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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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Landstraße ins Dorf.
    Mit Marys Tanten auf dem Rücksitz war jede Privatunterhaltung während der kurzen Fahrt unmöglich. Auch nach der Christmette in der kleinen weihnachtlich geschmückten Kirche, als der Pastor und die Gemeindemitglieder bei dem erwähnten Glas Glühwein noch ein Weilchen miteinander plauderten, bot sich dazu keine Gelegenheit. Was allerdings nicht bedeutete, dass Mary entging, wie oft Jonas zu ihr hinüberblickte und sie sich seiner Nähe nicht bewusst war. Sie brannte darauf, von ihm zu erfahren, weshalb er gekommen war und ob er zu bleiben gedachte. Der Hoffnungsfunke, den sie erloschen geglaubt hatte, flackerte plötzlich wieder …
    Als sie jedoch gegen ein Uhr morgens endlich allein waren, kehrte die Ungewissheit zurück. Ihre Mutter hatte Jonas spontan vorgeschlagen, die Feiertage mit der Familie zu verbringen, und ihm versichert, das kleine Gästezimmer sei noch frei. Worauf er sich für die Einladung bedankte, ohne sie anzunehmen oder abzulehnen. Und nun saßen sie im Wohnzimmer nebeneinander auf der Couch …
    „Du warst vorgewarnt“, murmelte Mary schließlich, als Jonas sich in dem festlich geschmückten Raum mit dem deckenhohen Christbaum und den zahlreichen Geschenken darunter umsah.
    Er wandte sich zu ihr. „Ich finde es wundervoll“, sagte er leise. „Deine Eltern, die alten Damen … Alles“, fügte er mit Nachdruck hinzu. Einen Moment schwieg er, bevor er weitersprach. „Aber vor allem möchte ich dir für dein Weihnachtsgeschenk danken, Mary.“
    Also das war es .
    Sie lächelte gezwungen. „Deswegen hättest du nicht extra herzufahren brauchen, Jonas. Noch dazu am Heiligen Abend.“
    „Das stimmt.“
    „Außerdem … Irgendwie musste ich mich schließlich für das Anstreichen und die neuen Jeep-Fenster revanchieren. Ich dachte, du könntest das Bild in deinem Büro aufhängen, vielleicht in der Lobby … Es wäre der geeignete Ort für ein Porträt des Firmenchefs von Buchanan Construction.“ Betont nachlässig hob sie die Schultern.
    „Kein gewöhnliches Porträt“, verbesserte er sanft. „Ein Mary-McCoy-Original.“
    „Na ja …“ Verlegen flocht Mary die Hände ineinander. „Du kannst es ja verkaufen, solltest du in Geldschwierigkeiten geraten“, spöttelte sie.
    Als das sperrige Paket vor zwei Tagen für ihn abgegeben wurde und Jonas es in seinem Büro aufmachte, verschlug es ihm im ersten Moment den Atem. Er brauchte nicht auf den Namen in der rechten unteren Ecke zu schauen, um zu wissen, von wem das Gemälde stammte – ihr Stil und der eigenwillige Gebrauch von Farben waren unverkennbar. Was er nicht verstand, war, weshalb sie ihn porträtiert hatte …
    Jonas hatte zwei schwierige Wochen hinter sich, für die es mehrere Gründe gab: Yvonne Richards, seine Eltern, aber vor allem Mary.
    Er kam nicht von ihr los. Immer wieder sah er ihr apartes Gesicht mit dem zarten Teint und den rauchgrauen Augen vor sich. Hörte ihr Lachen. Erinnerte sich an ihr Parfum. Nicht einen einzigen Moment ihres Zusammenseins hatte er vergessen. Tagsüber lenkte ihn die Erinnerung an sie von der Arbeit ab, nachts raubte sie ihm den Schlaf.
    „Das ist ein sehr wertvolles Geschenk, Mary, und ich bin mir nicht sicher, ob ich es annehmen kann.“
    Sofort verdüsterte sich ihre Miene. „Was ich verschenke, ist meine Sache, nicht deine“, erwiderte sie verstimmt.
    Ihr hitziges Temperament und die ständige Bereitschaft zum Widerspruch hatte er auch nicht vergessen.
    „Du hast recht“, murmelte er.
    „Wie bitte? Du bist einer Meinung mit mir?“
    Er lächelte „Ja, so sieht es aus.“
    „Das darf nicht wahr sein.“
    „Ist es aber.“ Er wurde ernst. „Allerdings nehme ich mir das Recht, dein Geschenk zu erwidern.“
    Mary musterte ihn argwöhnisch. Selbst in dem dunkelblauen Pullover und der verwaschenen Jeans war Jonas der bestaussehende Mann, den man sich vorstellen konnte. Den zahlreichen weiblichen Blicken während des Gottesdienstes nach zu urteilen, war sie mit dieser Ansicht nicht allein.
    Abwehrend schüttelte sie den Kopf. „Wie schon gesagt, das Porträt ist ein Dankeschön für all deine Hilfe.“ Davon abgesehen würde sie es nie ertragen, sein geliebtes Gesicht tagein, tagaus vor Augen zu haben. Doch das behielt sie für sich.
    „Die hättest du nicht gebraucht, wenn du …“
    „Das steht jetzt nicht zur Debatte, Jonas.“
    „Wie du möchtest.“
    „Danke.“ Sie schwieg. „Und was ist dein Geschenk?“, fragte sie nach einer Weile.
    Unbehaglich

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