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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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täuschen? Du warst alles in meinem Leben, war es da falsch, von dir zumindest Ehrlichkeit zu erwarten?" Sie lachte bitter auf. „Natürlich war es ein Fehler! Ich habe dir alle Liebe gegeben, zu der ich fähig war, aber als du das erste Mal das Kind gesehen hast, hast du sofort gedacht, daß es von Cisco sei und nicht von dir! "
    Sie machte eine kurze Pause, um wieder zu Atem zu kommen, und Jaime packte sie bei den Armen. Sie ließ sich gegen seine Brust sinken und schluchzte auf, während sie immer wieder unsinnige Vorwürfe stammelte. Auch als er sie hochhob und ins Wohnzimmer trug, konnte sie einfach nicht aufhören, so stark waren Bitterkeit und Zorn. Erst als er sie auf das Sofa gesetzt hatte und sie sanft in die Arme nahm, wurde ihr langsam die Situation deutlich. Schnell zog sie sich von ihm zurück, trocknete die Tränen und stieß hervor:
    „Nun, es mußte ja einmal gesagt werden." Sie senkte den Blick und versuchte, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. „Ich vermute, daß ich mich im Vergleich zu dir noch glücklich schätzen darf." Beth atmete tief durch. „Als ich dich verloren hatte, glaubte ich, daß ich nicht mehr weiterleben konnte, bis ich erfahren habe, daß ich schwanger war. Jacey war der einzige Grund für mich weiterzumachen. Meine berufliche Laufbahn hat mir niemals etwas bedeutet. Ich konnte genug Geld verdienen, um die Zukunft des Jungen zu sichern, und das war alles, was für mich zählte."
    „Beth, ich liebe dich!"
    „Erst hast du mir eine Ehe vorgeschlagen, und jetzt behauptest du, daß du mich lieben würdest!" rief sie aus, und in ihrer Stimme lag ein erschrockener Unterton. „Das ist es, was mich an dir so abschreckt ... Bist du wirklich bereit, alle Grenzen zu überschreiten, um sicherzugehen, Jacey niemals zu verlieren?"
    „Wie soll ich es nur in deinen Schädel hinein bekommen?" explodierte er. „Jacey spielt dabei gar keine Rolle! Ich habe dir gesagt, daß ich dich liebe, Beth ... Du bist die einzige Frau, die ich jemals geliebt habe!"
    Mit diesen Worten stand er auf und durchquerte den Raum, um vor dem Kamin stehenzubleiben. Er kehrte Beth den Rücken zu und lehnte den Kopf an die Wand.
    „Die letzten sechs Jahre waren auch für mich ein Alptraum. Ich hatte es gerade geschafft, mein Leben einigermaßen zu ordnen, als ich dich wiedergetroffen habe." Er schwang herum, auf seinem Gesicht lag tiefer Schmerz. „Das einzige, was in dieser verrückten Zeit immer gleich geblieben ist, war, daß ich niemals jemand anderen geliebt habe als dich."
    „Eine verrückte Zeit?" Beth konnte einfach nicht glauben, was sie da hörte. „Aber deine Verlobte", rief sie aus. „Du hast sie doch sicher geliebt."
    „Mariana?" bemerkte er. „Ja, ich habe Mariana geliebt … Aber nicht so, wie ein Mann eine Frau liebt. Sie war unsere Nachbarin in Barcelona, und ich habe sie wie eine Schwester geschätzt."
    „Normalerweise heiraten Männer ihre Schwestern nicht", beobachtete Beth mit tonloser Stimme.
    „Stimmt", murmelte Jaime und strich sich durch die Haare. „Als wir noch Kinder waren, haben wir oft Witze darüber gemacht, daß unsere Mütter, die gut miteinander befreundet waren, sicherlich hofften, daß wir eines Tages heiraten würden." Er schüttelte verzweifelt den Kopf. „Ich hatte keine Ahnung, daß Marianas Gefühle mir gegenüber sich geändert hatten ... Irgendwann hat sie mich nicht mehr wie einen Bruder betrachtet, sondern wie einen Mann. Aber das habe ich zu spät begriffen ." Er brach ab und warf Beth einen flehentlichen Blick zu.
    „Ich habe dich damals nur sehr ungern verlassen, um nach Barcelona zu reisen, du weißt es genau. Dort erst habe ich erfahren, daß Mariana seit ihrer Kindheit unter einer unheilbaren Krankheit litt ... Trotz meiner ärztlichen Ausbildung war es mir niemals deutlich geworden, daß sie nur noch wenige Wochen zu leben hatte. Es war ein unglaublicher Schlag für mich, als mein Vater es mir erklärt hat."
    Beth war wie gelähmt. Sie brachte kein Wort hervor, um ihn zu trösten. Und dabei wäre sie so gern zu ihm gegangen, um ihn voller Mitgefühl in die Arme zu schließen.
    „Es war eine unmögliche Situation. Einerseits fühlte ich mich zutiefst glücklich, da ich mit dir zusammen war, andererseits aber war da die kleine Mariana, die bald aus dem Leben scheiden würde."
    Ohne recht zu wissen, was sie tat, stand Beth auf und ging zu ihm hinüber. Schweigend nahm sie ihn bei der Hand und zog ihn zu dem Sofa, wo sie sich neben ihn

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