf die Rückwand des Hauses, und sie erblasste. Die Bretterverschalung war von oben bis unten mit Graffitis in knalligem Rosa und fluoreszierendem Grün bedeckt.
    „So schlimm, wie es aussieht, ist es nicht.“
    Die Tasche entglitt ihrer Hand und fiel zu Boden, ohne dass sie es merkte.
    „Mary …“
    „Rühren Sie mich nicht an!“, fauchte sie und wich vor ihm zurück. Wie betäubt starrte sie auf das irrsinnige Farbkaleidoskop. „Wann ist das passiert?“
    „Ich habe keine Ahnung. Wir vermuten, gestern Abend.“
    „Wir? Wer ist wir ?“
    „Mein Vorarbeiter von der Baustelle nebenan und ich. Er hat es heute früh bei der Ankunft entdeckt. Als er auf sein Klopfen bei Ihnen keine Antwort bekam, rief er mich an und teilte mir mit, was geschehen ist.“
    Bei dem Gedanken, dass jemand in ihrer Abwesenheit ihr Heim mutwillig so verschandelt hatte, wurde Mary übel. Sie schluckte krampfhaft. „Wer würde so etwas tun?“, flüsterte sie völlig verstört.
    „Ich weiß es nicht.“
    „Jugendliche?“
    „Vielleicht. Wie dem auch sei, meine Arbeiter werden die Fassade neu anstreichen, bis zum Abend dürfte Ihr Haus wieder in Ordnung sein.“ Er verzog das Gesicht. „Ich hatte gehofft, dass wir vor Ihrer Ankunft damit fertig sein würden.“
    „Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass Sie sich in Zukunft nicht mehr in meine Angelegenheiten einmischen?“, fragte sie eisig.
    Jonas beäugte sie kritisch. Das kreidebleiche Gesicht kontrastierte scharf mit der roten Thermoweste, die sie über dem schwarzen Rollkragenpullover trug, und in den rauchgrauen Augen glitzerte es verdächtig. Er konnte sich denken, was in ihr vorging, aber dieser Ton war nicht notwendig. „Sie hätten es lieber, wenn alles geblieben wäre, wie es ist, bis Sie zurück sind?“
    „Woher wussten Sie überhaupt, dass ich unterwegs war?“, fragte sie misstrauisch.
    „Von den Leuten in Ihrem Tante-Emma-Laden. Als ich feststellte, dass Sie nicht zu Hause sind, habe ich bei ihnen vorbeigeschaut und mich nach Ihnen erkundigt.“
    „Und Mr und Mrs Patel haben Ihnen einfach gesagt, dass ich verreist bin?“
    Er nickte. „Ja, nachdem sie erfuhren, was sich hier zugetragen hat. Der Mann sagte, Sie hätten die Zeitung für ein paar Tage abbestellt“
    Seufzend strich sie sich mit der Hand übers Haar. „Bevor Sie auf der Bildfläche erschienen sind, gab es hier nie Probleme …“
    „Mary! Überlegen Sie sich gut, was Sie sagen wollen!“, unterbrach er sie barsch. „Sie könnten es bedauern.“
    „… Sie und Ihr Bauunternehmen. Aber vor allem Sie in Person“, fuhr sie fort, ohne seinen Einwurf zu beachten.
    „Sehen Sie sich vor, Mary!“ Der Muskel an seiner Wange begann zu zucken.
    Sie kniff die Augen zusammen. „Seitdem Sie da sind, wurde bei mir eingebrochen und mein Atelier zerstört. Und jetzt kommt auch noch jemand auf die Idee, die Außenseite meines Heims zu dekorieren. Finden Sie das nicht auch seltsam, Jonas? Alles, seitdem wir uns begegnet sind …“
    „Mary!“, rief er fast drohend.
    Es war seine feste Absicht, nach dem Abend bei ihm jeden Kontakt mit ihr zu meiden. Wäre sie einen Tag später gekommen, dann stünden sie sich jetzt auch nicht gegenüber. Aber nach dem Anruf seines Vorarbeiters war ihm nichts anderes übriggeblieben, als herzukommen und nach dem Rechten zu sehen, schließlich stand das Lagerhaus mitten auf seinem Baugelände. Mit dem Ergebnis, dass Mary McCoy ihn aufs Neue mit Beschuldigungen überhäufte!
    „Zufälle kommen vor“, fuhr er ruhiger fort. „Wie man sie auslegt, ist eine andere Sache.“
    „Haben Sie die Polizei verständigt?“
    Er lachte. „Macht das einen Unterschied? So oder so, für Sie bleibe ich Ihr Verdächtiger Nummer eins.“
    „Ich verstehe Sie nicht.“
    „Das ist doch ganz einfach. Wenn ja – ich meine, wenn ich die Polizei benachrichtige –, dann nur, um meine Spuren zu verwischen. Wenn nicht, dann ist das der beste Beweis meiner Schuld.“
    Sie schwieg.
    „Nun? Ist es nicht so?“
    Mary biss sich auf die Lippe.

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