Julia Extra Band 364 (German Edition)
und sie in die Welt der Ekstase eingeweiht. Noch immer konnte sie seine Arme um sich fühlen, fühlte seinen harten Körper auf sich und seine Lippen auf ihrer nackten Haut, wie er sie liebkost hatte, während sie zitternd und verwundert ihre Lust hinausgeschrien hatte …
Ein Geräusch ließ sie erschrocken herumfahren.
Théo St. Raphaël, Comte de Castelnau und Herr auf Schloss Gavaudan, stand im Rahmen einer offenen Tür, seine große Gestalt warf dunkle Schatten.
Er war von atemberaubender, ja einschüchternder männlicher Schönheit. Und er wirkte so düster. Schwarzes Haar, schwarze Hose, schwarzes Hemd. Schwarze Bartstoppeln zogen sich über seine Wangen und sein markantes Kinn. Doch am düstersten wirkte der Ausdruck in seinen durchdringenden Augen.
„Enfin.“
Seine tiefe Stimme stach wie ein Messer in ihr Herz. Carrie konnte sich nicht rühren, konnte nicht einmal atmen, als er auf sie zukam.
„Viel zu lange habe ich gewartet.“ Er blieb vor ihr stehen, durchbohrte sie fast mit seinem Blick. „Ich habe dich gewollt.“
Carrie konnte kaum fassen, dass er tatsächlich vor ihr stand. Théo, in Fleisch und Blut. So nah, dass sie die Körperwärme von ihm ausstrahlen spürte. Théo, der Mann, den sie einst geliebt hatte. Der Mann, der sie so jäh und endgültig hatten fallen lassen, dass sie nicht einmal die Möglichkeit gehabt hatte, ihm von ihrer Schwangerschaft zu erzählen.
Ein Jahr lang hatte sie sich vorgestellt, wie es sein würde, wenn sie sich gegenüberstanden. Sie hatte sogar eine kleine Rede vorbereitet, hatte sie gründlich einstudiert. Doch jetzt, in diesem Moment, fiel ihr kein einziges Wort mehr ein.
Er legte die Hand an ihre Wange, hob ihr Kinn leicht an, und Carrie protestierte nicht. Konnte es nicht.
„Endlich“, murmelte er und beugte den Kopf. „Endlich wirst du mein.“
Er presste die Lippen auf ihren Mund, hart, fest, warm. Jagte Schauer um Schauer durch ihren ganzen Körper. Einen Arm um ihre Taille geschlungen, zog er sie an sich. Sie fühlte sich wie in der Falle, überwältigt von der Stärke und Härte seines Körpers, mitgerissen von der Macht seiner Leidenschaft. Und gegen ihren Willen erwiderte sie seinen Kuss.
Er bog ihren Kopf zurück, schob die Finger in ihr Haar, als er mit den Lippen über ihren Hals wanderte. „Du hast mir gefehlt, ma petite “, wisperte er an ihrem Ohr. „Und wie ich merke, hast du mich auch vermisst.“
Sie hatte ihn vermisst?
Carrie riss die Augen auf. Monate waren vergangen, ohne dass er auf ihre zahllosen Nachrichten geantwortet hätte. Sie erinnerte sich an die endlosen Nächte, in denen sie sich die Augen ausgeweint hatte, nachdem er ohne Erklärung verschwunden war. Ihr Stolz begehrte auf. Sie riss sich los, holte wütend aus …
Doch bevor sie ihm die verdiente Ohrfeige versetzen konnte, fing er ihre Hand ab. Ein spöttisches Lächeln zuckte um seinen Mund. „Ah, so sehr hast du mich wohl doch nicht vermisst.“
Verärgert befreite sie ihre Hand aus seinem Griff. Verärgert über ihn, dass er sie geküsst hatte, verärgert über sich, dass sie es zugelassen hatte. Offensichtlich hielt er sie für dasselbe naive Ding, das sie letztes Jahr noch gewesen war. Das zu Wachs in seinen Händen wurde, sobald er sie berührte. Wahrscheinlich nahm er an, dass sie ein ganzes Jahr lang von ihm geträumt hatte. Dabei träumte sie schon seit Wochen nicht mehr von ihm!
Sie hob das Kinn. „Du bildest dir ein, ein Kuss, und schon sinke ich dir zu Füßen?“
Er zog eine Augenbraue in die Höhe. „Nicht?“
Seine Arroganz raubte ihr den Atem. „Es steht dir nicht zu, mich zu küssen. Du hast nicht das Recht, mich anzufassen.“
„Vielleicht nicht.“ Er lachte leise. „Und doch bist du hier.“
„Ich hatte keine große Wahl. Dein Leibwächter war sehr überzeugend.“
„Er hat dich gebeten, nach Gavaudan zu kommen, und du hast zugestimmt.“ Théo nahm ihre Hand, obwohl sie sich sträubte. Die Hitze seiner Haut jagte ein Prickeln durch ihren Körper. „Was sonst sollte ich also denken, als dass du mich genauso sehr sehen wolltest wie ich dich?“
„Du willst mich sehen?“ Ihre Stimme bebte vor Wut. „Du bist ohne ein Wort gegangen und hast auf keine meiner Nachrichten reagiert – ein ganzes Jahr lang.“
Er streichelte über ihre Wange. „Ich habe nie aufgehört, dich zu begehren, Carrie. Ich bin gegangen, weil du die Regeln gebrochen hast. Aber ich glaube, jetzt verstehen wir uns, oder? Von Liebe wird nicht mehr
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