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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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vor Stolz und Arroganz?
    Als er sich auf den Beifahrersitz setzte, gab Marisa schnell vor, die Instrumente vor sich zu studieren.
    „Sind Sie bereit?“, fragte er.
    Ohne ihn anzusehen, nickte Marisa und startete den Motor. „Gut, dass ich ein bisschen üben kann, bevor ich auf die Menschheit losgelassen werde.“
    Obwohl sie lange nicht mehr mit einer Handschaltung zu tun gehabt hatte, war ihr die Technik bald wieder vertraut, als sie langsam die Straße hinunterfuhr. Einzig und allein die Konzentration auf Schalthebel und Kupplung hielt sie davon ab, ihre Aufmerksamkeit unablässig dem Mann neben ihr zuzuwenden.
    Bis sie auf der schmalen Straße einem Traktor begegneten. Nicht einem ordinären Traktor, sondern einem riesigen, lauten Ungetüm.
    „Stopp“, befahl Rafe.
    Marisa hielt abrupt an. Sie musste lachen, als Keir voller Bewunderung zu dem Traktor sah, während Rafe sofort aus dem Wagen sprang.
    Nach einer kurzen Unterhaltung mit dem Fahrer kam Rafe zurück. „Das nächste Tor ist etwa hundert Meter hinter uns. Sie müssen rückwärts zurückfahren und auf der Koppel parken, bis der Traktor vorbei ist. Soll ich das für Sie machen?“
    Mannhaft verteidigte Marisa das Steuer. Alles andere wäre eine Diskriminierung gewesen. Spitz gab sie zurück: „Nein danke, ich werde das schon schaffen. Wäre doch gelacht.“
    Adrenalin schoss durch ihre Adern. Ihre Hände, die das Steuer umklammerten, waren schweißnass. Konzentrier dich, befahl sie sich, während Rafe zu dem Gatter lief, um es zu öffnen. Rückwärtsfahren ist nicht gerade eine deiner größten Stärken. Aber, um Gottes willen, das Land ist flach und die Straße gerade – du schaffst es. Bloß kein Kratzer, wenn du rückwärts durch das Tor fährst!
    Rafe hatte sich inzwischen neben das Tor gestellt und sah zu, wie sie rückwärts dem geraden Weg folgte.
    „Ich mag Mr Pev’ril“, bemerkte Keir von hinten. „Magst du ihn auch, Mum?“
    „Ja“, erwiderte sie unverbindlich. Was hätte sie sonst auch sagen sollen?
    Mögen? Was für ein unpassendes Wort. Es ging nicht darum, dass sie Rafe Peveril mochte – sie wollte ihn! Wann immer sie ihm nahe war, untergrub ihr verräterischer Körper ihre ganze Willenskraft. Und obwohl ihr Instinkt ihr zuflüsterte, dass dieser Mann die Macht besaß, ihr großen Kummer zu bereiten, ließ allein sein Anblick sie erbeben.
    Unter Keirs begeisterten Kommentaren lenkte sie den Sportwagen vorsichtig auf die Wiese. Der Traktor donnerte vorüber und hielt wenige Meter jenseits des Zauns. Der Fahrer kletterte vom Sitz und unterhielt sich mit Rafe. Behutsam lenkte sie den Wagen wieder auf den Weg zurück. Dort hielt sie an und schaute in den Rückspiegel. Etwas an Rafes Haltung erregte ihre Aufmerksamkeit. Was auch immer der Mann ihm gesagt haben mochte, es hatte ihn verärgert.
    Marisa umklammerte das Steuer. Sie holte tief Luft, als Rafe wieder einstieg. Seine Miene wirkte gefährlich kalt.
    Marisa drehte sich der Magen um. Immer wenn David wütend auf sie gewesen war, war er auffallend ruhig geworden. Er hatte ihr keinen Grund für sein Verhalten genannt und ihre Versuche ignoriert, herauszufinden, was falsch gelaufen war. Das eine oder andere Mal war er verschwunden, manchmal für Tage, und hatte sie ihrem Schicksal überlassen. Selten nur hatte sie gewusst, wo er sich aufhielt und ob und wann er wieder zurückkam.
    „Stimmt etwas nicht?“, fragte sie Rafe.
    „Möglich.“ Er hielt inne, dann fuhr er beinahe tonlos fort: „Der Fahrer hat den Ginster unten am Strand ausgedünnt und dabei einige verdächtige Pflanzen auf der anderen Seite entdeckt.“
    „Verdächtige Pflanzen? Sie meinen …?“
    „Drogen, ja.“
    „Auf Ihrem Grund?“
    „So ist es.“ Er klang scharf. „Das könnte bedeuten, dass jemand aus Manuwai sie dort angepflanzt hat.“
    Marisa blinzelte und sah in den Rückspiegel. Keir hatte nicht gelauscht, sondern starrte zum hinteren Fenster hinaus, um zu beobachten, wie der Traktor davonfuhr.
    „Das wäre doch schrecklich dumm. Ihre Arbeiter wären doch die Ersten, die verdächtigt würden. Ist der Strandabschnitt vom Meer aus zugänglich?“
    „Mit einem Schlauchboot, ja. Nicht eine Sekunde lang habe ich daran gedacht, dass es jemand von uns sein könnte. Ich habe offen gesagt einen anderen Verdacht.“
    Marisa ließ den Motor an und legte den Gang ein. „Was wollen Sie tun?“, fragte sie.
    „Ich werde die Behörden verständigen.“ Seine eisige Miene wirkte viel einschüchternder, als

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