Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0342

Julia Extra Band 0342

Titel: Julia Extra Band 0342 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE SHIRLEY JUMP JACKIE BRAUN MYRNA MACKENZIE
Vom Netzwerk:
abgeschossen.“
    „Du hast nicht mehr vor, das Programm zu entwickeln?“
    „Ich würde es liebend gerne tun … Irgendwann.“
    Sein Blick driftete an irgendeinen weit entfernten Ort, und einen Moment lang sagte er gar nichts mehr, bis er sich ihr schließlich wieder zuwandte.
    Irgendwann ? Darauf konnte sie nicht warten.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Speisekarte, gab es aber bald auf, die Liste der Pastagerichte und Salate zu studieren.
    „Es ist nur … Du klangst so begeistert, als du über dieses Programm gesprochen hast. Es hörte sich an, als sei das deine Firma. Nicht diese hier.“
    Er seufzte und schob seine Speisekarte zur Seite.
    „Vor langer Zeit …“
    Er führte den Satz nicht zu Ende.
    „Vor langer Zeit – und weiter?“
    Der Kellner kam zurück und nahm ihre Bestellungen auf. Molly hatte sich die Karte kaum angesehen und bestellte lediglich eines der Tagesgerichte. Linc, der ganz offensichtlich schon einmal hier gewesen war, entschied sich für ein Pastagericht mit Hühnerfleisch.
    „Du wolltest etwas sagen, bevor wir unterbrochen wurden“, sagte Molly als sie wieder alleine waren.
    Linc nahm seine Serviette, die neben dem Gedeck lag, und faltete sie zu einem Dreieck, das er aber gleich wieder ein wenig aufklappte.
    „Weißt du, was das ist?“
    Sie lachte. „Nein.“
    „Für ein Kind ist das ein Schiff. Ein Hut. Ein Weihnachtsbaum. Die Möglichkeiten sind unendlich.“
    Er legte das grüne Hütchen auf dem Salzstreuer ab. Erst schwankte es etwas, dann fand es die Balance.
    „Als Kind war ich genauso. In allem habe ich ständig etwas anderes gesehen. Meine Eltern haben sich beschwert, dass ich nur in meiner Fantasie gelebt habe und nie in der Welt da draußen.“
    „Du hast bestimmt viel gelesen.“
    Er schmunzelte. „Alles, was mir in die Hände gekommen ist. Ich war ein totaler Bücherwurm. Bin ich immer noch.“
    „Ich auch.“ Sie grinste. „Ich liebe Bücher.“
    Sie tauschten ein Lächeln.
    „Da haben wir wohl etwas gemeinsam?“
    „Kann man so sagen.“
    Oh, sie spürte das Band, diese zarte Verbindung zwischen ihnen – genau wie in jener Nacht. Sie versuchte, das Gefühl zu ignorieren. Sie wollte keine Brücke errichten. Nicht zwischen ihr und Linc. Sie war wegen des Babys hier. Nur deswegen.
    „Erzähl weiter!“
    „Nun, meine Eltern waren es leid, zu sehen, wie ich meine Nase vierundzwanzig Stunden am Tag in Bücher versenkt habe, deshalb schickten sie mich ins Ferienlager. Eins von diesen achtwöchigen. Mein Bruder war auch dort, aber er war schon immer gerne draußen. Er fühlte sich in dem Camp wie ein Fisch im Wasser.“
    „Und du nicht?“
    Linc schmunzelte.
    „Lieber Gott, nein. Ich habe sieben von diesen acht Wochen gebraucht, um mich einzugewöhnen. Aber eines Tages ist einem Betreuer aufgefallen, dass ich gelesen habe, statt bei den anderen Kindern mitzumachen. Er hat dafür gesorgt, dass ich ein Projekt zugeteilt bekomme – ein Camp-Tagebuch. Eine Art geschriebene und fotografierte Collage über das Ferienlager, um es späteren Teilnehmern zurückzulassen. Als eine Art Vorschau auf die Höhepunkte des nächsten Camps.“
    Seine Augen begannen bei der Erinnerung zu leuchten, seine Züge wurden lebendiger.
    „Das war für dich genau das Richtige.“
    Er nahm einen Schluck von seinem Drink, nickte dann.
    „Absolut. Die Idee dieses Betreuers war brillant. So konnte er mich dazu bringen, nach draußen zu gehen, Informationen zu sammeln und mehr über das Camp in Erfahrung zu bringen. Danach konnte ich zu meiner eigentlichen Leidenschaft zurückkehren: Büchern. Und dabei fand ich heraus, wie sehr ich es liebte, mich in der Natur aufzuhalten.“
    „Und daraus ist dann die Idee für die Software entstanden?“
    „So ziemlich. Mein Bruder … Er war der Abenteuerlustigere von uns beiden. Es gab keine Herausforderung, die er nicht in Angriff nahm. Er liebte das Buch. Für ihn war es ein Grund, um immer wieder ins Camp zurückzukehren, und …“
    Lincs Stimme wurde leiser und er hielt einen langen Moment inne. Dann räusperte er sich und fuhr fort.
    „Jedenfalls war er derjenige, der die Idee hatte, Bücher mit einem Computerprogramm zu kombinieren. Damals waren Computerspiele und – programme natürlich weit von ihrem heutigen Niveau entfernt. Und wir waren nur Kinder, wir wussten nicht, was wir da überhaupt taten. Diese erste Idee entzündete aber den Funken in uns, der uns später dazu brachte, gemeinsam die Firma zu gründen. Und unser

Weitere Kostenlose Bücher