Julia Extra Band 359
Leidenschaft flammte zwischen ihnen auf. Die Hitze war so greifbar, dass sie sie ganz zu verzehren schien. Und es gefiel ihr. Sehr sogar.
Ihre Zungen spielten miteinander, kosteten, während er weiter mit geschickten Händen ihre Brüste verwöhnte.
Sie drehte sich um, kniete sich auf die Klavierbank und schlang die Arme um seinen Nacken. Er legte seine Hände auf ihre Hüften, zog sie an sich, sodass ihre nackten Oberkörper einander berührten.
Der leichte Schmerz, den sie verspürte, als er an ihrer Unterlippe knabberte, ließ ihr Herz schneller schlagen. Sie entzog sich seinem Mund, versuchte zu Atem zu kommen. Er küsste ihren Hals, ihr Schlüsselbein.
Im Stillen bettelte sie nach mehr, wagte aber nicht, es laut zu tun. Obwohl sie seinen Mund fast schon auf ihren Brüsten spüren konnte. Sie wollte ihn … alles von ihm.
Plötzlich erstarrte er und löste sich von ihr. Seine Brust hob und senkte sich unter schwerem Atem, der dunkle Blick unergründlich.
Er schüttelte den Kopf. „Das hätte nicht passieren dürfen. Es kann nicht sein.“
Scharf zerschnitten seine harten Worte den Nebel des Verlangens, der sie eingehüllt hatte. „Was sagst du?“
„Nicht jetzt. Nicht mit dir.“ Als er auch seine Hände von ihr nahm, schwankte sie und hielt sich an den Klaviertasten fest, die einen schrecklich lauten, schiefen Klang von sich gaben und sie endgültig in die Realität zurückholten.
„Nicht mit …“ Er wandte sich ab, ging zur Tür und schloss sie hinter sich.
Sie saß einfach nur da, völlig verblüfft über sein Verhalten. Er wollte sie, das war ihr klar. Ganz egal, was er gesagt hatte.
Nicht mit dir.
Weil sie Celines Tochter war? Oder weil sie nicht erfahren genug war? Sie ballte die Hände zu Fäusten und musste sich zurückhalten, nicht auf die Tasten einzuschlagen. Er konnte doch nicht einfach in sein Zimmer gehen und sie ausschließen!
Wütend war sie, und enttäuscht. Allerdings nicht am Boden zerstört. Sie hatte sich verändert gefühlt, und nun merkte sie, dass es wirklich so war. Die alte Noelle hätte sich nach dieser Demütigung irgendwo verkrochen, ihre Gefühle verleugnet und sich eingeredet, dass alles von allein wieder in Ordnung kommen würde.
Die neue Noelle würde sich nicht verstecken, denn sie war stark genug, dies zu überstehen. Und sie würde ihr Ziel erreichen: ihr Haus wiederzubekommen.
Wenn Ethan sie nicht wollte, würde sie damit umzugehen wissen. Und sie würde fortan den Fehler vermeiden, diesem Verlangen noch einmal nachzugeben.
8. KAPITEL
Bei seiner Berührung war Noelle sofort entflammt. Ihre Haut war so weich gewesen, die Brüste hatten perfekt in seine großen Hände gepasst. Es war die Hölle für ihn gewesen zu gehen, wo er doch nichts anderes gewollt hatte, als sie auf das Klavier zu setzen und sich zwischen ihren Schenkeln zu verlieren.
Zwölf Stunden später war er immer noch erregt, obwohl es der falsche Zeitpunkt für eine solch starke Ablenkung war. Und sie war die völlig falsche Frau.
Es war eine verdrehte Laune des Schicksals, dass sein Körper auf sie ansprach. Nein, es war mehr. Er verzehrte sich nach ihr, was hieß, dass er die Kontrolle zu verlieren drohte. Und das gefiel ihm ganz und gar nicht.
Er biss die Zähne zusammen, um seine Erregung zu bezwingen. Obwohl ein Teil von ihm sich am liebsten in der dunklen Sinnlichkeit verlieren würde, die Noelle so leicht zu erschaffen schien.
Nein. Ausgeschlossen. Die Sache war auch ohne Sex schon kompliziert genug.
Als er sein Schlafzimmer verließ, fand er den großen Wohnraum leer vor. Ob Noelle noch in ihrem Schlafzimmer war und immer noch das kurze Nachthemdchen trug?
Er ging am Klavier vorbei und sah durch die Tür, dass sie draußen auf dem Balkon saß. Vor ihr auf dem Tisch lag ein Stapel Blätter, daneben war eine Tasse Kaffee – mit Vanille, wie er vermutete. Und der Laptop stand da, den er für sie mitgebracht hatte.
Er schob die Glastür zurück und atmete die warme Morgenluft ein, die leicht salzig schmeckte. Doch mehr noch reizte ihn ihr Duft.
„Du arbeitest?“ Eindringlich sah er sie an und musste sofort an die vergangene Nacht denken. Allein die Erinnerung weckte seine Begierde.
„Ja“, erwiderte sie ungerührt, ohne ihn anzusehen, doch eine leichte Röte zog sich von ihren Wangen bis zum Hals hinunter. Ob sie tatsächlich so unerfahren war, wie sie schien, trotz des Temperaments ihrer Mutter?
Nein, er durfte nicht wieder daran denken, sonst würde er noch verrückt
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