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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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gleich wieder dahin, Mama", erklärte Jacey beschützend. „Aber sie wollte mir noch einen Kuß geben, bevor ich operiert werde. So ist es doch, oder?"
    Rosita nickte mit dem Kopf. „Ich habe dir doch gesagt, daß deine Mama denken wird, daß ich mir viel zu viele Sorgen mache", sagte sie mit vertraulichem Tonfall zu dem Jungen. „Aber das ist nichts gegen all die Küsse, die ich bekommen habe."
    Jacey lachte fröhlich auf, doch dann schaute er seine Mutter unruhig an. „Papa hat gesagt, das du erst später kommen würdest, da du lange geschlafen hast", bemerkte er. „Hat er dir ein Schlafmittel gegeben?"
    „Nein, Schatz, das hat er nicht", antwortete Beth und unter­ drückte ein lautes Lachen. „Nur etwas zu trinken, aber ich kann dir sagen, daß war gar nicht lustig. Da hätte ich sogar lieber eine Spritze bekommen."
    „Dann muß es aber wirklich sehr schlimm gewesen sein!" Der Junge machte ein fröhliches Gesicht. „Ich kriege keine Spritze heute. Aber ich habe auch kein. Frühstück bekommen."
    „Ich sehe schon, daß wir dich mit Süßigkeiten aufpäppeln müssen, wenn du wieder nach Hause kommst", lachte Rosita und stand auf. „Ich muß jetzt los zur Galerie. Hast du etwas dagegen, wein deine Mama mich zum Auto begleitet?"
    Jacey schüttelte den Kopf und streckte der älteren Dame die Arme entgegen. Rosita umarmte ihn und versprach:
    „Dein Bauch wird bestimmt schon bald wieder gesund sein."
    Draußen auf dem Flur trafen sie auf Catalina. „Ich fürchte, wir müssen Jaceys Operation um einige Stunden verschieben", erklärte sie. „Ein Mann ist mit einem Blinddarmdurchbruch eingeliefert worden, das ist dringender. Doktor Caballeros wird gleich einige Augenblicke für Sie Zeit haben."
    „Der Mann tut mir wirklich leid", bemerkte Rosita. „Aber es ist fast eine Erleichterung zu wissen, daß Jaceys Fall nicht so dringend ist." Sie drehte sich zu Beth und schaute sie sorgen­ voll an. „Ich wollte, daß du mit mir kommst, weil ich mit dir sprechen wollte, ohne daß der Junge uns hört."
    Beth erzählte schnell, was zwischen Vater und Sohn in den letzten Stunden vorgefallen war.
    „Rosita, Jacey hat das sehr gut aufgenommen. Er hat uns nur ganz ruhig mitgeteilt, daß er schon wußte, daß sein Vater kommen würde, da er es sich zum Geburtstag gewünscht hatte ... Er hat Jaime akzeptiert, als würde er ihn schon Ewigkeiten kennen ..." Sie brach ab, da sie wieder daran denken mußte, daß sie Jaime vorgeworfen hatte, daß das, was er für seinen Sohn empfand, unmöglich Liebe sein konnte. Doch dabei hatte sie gar nicht daran gedacht, was für ein liebevoller Ausdruck auf seinem Gesicht gelegen hatte, als er still an Jaceys Bett geweint hatte.
    „Rosita, ich ... Ich habe Jaime wirklich unmögliche Dinge an den Kopf geworfen. Ich habe ihm sogar gesagt, daß er Jacey unmöglich lieben könne. Gestern abend hätte ich ihm sagen sollen, daß ich das nicht so gemeint habe ... Du wirst niemals glauben, wie dumm ich mich benommen habe." Sie ließ nichts aus und erzählte auch von dem Beruhigungsmittel und dem Cognac. „Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, wie ich in mein Zimmer gekommen bin!"
    „Ich habe Jaime vorgeschlagen, dich ins Bett zu bringen", be­ merkte Rosita, und in ihren Augen lag ein Ausdruck, der zeigte, daß sie mit sich selbst kämpfte. „Du hast auf dem Sofa im Wohnzimmer geschlafen, als ich kurz vor sechs Uhr angekommen bin."
    „Kurz vor sechs!" rief Beth aus. „Du konntest wirklich nicht schlafen."
    „Nein", stimmte Rosita zu, brach dann ab und zögerte, bevor sie fortfuhr:
    „Was Jaime angeht, ich denke, du kannst sicher sein, daß er weiß, daß du es nicht so gemeint hast." Wieder brach sie ab und biß sich auf die Lippen. „Aber ich mache mir Sorgen um dich, Beth. Wie wirst du das alles nur verarbeiten?"
    „Wenn wir erst einmal mit Jacey wieder zu Hause sind, wird es mir bessergehen."
    „Bist du sicher?" fragte Rosita traurig.
    Sie blieb neben dem Wagen stehen, da ihr offensichtlich noch andere Gedanken durch den Kopf gingen. „Das ganze Krankenhaus weiß schon Bescheid. Und das liegt nicht nur an Jacey, auch wenn die Krankenschwestern natürlich sofort gehört haben, wie er Jaime ,Papa.` genannt hat. Es liegt auch an Jaime selbst. Er macht kein Hehl aus seiner Vaterschaft ..." Rosita unterbrach sich, da ihr klar wurde, daß nicht genug Zeit war, um über all ihre Sorgen zu sprechen. „Du siehst, wie ich mich in überflüssigen Bemerkungen verliere, anstatt zu

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