Julia Extra Band 0342
hatte, als ihr bei der Suche nach einem Mitbewohner zu helfen.
Jayne legte die Visitenkarte auf den Schreibtisch, der eine Ecke des Wohnzimmers einnahm. Vielleicht würde sie ihn später anrufen – vielleicht auch nicht.
Ihr Blick fiel auf den Anrufbeantworter. Die grüne Lampe blinkte. Sie drückte die Wiedergabetaste und musste lächeln, als sie Serenas Stimme hörte. „Hi, Jayne. Wie geht’s dir? Ich habe eben mit Molly und Alex gesprochen. Wir wollen heute Abend mit dir chatten. Um neun im üblichen Chatroom. Bis später.“
Jayne schaute auf die Uhr. Es war kurz vor neun. Sie schaltete ihren Computer ein, ging in die Küche, um sich einen Tee zu machen, und kehrte mit einem dampfenden Becher an den Schreibtisch zurück. Als sie das Symbol für den Chatroom anklickte, stellte sie fest, dass Molly, Alex und Serena bereits eifrig miteinander redeten.
Ihr wurde ganz warm ums Herz, als sie die Namen ihrer drei besten Freundinnen las. Zu dumm, dass ihre Webcam nicht funktionierte. Dann hätten sie eine Videokonferenz machen können. Jayne hätte zu gern gewusst, wie Molly aussah, die im siebten Monat schwanger war.
Nachdem sie ihre Freundinnen begrüßt hatte, wollte Serena wissen, wie es ihr ergangen war. In Windeseile teilte sie ihnen mit, was sie im Victorian Tea House erlebt hatte. Ihre Finger flogen über die Tastatur. Als sie den drei alles Wichtige berichtet hatte, schloss sie mit dem Satz: „Aber es macht mir überhaupt nichts aus.“
Molly: Ich bin so froh, dass du drüber hinweg bist, auch wenn es mir immer noch leidtut, was du alles durchmachen musstest.
Alex: Deirdre wird am Ende am meisten leiden. Vor allem, wenn sie glaubt, dass
dieser Mistkerl treu ist. Einmal Betrüger, immer Betrüger.
Molly: Seh ich auch so.
Serena: Du wärst sowieso viel zu schade für ihn gewesen!
Alex: Können wir irgendwas für dich tun, Jayne?
Jayne: Ihr tut es gerade, indem ihr mir ‚zuhört‘. Danke, ihr seid die Besten!
Serena: Wo warst du, als ich dich angerufen habe? Selbst auf dem Handy habe ich dich nicht erreicht.
Jayne: Im Nationalpark wandern. Vielleicht waren wir auch schon beim Essen.
Alex: Wir?
Jayne: Tristan und ich.
Die Worte und Sätze flogen nur so hin und her. Es war amüsanter und kurzweiliger als Fernsehen. Ihre drei Freundinnen stellten eine Frage nach der anderen, und Jayne wartete, bis sie alle ihre Sätze in den Computer getippt hatten.
Serena: Hallo da draußen! Wir warten!!!
Jayne: Wollte nur sichergehen, dass ihr alle Fragen gestellt habt. Oder sollte ich sagen: alles für die Inquisition vorbereitet habt?
Molly: Erzähl schon.
Jayne: Es gibt nicht viel zu erzählen.
Alex: Jaja.
Jayne: Er heißt Tristan MacGregor, ist Richs bester Freund und sollte unser Trauzeuge sein.
Alex: Der Fotograf?
Jayne: Ja.
Molly: Hast du nicht gesagt, er sei ein heißer Typ?
Jayne: Hab ich das?
Alex: Und ob.
Serena: Ja! Du hast gehofft, dass eine von uns ihn mögen könnte.
Molly: Du hast gesagt, es wäre unheimlich romantisch, wenn sich eine deiner Brautjungfern in den Trauzeugen verlieben würde.
Jayne: Das weiß ich gar nicht mehr.
Alex: Erzähl uns mehr über dein Date.
Jayne: Es war kein Date!
Plötzlich wurde ihr ganz mulmig zumute. Sie wollte doch gar nichts mit Tristan anfangen. Auf keinen Fall!
Jayne: Tristan stand auf einmal vor meiner Haustür, weil Grace, Richs Schwester, sich gestern Sorgen um mich gemacht hat, nachdem ich Hals über Kopf aus dem Tea House geflohen bin.
Molly: Er taucht also aus heiterem Himmel auf, ihr zwei geht wandern und anschließend essen?
Jayne: Ja. Aber zuerst haben wir bei mir Eistee getrunken und Kekse gegessen.
Molly: Klingt nach einem Date.
Jayne: Im Restaurant haben wir uns die Rechnung geteilt.
Serena: Hat er dir einen Abschiedskuss gegeben?
Warum hätte er das tun sollen? Dafür gab es nun wirklich keinen Grund.
Allerdings war sie schon ein bisschen enttäuscht gewesen, dass er nichts unternommen hatte – keine Umarmung, kein Kuss auf die Wange. Nicht mal ein Händedruck.
Jayne straffte die Schultern.
Nein, sie war nicht enttäuscht gewesen. Sondern erleichtert. Wirklich erleichtert. Sie durfte nicht vergessen, dass er immer noch Richs bester Freund war.
Jayne: Nein. KEIN Kuss!
Molly: Wirst du ihn wiedersehen?
Jayne: Er hat mir seine Visitenkarte gegeben und gesagt, ich soll ihn anrufen.
Serena: Er möchte also mit dir ausgehen!
Alex: Hundertpro.
Jayne: Er will nicht mit mir ausgehen. Er will
Es klopfte an der Tür. Zum
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