Julia Extra Band 364 (German Edition)
das war keine Phase, an die sie gern zurückdachte. „Ich will nicht darüber reden. Das geht dich absolut nichts an.“
„Das Makeover ist nicht verhandelbar. Es wird offizielle Anlässe geben, bei denen du mich begleiten musst. In wenig schmeichelhaften Kleidern und mit unordentlichen Haaren herumzulaufen, ist völlig indiskutabel“, betonte er kühl.
Zorn erfasste Bee wie glühend heiße Lava. „Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden?“
„Ich bin nur ehrlich. Komm rüber.“ Sergios packte sie am Ellbogen und zerrte sie vor den Spiegel an der Wand. „Und sag mir, was du siehst …“
Ihr Spiegelbild zeigte windzerzauste Haare, eine alte Bluse und eine sackartige Jeans. Bee hätte ihn am liebsten geschlagen. Sie biss die Zähne zusammen. „Es spielt keine Rolle, was du sagst oder was du willst. Ich werde mich nicht ummodeln lassen und damit basta!“
„Kein Makeover, keine Hochzeit“, schoss Sergios sofort zurück. „Es ist Teil des Jobs, und ich werde in dieser Hinsicht keine Zugeständnisse machen.“
Bee warf ihm einen Blick voller Verachtung zu. Sie fuhr einmal abschließend mit der Hand durch die Luft. „Dann wird es keine Hochzeit geben, denn eins sage ich dir klipp und klar, Sergios …“
Er hob eine Braue und schaute sie spöttisch an. „Und das wäre?“
„Ich werde mir von dir nicht vorschreiben lassen, was ich zu tun und zu lassen oder wie ich mein Haar zu frisieren und welche Kleider ich zu tragen habe!“, fauchte sie wütend.
Ihre fantastischen Brüste hoben und senkten sich heftig. Ob er im Herzen ein Mann war, der auf ein verführerisches Dekolleté stand? Anders konnte sich Sergios seine merkwürdige Reaktion nicht erklären. Ihre Augen funkelten erstaunlich farbintensiv. In Rage sah sie besser aus als jemals zuvor, aber er würde ihr Aufbegehren trotzdem nicht tolerieren. „Die Wahl liegt bei dir, Beatriz“, äußerte er kühl. „Das war von Anfang an so. Im Moment bin ich mir ohnehin nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, dich zu heiraten, denn du verhältst dich völlig irrational.“
Sein Vorwurf brachte sie noch mehr auf die Palme. „ Ich verhalte mich irrational?“, wiederholte sie fassungslos. „Erklär mir das.“
Doch Sergios schien nicht dazu gewillt. Mit versteinertem Gesichtsausdruck öffnete er die Tür. „Die Diskussion ist beendet.“
Bee rauschte wutschnaubend an ihm vorbei. Noch nie war sie so zornig gewesen, aber Sergios Demonides brachte sie dazu, nur noch rotzusehen. Soll der Mann doch in der Hölle schmoren, dachte sie aufgebracht. Was bildete er sich ein, sie derart zu kritisieren? Und wie konnte er es wagen, sie zu fragen, was geschehen war, dass sie jegliches Interesse an ihrem Äußeren verloren hatte? Wieso hatte der verdammte Kerl überhaupt eine so gute Intuition?
Denn Bee war etwas Traumatisches passiert, als sie sehr in einen Mann verliebt gewesen war, der sie am Ende schnöde sitzen gelassen hatte. Ja, dieser Mann hatte sie durch eine kleine, blonde Maus ersetzt, deren oberflächliche Persönlichkeit alles infrage gestellt hatte, was Bee dummerweise für eine gute, solide Beziehung gehalten hatte. Nach diesem verheerenden Weckruf wirkte das ganze Nägellackieren, Make-up-Auflegen, Frisieren und Stylen nur noch wie pure Zeitverschwendung.
Und warum sollte sie sich für Sergios Demonides auf den Kopf stellen? Er war genauso wie jeder andere Mann, der ihr je begegnet war. Zu Beginn mochte er ihr kurz geschmeichelt haben, dass sie so eine loyale Tochter und begabte Lehrerin sei, doch trotz dieser Qualitäten beurteilte er sie nur nach ihrem Äußeren und war bereit, sie wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen, weil sie nicht seiner Vorstellung von weiblicher Schönheit entsprach. Aber das spielte für sie jetzt ja überhaupt keine Rolle mehr!
Aber für deine Mutter spielt es eine ganz entscheidende Rolle, meldete sich zaghaft die kleine Stimme in ihrem Kopf zu Wort. Wenn sie jetzt einen Rückzieher machte, würde Emilia Blake vermutlich ihr Zuhause verlieren, denn ihr erzürnter Vater würde Bee sicherlich dafür bestrafen wollen, dass er nicht den Deal bekommen hatte, den er wollte.
Und noch etwas würde geschehen. Paris, Milo und Eleni würden sich von einer weiteren Erwachsenen betrogen fühlen. Bee hatte die Kinder ermutigt, sich an sie zu binden, hatte verkündet, dass sie Sergios heiraten und bei ihnen bleiben würde. Paris hatte zwar wenig beeindruckt gewirkt, aber Bee vermutete, dass sie sich in seinen Augen erst
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