Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
Vom Netzwerk:
Gewinne aus dem Ölgeschäft von Khayarzah sprudelten wie nie, und eben hatte er auch noch einen unverhofften Gewinn aus einigen Medienbeteiligungen vom letzten Jahr eingefahren. Kurz gesagt: Seine Welt war in Ordnung, die Geschäfte florierten.
    Eigentlich hätte er mehr als zufrieden sein müssen.
    Tariq wandte sich vom Fenster ab und versuchte, sich darüber klar zu werden, was eigentlich mit ihm los war. Warum er es einfach nicht schaffte, diese diffuse Unzufriedenheit abzustreifen.
    Er stieß einen zitternden Seufzer aus, weil er die Quelle seines Unbehagens natürlich ganz genau kannte. Aber das Eingeständnis war unglaublich schwer.
    Die süße Quelle hieß …
    Izzy.
    Seine tüchtige Assistentin, die es entgegen aller Wahrscheinlichkeit tatsächlich geschafft hatte, sich in seinem Kopf einzunisten.
    In seiner grenzenlosen Arroganz hätte er sein gesamtes Vermögen darauf gewettet, dass der Spuk vorbei sein würde, sobald sie wieder im Büro waren, aber leider war das Gegenteil der Fall.
    Izzy hatte sich in das Objekt seiner Begierde verwandelt. Dieser lächerliche Blümchenpyjama wollte ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Wenn er in ihrem Cottage nicht in letzter Sekunde zu Verstand gekommen wäre, hätte er … wäre er …
    Er hätte ihr die Unschuld genommen! Was für ein ungeheuerlicher Gedanke!
    Obwohl, wenn er ganz ehrlich zu sich war … Er schluckte. Ja, er wollte von der verbotenen Frucht naschen, weil die verbotenen Früchte bekanntermaßen die süßesten waren … besonders für einen Mann wie ihn, für den es kaum etwas Verbotenes gab.
    Sein Gedankenfluss kam abrupt zum Erliegen, als der Grund seiner Frustration mit einem Espresso für ihn den Raum betrat. Lächelnd stellte Izzy die Tasse vor ihn hin. Auch wenn es nicht die Art Lächeln war, die man unter diesen Umständen hätte erwarten können. Ihr Lächeln war bar jeden Verlangens, aber auch bar jeder Frustration, da schwang absolut nichts von dem mit, was ihm selbst seit einer Woche so zu schaffen machte. Nein, es war ein niederschmetternd fröhliches Lächeln, so wie jemand lächelt, der sich auf das wohlverdiente Wochenende freut. Als ob es diese leidenschaftlichen Momente in ihrem Cottage nie gegeben hätte.
    „Ziehst du dich nicht um?“, fragte sie.
    Tariq schaute sie verständnislos an. „Warum sollte ich?“, brummte er. „Stimmt irgendwas nicht mit mir?“
    Isobel bekam Herzklopfen. Er war schlecht gelaunt heute Abend … noch schlechter als die ganze Woche. Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass es ihr nicht anders ergangen war, aber sie hatte versucht, sich nichts anmerken zu lassen. Seine Zurückweisung hatte sie so empfindlich in ihrem Stolz getroffen, dass sie wild entschlossen war, zu retten, was noch zu retten war, indem sie sich kühl und unnahbar gab. Was gewiss nicht ganz einfach war. Wo er doch der erste Mann in ihrem Leben war, der ihre nackten Brüste gestreichelt hatte! Wie, um Himmels willen, sollte sie da so tun, als ob nichts passiert wäre … vor allem, wenn sich ein Teil von ihr sehnlichst wünschte, er möge es wieder tun.
    „Es ist schon spät“, sagte sie mit einem Blick auf ihre Armbanduhr. „Ich dachte, der Empfang in der marabanischen Botschaft beginnt um sieben? Bei offiziellen Anlässen trägst du doch normalerweise …“ Ihre Stimme versiegte, weil sie für einen Moment durch seine körperliche Präsenz abgelenkt war. Himmel! Warum hatte sie ihrem Blick erlaubt, auf ihm zu verweilen, nachdem es ihr die ganze Woche gelungen war, so eine Situation zu vermeiden?
    „Sprich ruhig weiter, Izzy“, forderte er sie mit seidenweicher Stimme auf.
    „Einen dunklen Anzug und …“ Erst jetzt fiel ihr auf, dass er irgendwann am Nachmittag seine Krawatte abgenommen und die beiden obersten Knöpfe an seinem Hemd geöffnet haben musste.
    Sie konnte die dunkle Brustbehaarung dort sehen, mit der darunter durchschimmernden olivfarbenen, seidig glänzenden Haut, bei deren Anblick ihre Fantasie …
    Hör auf damit, ermahnte sich Isobel verzweifelt. Tu deine Arbeit und damit Schluss. Es war schlicht unproduktiv, von Dingen zu träumen, die man nicht haben konnte.
    „Und es ist … es ist doch ein offizieller Anlass, oder?“, beendete sie hilflos ihren Satz.
    Als Tariq sah, wie sich ihre Augen verdunkelten, stieg Triumph in ihm auf. Dann war sie also doch nicht ganz so immun gegen ihn, wie sie vorgab. In widerwilliger Bewunderung presste er die Lippen zusammen. Sie war offenbar zäher als angenommen.

Weitere Kostenlose Bücher