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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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setzte.
    „Mariana wußte nicht, daß ihr nur wenig Zeit blieb. Manch­ mal ist es besser, den Patienten die Wahrheit zu verheimlichen, und sie war ja kaum vierundzwanzig Jahre alt.
    „Glaubst du, daß man es ihr hätte sagen sollen?" fragte Beth, die trotz aller Traurigkeit endlich die Sprache wiederfand.
    „Ich denke, sie hatte es schon geahnt, auch wenn sie nicht genau wußte, wie es um sie stand", murmelte er. „Das einzige, was ich mit Sicherheit sagen kann, ist, daß sie es sich niemals anmerken ließ, das war einfach nicht ihre Art ..." Er lehnte den Kopf zurück und schloß die Augen. „Zwei Tage nachdem ich in Barcelona angekommen war, haben ihre Eltern meinen Vater und mich zum Abendessen eingeladen ... Ich hatte die Neuigkeiten erst kurz zuvor erfahren, und es war das erste Mal, daß ich sie wiedersah. Der Schmerz saß so tief, daß ich mich einfach nicht normal benehmen konnte. Vermutlich habe ich mich ihr gegenüber viel liebevoller verhalten, als ich es sonst getan hatte. Nach dem Abendessen sind wir beide in den Garten gegangen, und sie hat mich gefragt, ob ich schon die richtige Frau gefunden hätte ... Das war so eine Art Spiel zwischen uns." Er brach plötzlich ab und schüttelte wieder den Kopf.
    „Wie hätte ich ihr nur von uns erzählen können?" fragte er mit zitternder Stimme. „Fast hatte ich ja ein schlechtes Gewissen, daß wir beide so glücklich miteinander waren ... Deshalb habe ich ihr gesagt, daß ich mich niemals fest binden würde. Außer mit mir, hat sie zurückgegeben. Ich kann mich bis heute nicht daran erinnern, was ich geantwortet habe, aber das Ergebnis war, daß Mariana meinem Vater und ihren Eltern angekündigt hat, daß wir uns verloben würden. Natürlich waren alle verblüfft, doch niemand war so erstaunt wie ich ..."
    „Wenig später rief mein Onkel Filipe an. Er und mein Vater waren alte Freunde. Es ist wirklich schwierig, dir die Situation zu erklären, aber alle um uns herum feierten, außer Mariana und mir. Filipe wußte nichts von ihrer Krankheit, und meinem Vater blieb nichts anderes übrig, als ihm die sogenannte gute Nachricht mitzuteilen." Jaime drehte sich zu Beth, und in sei­ nen dunklen Augen blitzte es auf. „Beth, ich schwöre dir, wenn ich auch nur geahnt hätte, daß Filipe vom Hotel aus angerufen hat, hätte ich sofort zurückgerufen, um ihm die Wahrheit zu er­ klären."
    „Du bist noch in der gleichen Nacht zurückgekommen", sagte Beth mit ausdrucksloser Stimme.
    „Natürlich bin ich, so schnell es ging, zurückgefahren", rief er aus. „Du hast mir erzählt, was in dem Hotel vor sich ging, bevor du den Hörer auf die Gabel geknallt hast. Du kannst dir nicht vorstellen, wie es in mir aussah, Beth. Ich war vollkommen durcheinander und sehnte mich nach dir. Und irgendwie hatte ich die verrückte Hoffnung, daß du mich verstehen könntest ... Ich dachte, du würdest vielleicht warten. können, bis dieses unsinnige Spiel ein Ende findet."
    Beth spürte, wie ihr heiße Tränen über die Wangen liefern, und wischte sie ab. Natürlich hätte sie damals verstanden, und bestimmt hätte sie die nötige Zeit gewartet.
    „Bitte, Beth, weine nicht", bat er sanft und zog sie in die Ar­ me. „Ich wollte dir alles erzählen, damit du verstehst, daß sich meine Gefühle dir gegenüber nicht geändert haben. Hör mir bitte zu", flüsterte er und zog sie fester in die Arme. „Ich liebe dich." Er wiederholte diese Worte auf englisch, dann auf spanisch. „Hörst du?" fragte er unsicher und hauchte ihr einen sanften Kuß auf die Stirn. „Sag mir, daß du mir glaubst. Ich liebe dich", flüsterte er. „Sag es mir, bitte, nur das."
    „Jaime, oh, Jaime", flüsterte sie. „Ich hätte damals auf dich gewartet, wenn ich die Wahrheit erkannt hätte. Ich habe dir vorgeworfen, daß du kein Vertrauen in mich hattest, doch habe ich dir vertraut? Ich habe mich so dumm benommen ... Wie kannst du nur jemanden lieben, der so eigensinnig ist?"
    „Sag mir, daß du mir glaubst!" protestierte er und zog sie an sich.
    „Daß du mich liebst?" fragte sie und erschauerte.
    „Ja!"
    „Ich glaube dir", sägte sie leise. „Aber ..."
    „Nein, kein Aber. Jetzt nicht. Darüber sprechen wir später."
    „Soll ich noch länger warten, um dir zu sagen, wie sehr ich dich liebe?" hauchte sie mit zitternder Stimme, während ihr wieder Tränen übers Gesicht liefen. „Ich liebe dich heute noch genauso wie damals." Sie streichelte ihm sanft über die Wangen.
    „Die ganzen Jahre über

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