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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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übergeworfen hatte. Auch ohne die atemlose Frauenstimme im Hintergrund wäre Isobel nicht verborgen geblieben, dass er Damenbesuch hatte.
    Entschlossen schob sie die peinigenden Erinnerungen beiseite und öffnete die komplizierte Schließanlage des Apartments. Im Ankleidezimmer fand sie Jeans, einen Kaschmirpullover sowie eine Lederjacke, dazu einen warmen Schal. Als sie anfing, in den Schubladen nach Unterwäsche zu fahnden und auf einen akkurat gefalteten Stapel Boxershorts stieß, spürte sie, wie ihr zum zweiten Mal an diesem Tag das Blut in die Wangen stieg. Wie … intim das war, in seiner Unterwäsche herumzukramen! Unterwäsche, die mit seiner glatten olivfarbenen Haut in Berührung gekommen war. Schnell versuchte sie an etwas anderes zu denken, während sie die Sachen in eine kleine Reisetasche warf.
    Wieder zu Hause rief sie im Krankenhaus an und erfuhr, dass sich Tariqs Zustand weiterhin stabilisiert hatte, sodass man plante, ihn morgen zu entlassen, falls sich nicht über Nacht noch Komplikationen einstellten.
    Aber die Presse hatte natürlich längst Wind von dem Unfall bekommen. Deshalb war es kein Wunder, dass am nächsten Tag der Haupteingang der Klinik bereits von Reportern belagert war, als Isobel dort ankam.
    Nachdem sie das Krankenzimmer betreten hatte, sah sie, dass sich am Fußende von Tariqs Bett eine Handvoll Ärzte versammelt hatte. Ärger lag in der Luft, das war unübersehbar.
    Sie schaute zu ihrem Chef, der unrasiert mit nacktem Oberkörper in den Kissen lehnte. Die Verletzlichkeit von gestern war nur noch eine schwache Erinnerung. Seine schwarzen Augen glitzerten vor Ungeduld, der Tonfall war kühl.
    „Ah, Izzy. Da sind Sie ja endlich.“
    „Stimmt irgendwas nicht?“, fragte sie.
    „So könnte man sagen.“
    Ein hochgewachsener Mann mit Brille löste sich aus der Gruppe, streckte ihr zur Begrüßung die Hand hin und stellte sich als der Chefarzt vor. „Sie sind seine Frau?“ Bei seiner Frage ruhte sein Blick auf dem Übernachtungskoffer in ihrer Hand.
    Isobel spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss. Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin Isobel Mulholland, die persönliche Assistentin.“
    „Nun, vielleicht gelingt es Ihnen ja, Ihren Chef zu Verstand zu bringen“, sagte der Arzt ungehalten und suchte ihren Blick. „Der Scheich hat eine hässliche Beule am Kopf, und der Schock ist immer noch nicht ganz abgeklungen, aber er scheint wild entschlossen, zur Tagesordnung überzugehen, egal was passiert.“
    Der Arzt sah Isobel eindringlich an. „Aber mit so einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen“, fuhr er fort. „Der Patient braucht unter allen Umständen noch eine ganze Weile Ruhe, Schonung ist unab…“
    „Das geht nicht“, fiel Tariq dem Mann ins Wort, wobei er sich irritiert fragte, ob bei dem Unfall womöglich seine Wahrnehmung gelitten hatte. Es konnte ja wohl nicht sein, dass der Arzt mit Izzy flirtete , oder? Kopfschüttelnd presste er die Lippen aufeinander, während er dem Arzt einen eisigen Blick zuwarf. „Ich fliege morgen nach New York.“
    „Davon kann ich nur dringend abraten“, widersprach der Arzt entschieden. „Sie müssen sich schonen, und Fliegen ist schon gar nicht drin. Keine Arbeit und auch kein Kontakt zu den Medien, die übrigens schon den ganzen Morgen hier auf Neuigkeiten lauern. Wenn Sie sich nicht strikt an meine Anweisungen halten, kann ich keine Verantwortung übernehmen und muss Sie hierbehalten.“
    „Dazu haben Sie kein Recht“, knurrte Tariq.
    Isobel wurde klar, dass sich zwischen den beiden Männern eine Kraftprobe anbahnte. Und da sie Tariq lange genug kannte, wusste sie, dass er nicht bereit sein würde nachzugeben. Deshalb warf sie dem Arzt jetzt ein Lächeln zu und fragte: „Benötigt er besondere ärztliche Pflege, Herr Doktor?“
    „Ich wäre Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie aufhören würden, so zu tun, als ob ich nicht da wäre“, beschwerte sich Tariq.
    „Er braucht einfach nur Ruhe und jemanden, der ihn ein bisschen umsorgt“, erklärte der Arzt unbeeindruckt. „Außerdem muss man ihn daran hindern, auch nur in die Nähe seines Büros zu kommen.“
    Isobel überlegte. Natürlich könnte er sich, wenn er schon nicht hierbleiben wollte, für eine Woche in eine Privatklinik begeben, aber auch dort war er vor den Nachstellungen der Medien nicht wirklich sicher. Was Tariq jetzt brauchte, war etwas, das ihm bisher immer versagt geblieben war.
    Frieden.
    Während sie wieder an die seltsame Verletzlichkeit

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