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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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sehr krank – den Stress, sich um einen Krüppel zu kümmern, sollte sie sich ersparen.“
    Am nächsten Morgen aber hatte er seine Meinung geändert – vermutlich hatte seine Frau ihm zugesetzt –, und am Abend durfte sie Rafe auf der ersten Etappe des Fluges begleiten. Aber eine Stunde nach dem Start gerieten sie in einen Sturm und wurden mit beängstigender Wildheit durchgeschüttelt. Damit einher ging ein strömender Regen und solch eisige Temperaturen, dass seine Begleiterin innerhalb von Minuten am ganzen Leib zu zittern begann.
    Und der Motor hatte zum ersten Mal ausgesetzt.
    Wäre der Pilot nicht gewesen, hätten sie vermutlich alle ihr Leben verloren.
    Natürlich! Das war der Auslöser gewesen, der sein Unterbewusstsein um sechs Jahre zurückgeworfen hatte.
    Rafe blieb beinahe der Atem stehen, als er sich an die E-Mail erinnerte, die am Vorabend kurz vor dem Zubettgehen aus seinem Londoner Büro eingetroffen war. Zum ersten Mal war seiner sonst so tüchtigen Assistentin ein grober Schnitzer passiert. Die Mail war ohne Text angekommen. Im Anhang lediglich das Foto eines jungen Mannes, der mit sichtlichem Stolz einen Doktorhut trug. Offenbar ein Abschlussfoto. Rafe hatte es mit einem Fragezeichen im Betreff amüsiert zurückgeschickt.
    Der junge Mann hatte große Ähnlichkeit mit dem toten Piloten.
    Er straffte sich und ging in sein Büro. Dort machte er den Computer an und wartete ungeduldig darauf, dass er hochfuhr. Ein freudiges Lächeln legte sich über sein Gesicht, als er die neue E-Mail seiner Assistentin vorfand.
    Entschuldigen Sie das Versehen. Ich habe soeben einen Brief der Pilotenwitwe aus Mariposa erhalten. Offenbar haben Sie ihrem ältesten Sohn ein Bewerbungsgespräch zugesagt, wenn er seinen Abschluss an der Uni schafft. Foto des gut aussenden Jungen mit Doktorhut anbei. Soll ich mich darum kümmern?
    Das also war die Ursache für seinen Albtraum gewesen. Sein Unterbewusstsein hatte ihm einen üblen Streich gespielt. Er fühlte sich in gewisser Weise für die Familie des toten Flugzeugführers verantwortlich.
    Nach einer knappen Zusage, die er zurück nach London mailte, ging er ins Ankleidezimmer.
    Es war ein großartiges Gefühl, nach mehreren anstrengenden Reisen in verschiedene afrikanische Staaten wieder zu Hause zu sein. Neben gutem Sex und dem Hochgefühl, das sein Beruf erzeugte, gab es kaum etwa Schöneres, als bei einem dieser typischen Northland-Sonnenuntergänge auf seinem edlen Wallach den Strand entlangzureiten. Und genau das gedachte er jetzt zu tun.
    Vielleicht würde ihm dabei eine Idee für ein Geburtstagsgeschenk für seine Stiefschwester kommen. Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. Gina hatte exakte Vorstellungen, was eine moderne junge Frau unbedingt benötigte.
    „Du magst vielleicht ein Plutokrat sein“, hatte sie ihm tags zuvor gesagt, „aber wage es nicht, deine Sekretärin anzuweisen, mir etwas Protziges, Glitzerndes zu besorgen. Ich mag diese Art aufdringlichen Luxus nicht.“
    Er erklärte ihr, dass seine persönliche Assistentin tief beleidigt wäre, würde man sie als Sekretärin bezeichnen. Außerdem betonte er, dass er sich für seine Geschenke grundsätzlich selbst verantwortlich fühlte.
    Gina grinste ihn an und gab ihm einen schwesterlichen Stoß in die Rippen. „Ach ja? Und wieso hast du mich dann gebeten, mir das Abschiedsgeschenk für deine letzte Freundin anzusehen?“
    „Das war ihr Geburtstagsgeschenk“, widersprach er. „Und wenn ich mich recht erinnere, hattest du darauf bestanden, dass ich es dir zeige.“
    Sie hob eine Augenbraue. „Selbstverständlich. Und es war sicher reiner Zufall, dass du die Beziehung eine Woche später beendet hast?“
    „Es geschah in gegenseitigem Einvernehmen“, gab Rafe in frostigem Ton zu verstehen.
    Sein Privatleben ging nur ihn allein etwas an. Er bevorzugte unkomplizierte Beziehungen und wählte seine Freundinnen sowohl nach Intellekt als auch nach rein ästhetischen Merkmalen aus.
    Dennoch: Eines Tages würde er vielleicht sogar heiraten.
    Vielleicht.
    „Nun, ich nehme an, dass die Diamanten sie ein wenig getröstet haben“, bemerkte Gina zynisch, bevor sie sich mit einer flüchtigen Umarmung von ihm verabschiedete und dann in ihren Wagen stieg, um zurück nach Auckland zu fahren.
    Sie startete den Motor und rief ihm durch das offene Fenster beiläufig zu: „Falls du einmal nach etwas Besonderem Ausschau hältst – die Geschenkeboutique in Tewaka hat eine neue Besitzerin. Sie führt richtig

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