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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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Grundvoraussetzung für Ihren Job?“
    Royce nahm sofort den Themenwechsel auf. „Ich hatte vor, eine ganz andere Karriere einzuschlagen. Ich wollte der nächste Bill Gates werden. Ins Security-Geschäft stieg ich eher zufällig ein.“
    „Und wie kam das?“
    Royce rieb sich das Kinn. „Ich hatte immer schon den Wunsch, mich mit den Außenseitern zu beschäftigen. Zu helfen. Vermutlich, weil ich als Kind so drangsaliert wurde.“
    „ Sie wurden drangsaliert? Kaum vorstellbar“, sagte sie ungläubig.
    „Wieso nicht?“
    „Sie sind einfach nicht der Typ dafür.“
    „Weil ich groß und stark bin?
    Sie nickte.
    „Meine Größe war mein Problem, schon in der Schule. Ich war der Größte in meiner Klasse. Die anderen Jungen hielten mich also auch für zäh und robust. Und sie wollten herausfinden, wie robust ich war.“
    „Sie meinen …?“
    Royce bejahte. „Sie traten gegen mich an, ob ich wollte oder nicht. Ich verabscheute das.“
    „Kann ich mir lebhaft vorstellen“, sagte sie.
    „Als ich ein paar Mal verprügelt worden war, entschied mein Vater, sich einzuschalten.“ Ein verlegenes Lächeln erschien auf Royce’ Gesicht. „Er steckte mich in einen Karatekurs. Von da an war Schluss.“
    „Anstatt also selbst verprügelt zu werden, haben Sie es den anderen gezeigt. Warum müssen sich Männer immer zu Machos entwickeln? Wäre es nicht besser gewesen, Gewalt nicht gleich wieder mit Gewalt zu vergelten?“
    Royce schüttelte den Kopf. „Das war es nicht. Der Kampfsport hat mir Selbstsicherheit verliehen. Ich fürchtete nichts und niemanden mehr. So seltsam es klingen mag, ich verabscheue Gewalt.“
    „Haben Sie dann den richtigen Beruf gewählt?“
    Er grinste. „Eigentlich nicht, da gebe ich Ihnen recht. Doch mein Geschäft basiert in der Hauptsache auf Prävention. Ich kann nicht verhindern, dass Leute aggressiv agieren. Doch ich kann die anderen davor schützen, verletzt zu werden. Das ist exakt das Muster aus meiner Schulzeit.“
    Shara zauberte Falten auf ihre hübsche Stirn. „Da kann ich Ihnen nicht ganz folgen.“
    „Ich habe mich stets für die Schwachen starkgemacht. Auf meine Weise. Dazu bedurfte es keiner Gewalt. Ich habe oft einfach nur Stolz verletzt.“
    „Aha.“
    „Ich hoffe, Sie verstehen, was ich meine. Es wäre schrecklich, wenn Sie mich für einen Schläger hielten.“
    „Wie könnte ich, nach dem, was ich heute Morgen erlebt habe.“
    Royce dachte nach. „Und – was war das? Was haben Sie erlebt?“
    „Als Sie zornig wurden, haben Sie mich so sehr an Steve erinnert, dass ich Angst bekam. Doch als Ihnen bewusst wurde, was Sie damit anrichteten, haben Sie sofort eingelenkt.“
    Royce begriff noch immer nicht. „Aha. Wie das?“
    Wieder dieses seltsame Lächeln auf ihrem Gesicht. „Das hätte Steve nie getan. Er scheint eine grausame Freude daran zu haben, mich in Angst und Schrecken zu versetzen.“
    Royce holte tief Luft. Er war überrascht über die Tiefe und Heftigkeit seiner Reaktion. Über die Jahre hatte er es mit vielen Widerlingen zu tun gehabt. Er konnte sich gar nicht mehr an all die kritischen Situationen erinnern, die er im Laufe der Zeit durchgestanden hatte. Doch das war Teil seines Jobs.
    Diese Dinge existierten einfach auf dieser Welt.
    Sich darüber aufzuregen war Verschwendung von Zeit und Energie.
    Deshalb versuchte er mit kritischen Situationen umzugehen wie sonst auch. Mit Disziplin und Selbstbeherrschung. Und mit ruhiger, kühler Logik.
    Warum, zum Teufel, saß er dann hier und hätte am liebsten auf etwas eingeschlagen, wenn er daran dachte, was Shara erlitten hatte?
    „Das überrascht mich überhaupt nicht“, sagte er schließlich. „Solche Menschen haben ihren Spaß daran, anderen wehzutun. Sie sich untertan zu machen.“ Seine Lippen kräuselten sich. „Aber lassen Sie das meine Sorge sein. Sie sind sicher vor diesem Brady, wenn ich bei Ihnen bin.“
    Shara sah ihn aus staunenden Augen an. „Ich denke, ich beginne Ihnen allmählich zu glauben.“
    Shara konnte nicht glauben, dass diese Worte aus ihrem Mund gekommen waren. Aber es war so.
    Royce’ Selbstvertrauen gab ihr Sicherheit. Ebenso wie sein Sinn für Gerechtigkeit, von dem er vorhin gesprochen hatte.
    Und deshalb begann sie, Vertrauen zu Royce zu fassen.
    Sie schob die leere Tasse von sich. „Es ist ein großer Unterschied, ob man mit ein paar Schulhofpeinigern fertig wird oder ob man sich im Geschäftsleben zu bewähren hat.“
    Wieder blitzte dieses Lächeln bei ihm auf, das ihr

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