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Julia Extra Band 364 (German Edition)

Julia Extra Band 364 (German Edition)

Titel: Julia Extra Band 364 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Sandra Marton , Lynne Graham , Jennie Lucas
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Gut. Dann wollte er also nicht antworten. „Dieses Gebäude ist viel zu modern, um einen Kerker zu haben“, bemerkte sie.
    „Aber es gibt einen Keller.“ Als die Türen des Aufzugs auseinanderglitten, warf ihr der Sicherheitschef aus zusammengekniffenen Augen einen scharfen Blick zu. Gleich darauf zog er sie an seine Seite, bevor er einen der Knöpfe drückte, doch sie konnte nicht sehen, ob der Pfeil nach oben oder nach unten zeigte. Und der Aufzug bewegte sich so schnell, dass sie fast Angst bekam. Oder lag das an ihrem ramponierten Nervenkostüm? Sie war schließlich nicht zu ihrem Vergnügen hier, und der stumme Mann an ihrer Seite wirkte definitiv einschüchternd.
    Vielleicht war es ja doch keine so gute Idee gewesen, zu derart extremen Mitteln zu greifen. Obwohl Drakon Lyonedes sich das letzten Endes selbst zuzuschreiben hatte. Sie plante schließlich kein Attentat auf ihn, sondern wollte nur mit ihm reden, nichts weiter. Sie reckte trotzig das Kinn und warf dem Mann an ihrer Seite einen Blick zu. „Freiheitsberaubung ist eine Straftat, falls Sie das nicht wissen.“
    „Hausfriedensbruch auch“, knurrte er.
    „Ich verlange trotzdem, dass Sie mich auf der Stelle loslassen. Was fällt Ihnen eigentlich …?“ Sie verstummte abrupt, als der Aufzug weich federnd zum Stehen kam und sich die Türen geräuschlos öffneten. Nicht in einen Keller. Oder in ein Verlies. Dafür in das ungewöhnlichste Büro, das sie je gesehen hatte. Nein, wohl eher kein Büro, überlegte sie, als Mr Grimmig sie in einen riesengroßen eleganten Wohnraum zog. Der elfenbeinfarbene dicke Teppich schluckte jedes Geräusch. Sie sah einen Marmorkamin mit einer Sitzgarnitur aus dunkelbraunem Leder davor, bestehend aus mehreren Sesseln und einer L-förmigen Couch. In einer Ecke des Raums stand ein wunderschöner elfenbeinfarbener Flügel, in einer anderen war eine Bar. An den ebenfalls elfenbeinfarbenen Wänden hingen die Werke zahlloser berühmter längst verblichener Künstler, von denen Gemini einige auf Anhieb erkannte. Direkt vor ihr war eine Fensterwand, die einen atemberaubenden Blick auf London bot. Also, ein Keller war das hier jedenfalls nicht!
    „Ich sage Ihnen Bescheid, wenn Miss Bartholomew gehen möchte, Max.“
    „Sir.“
    Gemini bekam nur am Rande mit, dass sich der Sicherheitschef zurückzog, weil sie sich spontan in die Richtung umdrehte, aus der diese tiefe, befehlsgewohnte Stimme kam. Und als ihr Blick auf den Mann vor einer zweiten Fensterfront fiel, wusste sie sofort, dass das nur Drakon Lyonedes sein konnte.
    Dass er nicht amüsiert war, ließ sich kaum übersehen. Genau gesagt wirkte er sogar noch verärgerter als sein Sicherheitschef. Drakon Lyonedes war groß, hatte breite Schultern, schmale Hüften und lange Beine. Der dunkelgraue Anzug war garantiert maßgeschneidert, dazu trug er ein weißes Seidenhemd und eine perlgraue Krawatte. Er hatte kurz geschnittenes dunkles Haar und ein kantiges, wie aus Granit gehauenes Gesicht mit eindringlichen schwarzen Augen. Das Auffallendste an ihm aber war die Aura von Autorität und Macht, in die er eingehüllt war, eine Aura, die keines der vielen Fotos, die Gemini im Lauf der Jahre von ihm gesehen hatte, einzufangen vermocht hatte.
    Drakon verzog keine Miene, während er jetzt die Farbversion der eigensinnigen Miss Bartholomew eingehend musterte. Das schulterlange glatte Haar war hell und schimmerte golden – wie die langen Sandstrände auf seiner Insel in der Ägäis. Ihr sehr heller Teint stand in einem aufregenden Kontrast zu ihren schwarzen Wimpern und meergrünen Augen. Die sinnlichen hellrosa Lippen waren ungeschminkt. Soweit er es beurteilen konnte, schien sie überhaupt ungeschminkt zu sein, was für eine Frau in seiner Welt einigermaßen ungewöhnlich war.
    „Mr Lyonedes, nehme ich an?“, fragte sie mit leiser Stimme, während sie graziös wie eine Ballerina auf ihn zukam.
    „Miss Bartholomew. Max hat mich informiert, dass Sie Ihrem Wunsch, mich zu sprechen, auf eine etwas unorthodoxe Art und Weise Ausdruck verliehen haben.“
    „Finden Sie?“ Sie fixierte ihn.
    „Sich auf den Boden in der Empfangshalle zu setzen und zu drohen, dort sitzen zu bleiben, bis ein Gespräch mit mir oder meinem Cousin zustande kommt, ist nun einmal nicht die Regel“, gab er zurück.
    „Ach, das meinen Sie.“ Gemini verzog das Gesicht, während sie ihre durcheinanderwirbelnden Gedanken unter Kontrolle zu bringen versuchte. Was im Augenblick alles andere als einfach war, wie

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