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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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Nachdem er einen Moment zugehört hatte, fuhr er fort: „Ja … Ihre was?“
    Unbehaglich verlagerte ich meine Position, als er seine blauen Augen auf mich richtete. „Du machst Witze“, sagte er wieder und sah mich dabei mit einem so seltsamen Ausdruck an, dass ich leise „Was ist?“, fragte. „Ja … Ja, ich sage es ihr. Bis später.“
    Nachdem er das Gespräch beendet hatte, blickte er mich starr an.
    „Was ist?“, wiederholte ich, diesmal lauter.
    „Haben Sie schon mal von Saffron Taylor gehört?“, erkundigte er sich im Plauderton.
    Eine unheilvolle Vorahnung befiel mich. „O nein!“
    „Die geliebte Tochter des Tycoons Kevin Taylor? Das It-Girl. Der Liebling aller Promis.“
    „O nein“, sagte ich wieder.
    „Sie sitzt in Rolys Wohnzimmer und weint. Und sie behauptet, sie wäre Ihre Schwester.“
    Verzweifelt barg ich das Gesicht in den Händen. „Bitte sagen Sie mir, dass das ein schlechter Scherz ist! Saffron kann unmöglich hier sein.“
    „Saffron Taylor ist Ihre Schwester?“
    „Okay.“ Ich legte die Hände auf den Tisch und atmete tief durch. „Zufallsschwester sitzt im Haus eines Kunden. Kein Grund zur Panik.“
    „Also ja!“
    „Sie ist meine Halbschwester“, klärte ich ihn auf, während ich in meiner Handtasche nach Audreys Schlüsseln zu suchen begann. Plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf, und ich hatte das Gefühl, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen. „Ist meinem Vater etwas passiert?“
    „Ich schätze, wir hätten es in den Nachrichten gehört, wenn Kevin Taylor etwas zugestoßen wäre“, erwiderte George sachlich.
    „Ja, da haben Sie recht“, antwortete ich dankbar.
    „Ich meine, Roly hätte etwas von einer Hochzeit gesagt“, fuhr er fort. „Aber da er geflüstert hat, habe ich es vielleicht falsch verstanden.“
    „Bitte erzählen Sie mir nicht, dass Saffron wegen einer Hochzeits krise hierhergekommen ist! Dann hätte sie mich doch anrufen können. Oh!“ Wieder kam mir ein furchtbarer Gedanke. Ich nahm mein Telefon aus der Tasche und blickte auf das Display. „Ich habe es gestern Abend ausgeschaltet“, fügte ich dumpf hinzu, während ich es einschaltete. „Das Theater hält schon seit Monaten an. Welche Rockband eingeflogen werden soll, bei welchem Designer sie das Brautkleid in Auftrag geben soll und welches Schloss sich auf den Fotos wohl besser macht …“
    Mein Handy begann zu piepen, als eine Nachricht nach der anderen einging. Geistesabwesend sah ich sie durch.
    „Vielleicht sollten Sie hinfahren und mit ihr sprechen.“
    „Dazu muss ich erst einmal meinen Wagenschlüssel finden.“ Erneut wühlte ich in meiner Handtasche, woraufhin George aufstand.
    „Ich kann Sie mitnehmen.“
    Offensichtlich kostete er meine Panik aus. Sollte sich herausstellen, dass alles in Ordnung ist, bringe ich Saffron um, dachte ich rachsüchtig.
    Im nächsten Moment fand ich den Wagenschlüssel. „Ah, da ist er ja. Trotzdem vielen Dank für Ihr Angebot.“
    Dann eilte ich aus dem Büro und um die Pfützen herum zu Audrey, während George noch seine Stiefel anzog.
    „Ich richte Frank aus, dass Sie eine Weile weg sind, in Ordnung?“
    Das hatte ich ganz vergessen! Eigentlich musste ich auf der Baustelle sein, doch ich konnte nicht zulassen, dass meine Schwester einem Kunden die Ohren vollheulte.
    „Ja … danke“, erwiderte ich. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht.“
    „Nein.“
    George ging zur Baugrube, während ich einstieg und den Schlüssel ins Zündschloss steckte.
    Audrey gab einige merkwürdige Geräusche von sich und ging dann wieder aus.
    Um nicht in Panik zu geraten, atmete ich tief durch. Ich würde mit der Situation fertig werden. Ich brauchte mich nur bei Lord Whellerby zu entschuldigen und meine Schwester mitzunehmen.
    Nur leider machte Audrey nicht mit. Noch zweimal versuchte ich vergeblich, sie zu starten.
    „ Bitte , Audrey“, stieß ich hervor. Dabei war ich mir deutlich der Gegenwart von George bewusst, der schon mit Frank gesprochen hatte und mich nun vom Steuer seines Land Rovers aus beobachtete. „Lass mich jetzt bitte nicht im Stich.“
    Doch als ich den Schlüssel zum vierten Mal drehte, gab sie nicht einmal mehr ein Geräusch von sich.
    Ich durfte keine Zeit mehr verlieren, denn ich wusste, wie Saffron war, wenn sie hysterisch wurde. Vermutlich sitzt Lord Whellerby schon am Computer und googelt nach einer anderen Baufirma, die das Projekt beendet, überlegte ich bitter.
    Wie sollte ich das Hugh erklären?

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