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Julia Extra Band 370

Julia Extra Band 370

Titel: Julia Extra Band 370 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Logan , Lucy Monroe , Melanie Milburne
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langsamer, als sie sicher sein konnte, Annabellas fassungslosem Blick entkommen zu sein. An der Bushaltestelle blieb sie stehen, und als der rote Doppeldeckerbus neben ihr hielt, kaufte sie sich einen Fahrschein, mit dem sie einen möglichst großen Abstand zwischen sich und das Londoner Westend legen konnte. Weil sie nicht hierher gehörte. Obwohl sie genau besehen eigentlich überhaupt nirgendwo hingehörte.
    Irgendwie fand sie ein Hostel, wobei es ihr egal war, dass es an einer lauten Kreuzung lag und sich davor mehrere Obdachlose niedergelassen hatten, die die Passanten um Geld anschnorrten.
    Sie wollte nur schlafen, sonst nichts. Und morgen würde es ihr bestimmt wieder besser gehen, so gut. dass sie sich eine neue Bleibe suchen konnte. An der Rezeption schien man ihr ihre Verzweiflung anzusehen, weil sie zum Glück gleich ein Bett bekam.
    Es handelte sich um ein Bett mit einer verklumpten Matratze, in einem großen Raum mit zwanzig weiteren Frauen, von denen manche offenbar betrunken waren. Sie schrien im Schlaf, was Roxy normalerweise schrecklich Angst gemacht hätte. Doch jetzt ging es ihr so schlecht, dass sie ihre Umgebung kaum wahrnahm … bis ihr siedend heiß einfiel, dass sie nicht einmal eine Nachsendeadresse hinterlassen hatte, obwohl sie sehnsüchtig auf einen Gehaltsscheck wartete. Wenn sie nicht sofort etwas unternahm, würde der verhasste Titus Alexander ihre Post wahrscheinlich einfach ins Altpapier werfen.
    Mit geschlossenen Augen kramte sie in ihrer Handtasche nach ihrem Handy und der Visitenkarte des arroganten Aristokraten. Dann tippte sie mit zitternden Fingern eine SMS an ihn, bevor sie sich erschöpft wieder aufs Bett fallen ließ.
    Siekonnte sich nicht erinnern, sich jemals zuvor so sterbenselend gefühlt zu haben. Die Wände rückten bedrohlich näher und schlossen sie ein. Ihre Haut glühte. Und kurz bevor ihr die Augen zufielen, verwünschte sie den erbarmungslosen Mann mit den stahlgrauen Augen, dem sie ihren Aufenthalt hier zu verdanken hatte.

3. KAPITEL
    Der Reißverschluss im Schritt einer verwaschenen Jeans schob sich in ihr Blickfeld, eingerahmt wie ein Kunstwerk von schmalen Hüften. Roxy hob mühsam die schweren Lider. Für einen Moment war sie so desorientiert, dass sie nur auf diesen Reißverschluss starren konnte. Dann wanderte ihr Blick langsam höher und landete schließlich auf Titus Alexanders abweisendem Gesicht.
    „Ah, Sie sind wach“, stellte er eisig fest.
    Roxy blinzelte. Ihr war angenehm warm und sie fühlte sich recht gut. Im Raum war es seltsam still. Dabei erinnerte sie sich, auf einer verklumpten Matratze mit Stimmengewirr um sich herum eingeschlafen zu sein. In ihrem benebelten Kopf drängten sich noch mehr Erinnerungen. An eine quälende Nacht, die in einen quälenden Tag übergegangen war. Unerträgliche Kopfschmerzen und ein schreckliches Brennen im Hals, gefolgt von dem, was wahrscheinlich heftige Fieberschübe gewesen waren, weil sie sich abwechselnd im Höllenfeuer oder in der eisigen Kälte der Antarktis gewähnt hatte. Das Hostel!
    Obwohl ihre Glieder bleischwer waren, setzte sie sich auf und schaute sich ungläubig um. Nein, das hier war definitiv nicht das Hostel! Sie befand sich in einem hohen Raum, mit großen Fenstern, die vom Boden bis zur Decke reichten. Das war kein Schlafsaal mit eng nebeneinanderstehenden Betten, sondern ein elegantes Schlafzimmer, ganz in Weiß. An der Decke hing ein glitzernder Kronleuchter, und das Bett war mit blütenweißer Leinenbettwäsche bezogen.
    Roxy starrte dem Duke in das aristokratische Gesicht, völlig verwirrt und mit Herzklopfen. „Wo bin ich?“
    „In meinem Londoner Haus.“
    „Aber wie …wie bin ich hierher gekommen?“, fragte sie mit einem Anflug von Panik in der Stimme.
    „Sie erinnern sich nicht?“
    „Würde ich sonst fragen?“
    Titus merkte, dass er den Mund zusammenpresste. Undankbares Biest. Er hätte sie in ihrer Absteige verschimmeln lassen sollen! „Ich habe Sie hergebracht“, sagte er ausdruckslos. „Sie waren sehr krank.“
    Roxy ließ sich in die weiche Wand aus Kissen zurücksinken. Dass sie krank war, erklärte vielleicht ihren Zustand, aber es erklärte nicht, warum Titus Alexander neben ihrem Bett stand und finster auf sie herabschaute. Sie musterte ihn argwöhnisch. „Was soll das heißen, Sie haben mich hergebracht ?“
    „Es heißt“, begann Titus, verärgert darüber, dass er sich jetzt auch noch rechtfertigen musste, „dass ich zu dieser Absteige gefahren bin, um

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