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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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nicht verzieh, auch wenn er letzten Endes davon profitierte. Denn nur so hatte verhindert werden können, dass er eine Betrügerin heiratete.
    Immer noch unfähig, einzuschlafen, stand Karim wieder auf, schlüpfte in eine Jeans und begann wie ein Tiger im Käfig auf und ab zu laufen, wobei hinter seiner Stirn unablässig die Gedanken kreisten. Wie hatte er bloß so ein Chaos anrichten können? Ausgerechnet er, der sein ganzes Leben lang so übervorsichtig und kontrolliert gewesen war? Der Fehler war nicht gewesen, dass er mit Rachel geschlafen hatte, sondern dass er sich Hals über Kopf in sie verliebt hatte. So etwas konnte sich ein Prinz schlicht nicht erlauben.
    „Heiliger Himmel“, flüsterte er, während er sich in einen Sessel sinken ließ und das Gesicht in den Händen barg. Nicht genug damit, dass er sich in sie verliebt hatte, noch katastrophaler war, dass er sie immer noch liebte. Und das war die Wahrheit, auch wenn er das nie laut sagen würde.
    Jawohl, er liebte sie.
    Natürlich würde er irgendwann darüber hinwegkommen, aber wann? Wie lange mochte es dauern, bis er die Leere nicht mehr spürte, die sich in seinem Innern breitgemacht hatte? Wie lange mochte der Schmerz über ihren Verrat anhalten?
    Er musste sich beruhigen, damit er endlich einschlafen konnte. Er brauchte seinen Schlaf. Es sei denn, ihm fiele etwas Sinnvolles ein, womit er seine Zeit füllen könnte.
    Ethan.
    Wie mochte es dem Kleinen gehen? Gewiss, das Kindermädchen war bei ihm, aber das war momentan auch das einzig Vertraute in seiner Welt. Er hatte ja nicht einmal eine Bindung an seine leibliche Mutter. Obwohl … vielleicht …
    In einem plötzlichen Entschluss sprang Karim aus dem Sessel auf, zog sich eilig ein Hemd über und verließ seine Suite.

13. KAPITEL
    Rachel erwachte unsanft, allein in einem fremden Raum. Direkt über ihrem Kopf an der Decke kreiste ein Ventilator, während gegen die hohen Bogenfenster der Regen prasselte.
    Regen in der Wüste. Das passte.
    Sie setzte sich auf und strich sich das Haar aus der Stirn. Sie hatte in T-Shirt und Slip geschlafen, nicht nackt in Karims Armen … Oh, nein, sie würde jetzt nicht an ihn denken. Letzte Nacht hatte sie sich seinetwegen in den Schlaf geweint, aber das lag hinter ihr. Heute bedeutete er ihr nichts mehr, so wie auch sie ihm nichts mehr bedeutete.
    Auf einer niedrigen Bank aus schwarzem Ebenholz lag ihr Koffer, den sie jetzt mit schnellen Bewegungen öffnete, wobei sie hoffte, dass ihre Entschlossenheit nicht doch noch in Verzweiflung umschlug. Eilig suchte sie sich frische Sachen zum Anziehen heraus, dann duschte sie, putzte sich die Zähne und machte sich fertig.
    Das Einzige, was ihr jetzt noch zu tun blieb, war, sich von Ethan zu verabschieden, und das würde sie sich von niemandem nehmen lassen. Anschließend würde sie Karims Privatmaschine besteigen und nach Hause fliegen … Aber wo genau war sie eigentlich zu Hause?
    Zu Hause ist, wo das Herz ist, sagte man nicht so? Wegen Ethan war Las Vegas ihr Zuhause gewesen. Durch Karim war New York zu einem sicheren Hafen geworden. Und nun?
    Rachel ließ sich auf die Bettkante sinken. Das war töricht. Sie war schließlich daran gewöhnt, allein zu sein! Vor Ethans Geburt war sie ja auch allein gewesen, bevor sie Karim gekannt hatte. Gut, dann war sie jetzt eben wieder allein. Sie würde genauso zurechtkommen, wie sie früher zurechtgekommen war. Andere Menschen zu brauchen war immer ein Fehler, das hatte sie gelernt im Leben. Bestimmt wäre es klüger gewesen, wenn sie sich nicht so stark auf Ethan eingelassen hätte, und erst recht hätte sie sich nicht von einem Mann das Herz stehlen lassen dürfen …
    Falsch.
    Er hatte ihr nicht das Herz gestohlen, sie selbst hatte es ihm auf einem Silbertablett serviert.
    „Hör auf“, flüsterte sie. Es war Zeitverschwendung, das alles immer wieder durchzukauen. Sie musste den Blick nach vorn richten, ihre Zukunft planen.
    Es klopfte.
    Wahrscheinlich ein Dienstmädchen, das ihr sagen wollte, dass das Flugzeug startklar war. Nun, der Pilot würde sich noch etwas gedulden müssen. Erst …
    Es klopfte erneut.
    Rachel fuhr sich mit den Händen über die Augen und stand auf. „Moment“, rief sie, während sie zur Tür ging und öffnete.
    Karim.
    Er trug ebenso wie sie T-Shirt und Jeans und war heute Morgen offenbar noch nicht zum Rasieren gekommen. Allein sein Anblick weckte ihr Verlangen. Er sah immer noch so aus wie der Mann, in den sie sich verliebt hatte. Aber das war er

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