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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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die Taschen ab und betrat den Salon. Sergej ging wie ein Tiger im Käfig auf und ab. Außer ihm befand sich ungefähr ein Dutzend Männer im Raum. Der Dresscode schrieb anscheinend einen legeren Look vor, aber ein Blick genügte ihr, um zu wissen, dass es ein sehr teurer legerer Look war. Hier handelte es sich nicht um ein lockeres Beisammensein. Die Atmosphäre knisterte vor Spannung. Schlagartig löste sich ihr Selbstmitleid in Luft auf.
    Alle Augen richteten sich auf sie, und sofort war sie der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. So, wie sie es kannte, seit sie fünfzehn war.
    Sergej sah sie an, und automatisch wich sie einen Schritt zurück. Dann siegte jedoch ihre Entschlossenheit, und sie straffte die Schultern und reckte das Kinn vor. Dreizehn Blicke taxierten sie.
    Sergej trat zu ihr und stellte sie den Männern vor. Er spulte die Namen der Anwesenden herunter, dann schob er sie in Richtung Tür und sagte: „Wir haben einiges zu besprechen. Es kann noch eine Weile dauern.“
    Sein Ton vermittelte deutlich, wie sehr sie störte.
    „Alles klar“, antwortete sie leichthin. Auch wenn sie wusste, dass es nicht persönlich gemeint war, tat es trotzdem weh, von ihm ausgeschlossen zu werden. Sie zog sich in die Küche zurück. So schnell gebe ich nicht klein bei, dachte sie und richtete ein paar Platten mit Bruschetta, Oliven und Käse an. Dazu entkorkte sie eine Flasche Wein.
    Sie hatte so eine Ahnung, worum es bei diesem Meeting ging. Vermutlich um eine Taktik zur Schadensbegrenzung wegen der Vorwürfe gegen Kolcek.
    Es dauerte nicht lange, und ein muskelbepackter Mann mit tätowierten Oberarmen betrat die Küche. Kurz danach kam der Promotionmanager zu ihr. Clementine konnte ihn nicht leiden und wurde in ihrer Meinung bestärkte, als er ihr unverblümt in den Ausschnitt starrte, während sie sich bückte, um eine Tasche vom Boden aufzuheben. Es dauerte nicht lange, und der Nächste kam herein. Bald fand sie sich von fünf Männern umringt, die offensichtlich ausgehungert waren nach weiblicher Gesellschaft.
    „Wow, das ist ja die reinste Versammlung“, flachste sie, um ihr Unbehagen zu überspielen.
    „Gestatten: Alex Kardowsky – Präsident der Marinov Corporation“, stellte sich einer der Männer vor, der wie ein Preisboxer gebaut war. Er schüttelte ihr die Hand. „Hab schon viel von Ihnen gehört, Clementine.“
    Sie lächelte eisern weiter, auch wenn ihr bei dem Gedanken, was Sergej wohl über sie erzählt haben mochte, äußerst ungemütlich zumute wurde.
    „Ihnen ist es tatsächlich gelungen, unseren Sergej handzahm zu machen“, kam es vom Promotion-Menschen. „Das haben schon viele Frauen vergeblich versucht.“
    Ihr Lächeln wurde eisig. Sie hasste Bemerkungen dieser Art – und die Männer, die sie von sich gaben.
    „Ich habe gehört, Sie haben die PR für ‚Verado‘ in St. Petersburg gemacht“, meldete sich Alex zu Wort.
    „Stimmt. Golfschläger und Zigarrenscheren für alle“, bestätigte sie.
    Die Männer lachten, und das Eis war gebrochen. Clementine schenkte jedem ein Glas Wein ein. „Wenn ich recht verstehe, findet die Krisensitzung wegen dieses Boxers statt, den man der Körperverletzung bezichtigt?“ Sie wandte sich direkt an Alex. „Meiner Meinung nach braucht ihr eine völlig neue Medienkampagne. Weg von dem Macho-Image. Die Betonung müsste mehr auf dem sportlichen Aspekt liegen. Vielleicht könnten ein paar eurer Champions sich bei Wohltätigkeitsveranstaltungen engagieren und Frau und Kinder mitbringen.“
    Sie sah auf und entdeckte Sergej, der gegen den Türrahmen gelehnt zuhörte.
    „Nur weiter. Ich schreibe mit“, forderte er sie sarkastisch auf.
    Schlagartig überfiel sie wahnsinnige Nervosität, doch dann gewann ihre berufliche Professionalität die Oberhand. Sie blies sich den Pony aus der Stirn. Okay, auch das werde ich schaffen.
    „Ja … also … ich fände es nicht schlecht, wenn sich unter den Zuschauern, die direkt am Ring sitzen, mehr weibliche Fans befänden. Männliche Stars gab es ja genug, wie ich feststellen konnte, aber nur solche, die das Macho-Image betonen. Das ist genau das Problem, das ihr mit Kolcek habt, das Vorurteil über den Boxsport, der mit Macho-Gehabe, zu viel Testosteron, Aggressivität und mangelndem Respekt Frauen gegenüber gleichgesetzt wird.“
    „Nichts für zartbesaitete Seelen? Wie bedauerlich“, warf der PR-Manager zynisch ein.
    „Was ich meine, ist Folgendes, ihr müsst weg vom Image der prügelnden Neandertaler. Betont den

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