Julia Extra Band 364 (German Edition)
während sie ihren Kopf an seine Schulter schmiegte. Ohne dass er sie nachts weckte, sie küsste und liebkoste, ehe er sie dann am Morgen verlassen musste.
Er hatte ihr ein Apartment in seiner Nähe suchen wollen, aber sie hatte abgelehnt.
„Ich bezahle meine Miete selbst“, hatte sie gesagt, da sie unabhängig bleiben wollte. Hätte er sie einige Zeit später noch einmal gefragt, hätte sie sofort zugestimmt. Sie wäre nicht nur in seine Nähe gezogen, nein, sogar ganz zu ihm. Tatsächlich wollte sie, dass er sie liebte, doch das tat er nicht. Würde es nie tun. Das hatte er ihr von Anfang an unverblümt zu verstehen gegeben.
Endlich fielen die ersten Regentropfen, die bald wie ein wild gewordener Stepptänzer auf das Blechdach klackerten. Blitze erhellten die kleine Küche und lauter Donner krachte über ihr. Das Licht flackerte ein Mal, zwei Mal, dann ging es aus …
Esmé zuckte zusammen, dann lachte sie zitternd auf. Es war doch nur ein Gewitter. Also nichts, wovor sie Angst haben müsste …
In diesem Moment flog die Tür auf. Schreiend wirbelte sie herum und sah eine Gestalt, die sich dunkel gegen den vom Blitz zerrissenen Himmel abhob. Es war Rio. Durchnässt bis auf die Haut. Und er sah wütend, gefährlich und umwerfend genug aus, um ihr Herz ein oder zwei Schläge aussetzen zu lassen.
„Zum Teufel mit dir, Esmerelda!“, rief er aufgebracht. Dann trat er ein, warf die Tür zu und zog Esmé in seine Arme.
Der Sturm, der draußen wütend und unkontrolliert tobte, spiegelte sich in Rios Blick wider.
Er war schon immer ein leidenschaftlicher Liebhaber gewesen. Trotzdem, Esmé hatte auch gespürt, dass er einen Teil von sich zurückhielt, niemals die Kontrolle verlor, und das war gut so.
Es half ihr, ihre eigenen Gefühle zu zügeln.
Manchmal, wenn sie miteinander geschlafen hatten, hatte Esmé geglaubt, bebend am Tor zum Paradies zu stehen. Noch eine Berührung, noch ein Kuss, und ihre Welt wäre völlig auf den Kopf gestellt worden. Sie hütete sich davor, so etwas zuzulassen … doch als er sie jetzt in die Arme zog, wusste sie, dass sie alles fordern, alles geben würde …
Und sie würde es geschehen lassen.
Lauter Donner grollte über Espada, als Rio sie fest an sich zog. Seine Augen flammten voller Leidenschaft. Sie konnte sein Verlangen förmlich riechen, ein heißer, männlicher Duft, der ihren Puls beschleunigte.
„Esmé“, sagte er, dann legte er seine Hand auf den Ausschnitt ihres T-Shirts, schloss seine Faust um den Stoff und riss ihn von oben bis unten entzwei. Sein Blick fiel auf ihre nackten Brüste, und sie spürte, wie sie auf ihn reagierte, als ihre Spitzen sich aufrichteten.
„Rio“, flüsterte sie, und er eroberte ihren Mund mit solcher Heftigkeit, dass sie sich in seine Umarmung fallen ließ.
Besitzergreifend umfasste er ihre Brüste und strich mit den Daumen über die Knospen. „Sag mir, dass du mich willst“, forderte er mit belegter Stimme. „Dass du das hier willst.“
Sie streckte sich ihm entgegen, die Augen geschlossen, den Mund geöffnet, während ihr Herz laut in ihren Ohren schlug.
„Ja“, sagte sie. „Ja, ja, ja …“
Rio ließ seine Hände tiefer wandern, rüde zog er ihr das Baumwollhöschen aus. Ein Blitz zuckte auf und erhellte den Raum. Für einen Moment sah sie sein Gesicht und freute sich über das, was sie dort entdeckte, was sie bei ihm bewirkte.
Sie griff nach seinem Gürtel, doch ihre Finger wollten ihr nicht so schnell gehorchen. Er schob ihre Hände beiseite, zog das durchnässte T-Shirt über den Kopf, machte seinen Gürtel auf und zog sich aus, bis er genauso nackt dastand wie sie.
Esmé hielt die Luft an.
Er war so schön, wie sie ihn in Erinnerung hatte, mit seinem muskulösen, umwerfend männlichen Körper.
„Rio“, flüsterte sie und berührte ihn.
Er stöhnte auf, als ihre Hand sich um seine erregte Männlichkeit schloss, und sagte etwas so zutiefst Sinnliches auf Spanisch, dass ihre Knie unter ihr nachzugeben drohten.
„Ist es das, was du willst?“, fragte er mit rauer Stimme. „Willst du, dass ich es tue?“
„Ja“, hauchte sie. „Ja … bitte …“
Rio verschränkte seine Finger mit ihren. Dann hob er ihre Hände gegen die Wand und hielt sie dort fest, ihre Arme zur Seite ausgestreckt. Schließlich beugte er sich zu ihr hinab, eroberte ihren Mund, ließ heiße Küsse über ihren Körper regnen und schenkte ihr all das schmerzlich-süße Vergnügen, nach dem sie sich so viele Wochen gesehnt hatte.
Seufzend
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