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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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versuchte, ihre Atmung in den Griff zu bekommen, die plötzlich flach und unregelmäßig war. Offenbar hatte sie verdrängt, wie umwerfend attraktiv er war, und jetzt holte die Wirklichkeit sie ein. Es dauerte einen Moment, bis sie einen Ton hervorbringen konnte. „Guten Tag, Mr Komarov.“
    „Oh bitte.“ Seine Augen glitzerten teuflisch, während er auf ihre zitternden Lippen schaute. „Ich denke, wir kennen uns gut genug, um auf unnötige Förmlichkeiten verzichten zu können. Selbstverständlich duzen wir uns weiterhin, wenn wir allein sind.“
    Zara gelang es, ihr höfliches Lächeln beizubehalten. „Ganz wie du willst.“
    Er würde sie schon wissen lassen, was er wirklich wollte, aber das musste noch warten. Obwohl es ihn durchaus gereizt hätte, wie er sich eingestehen musste, als er ihr in diese großen grünen Augen schaute, in denen eine Mischung aus Verlangen und Wachsamkeit lag. „Eigentlich hatte ich fast damit gerechnet, dass du kneifst“, bemerkte er. „Dass du dich am Ende der Aufgabe vielleicht doch nicht gewachsen fühlst.“
    „Aber es war schließlich abgemacht“, entgegnete sie.
    „Und das Geld kannst du bestimmt auch gut gebrauchen.“
    „Natürlich.“ Sie blickte ihm ruhig in die Augen. Sie würde sich hüten, ihn merken zu lassen, wie schlecht sie sich fühlte, weil sie so dringend auf sein Geld angewiesen war. „Ich pflege mich an Abmachungen zu halten.“
    „Ich bin beeindruckt“, erwiderte er ironisch, als er sah, dass sie fast unmerklich trotzig das Kinn hob.
    „Das war nicht meine Absicht.“
    „Nein?“
    „Nein. Ich will hier nur meinen Job machen, und zwar so gut wie möglich.“
    Und wenn er sie anschaute, war er fast geneigt, ihr zu glauben, so bieder und brav, wie sie in ihrer Kellnerinnenuniform daherkam. Sie trug nicht einmal Make-up, und das Haar hatte sie zu einem praktischen Pferdeschwanz zusammengebunden. Wie eine Femme fatale sah sie wahrlich nicht aus.
    Deshalb war es natürlich die blanke Ironie, dass Nikolais Verlangen bei ihrem Anblick nur noch wuchs. So sehr, dass er sie am liebsten auf der Stelle an sich gerissen und geküsst hätte. Damit diese unrühmliche Geschichte dann hoffentlich bald ein für alle Mal ein Ende hatte. Aber so wie es aussah, würde er erst diese Scharade über sich ergehen lassen müssen, um anschließend mit Zara ins Bett steigen zu können. Es war der reinste Kraftakt, seinen Blick von ihrem Mund loszureißen.
    „Du siehst wirklich sehr … professionell aus. Nur mit der Verführungskunst hapert es ein bisschen“, bemerkte er mit vor Spott triefender Stimme. Dabei sah er verblüfft, dass Zara eine leichte Röte in die Wangen stieg. „Ach herrje! Jetzt bin ich auch noch schuld daran, dass du rot wirst.“
    Seine Bemerkung bewirkte, dass Zaras Wangen noch heißer wurden. „Ich werde ständig rot“, gestand sie verlegen.
    „Ach wirklich?“ Er warf ihr einen höhnischen Blick zu. „Ich wusste gar nicht, dass du so schüchtern bist.“
    Zara wäre am liebsten im Boden versunken, als sie sich daran erinnerte, was zwischen ihr und Nikolai auf dem Rücksitz seines Wagens geschehen war, obwohl sie sich gerade erst kennengelernt hatten. Da war es kaum verwunderlich, dass er falsche Schlussfolgerungen zog, oder? Wahrscheinlich nicht. Weil ihr keine passende Antwort einfiel, war Zara mehr als erleichtert, als sie im Haus Stimmen hörte.
    „Ich muss weitermachen“, sagte sie eilig. „Ich glaube, deine Gäste sind eben eingetroffen.“
    Er blickte ihr tief in die Augen, während er in Gedanken diese Gäste zum Teufel wünschte. „Scheint so“, gab er schroff zurück.
    Sie umklammerte den Champagnerkübel wie einen Rettungsanker. Warum machte Nikolai das? Warum warf er ihr einen Blick zu, den sie mit jeder Faser ihres Körpers spüren konnte? Obwohl sie ihm bereits in London mit aller Deutlichkeit gesagt hatte, einzig und allein zum Arbeiten nach Südfrankreich zu kommen? Aber vielleicht bildeten sich reiche Männer ja grundsätzlich ein, dass sie alles haben konnten. Und wie sollte Zara sich in einem derartigen Fall verhalten, wo sie Nikolai doch einfach unwiderstehlich fand? Sie hatte keine Ahnung.
    Zara war eben dabei, die Champagnerflasche zu öffnen, als ein höchst ungleiches Paar die Terrasse betrat. Verstohlen begann Zara die beiden, die so gar nicht zusammenpassen wollten, aus dem Augenwinkel zu mustern.
    Trotz seines leichten Leinenanzugs schien dem kleinen untersetzten Mann um die Fünfzig die Hitze arg zu schaffen zu

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