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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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noch seine Augen, seinen Arm um meine Taille und das wilde Pochen meines Herzens wahrnahm.
    Trotz meiner Anspannung und meiner guten Vorsätze bog ich mich ihm entgegen. Im nächsten Moment wurde ich allerdings abrupt auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
    „Das gibt’s doch nicht!“
    Einer der Gäste, ein gewisser Clive, wie ich mich zu erinnern glaubte, stürzte auf uns zu. Erschrocken zuckte ich zusammen und wäre zurückgewichen, wenn George mich nicht weiter festgehalten hätte. Dankbar und frustriert zugleich wandte ich mich zu Clive um.
    Ich hoffte nur, er wollte keinen Cocktail, denn er war schon ziemlich angetrunken.
    Wie sich herausstellte, hatte er jedoch einen anderen Grund. Sobald er vor uns stand, tippte er George mit dem Finger auf die Brust. „Sind Sie nicht George Challoner?“
    Dieser verspannte sich merklich, lächelte allerdings freundlich. „Das war ich früher mal, ja.“
    „Hab ich’s dir nicht gesagt, Jon?“, fragte Clive mit schwerer Zunge an den Freund gewandt, der neben ihm aufgetaucht und ebenfalls angetrunken war. „Er ist es wirklich!“
    „George Challoner ein Barmann?“ Dieser schüttelte den Kopf, schwankte dann und wäre zu meinem Entsetzen beinah gegen einen antiken Beistelltisch gestoßen. „Das glaube ich nicht!“
    „Ich versorge die Gäste mit Cocktails“, erklärte George. „Das klingt besser, meinen Sie nicht?“
    „Ein ziemlicher Abstieg, oder?“
    „Das liegt im Auge des Betrachters“, erwiderte George freundlich.
    Starr blickte Clive ihn an. „Ich dachte, Sie wären im Gefängnis.“
    Nun ließ George mich los. „Sieht nicht so aus.“
    „Sie erinnern sich nicht an mich, aber ich habe auch in der Bank gearbeitet“, erzählte Clive mit schwerer Zunge. „Es war mein erster Job, und es hat mir Spaß gemacht. Aber plötzlich wurden Stellen abgebaut, und Mitarbeiter vom Betrugsdezernat tauchten auf. Und das alles Ihretwegen . Ich habe meinen Job verloren und auch keinen mehr bei einer anderen Investmentbank bekommen. Haben Sie eine Ahnung, wie demütigend das war?“ Verächtlich verzog er das Gesicht. „Sie haben sicher keinen Gedanken an die Leute verschwendet, die Ihretwegen dran glauben mussten.“
    „Offen gestanden, habe ich überhaupt nicht an Sie gedacht.“ George ließ den Blick zu Clives Rolex schweifen. „Es scheint Ihnen ja nicht schlecht gegangen zu sein.“
    „Ja, später“, räumte Clive ein. „Aber offenbar nicht so gut wie Ihnen.“ Mit glasigen Augen sah er mich an. „Kein schlechter Schachzug, sich mit einer von Kevin Taylors Töchtern einzulassen, was?“
    Damit meinte er offenbar, dass kein Mann mich eines zweiten Blickes gewürdigt hätte, wenn mein Vater nicht so reich gewesen wäre.
    „Ich wusste gar nicht, dass Saffron eine Schwester hat“, fuhr Clive fort, offenbar ohne Georges drohenden Gesichtsausdruck zu bemerken. „Jetzt ist mir auch klar, warum Sie sich auf dem Land verstecken.“
    George schwieg, strafte die beiden aber mit so viel Verachtung, dass diese einen Schritt zurückwichen. Ich hatte noch nie erlebt, dass er die Fassung verlor, und musste unwillkürlich an einen Tiger denken, der zum Sprung ansetzte.
    Inzwischen waren einige Gäste auf die drei Männer aufmerksam geworden. Als ich beobachtete, wie Saffron sich umdrehte, legte ich George die Hand auf den Arm.
    Obwohl er mich nicht ansah, spürte ich, wie er sich ein wenig entspannte. Offenbar wollte er meiner Schwester zuliebe keine Szene machen.
    „Entschuldige mich, Frith“, sagte er, bevor er das Tablett mit den Gläsern vom Tisch hinter sich nahm. „Die Gäste haben Durst.“
    Als er an Clive vorbeiging, flüsterte er ihm etwas ins Ohr, woraufhin dessen Miene sich verfinsterte.
    „Seien Sie bloß vorsichtig“, riet Clive mir wütend. „George Challoner ist ein ganz übler Typ.“
    Zu meinem Leidwesen fand ich mich am Tisch neben Clives Freund Jon wieder, während George am anderen Ende saß.
    Jon betrachtete es offenbar als seine Mission, mir gute Ratschläge zu erteilen.
    „Wie viel wissen Sie über George Challoner?“, fragte er mich leise, als er mir Wein einschenkte.
    „Genug“, erwiderte ich.
    „Eigentlich müsste er im Gefängnis sitzen.“ Er trank einen Schluck. „Weiß Saffron eigentlich, dass man ihn gefeuert hat?“
    „Gefeuert zu werden ist wohl kaum ein Verbrechen“, sagte ich eisig.
    „Korruption schon. Er hat nämlich Hedgefonds veruntreut.“
    „Wenn er keine Haftstrafe verbüßt, kann man wohl davon ausgehen, dass

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