Julia Extra Band 370
Überlegung wurde ganz schnell von einer anderen emotionalen Regung verdrängt. Weil sich ihr Körper immer noch nach ihm sehnte. Egal wie sich ihr Herz auch über ihn empörte, sie wollte Titus, und sie liebte ihn. Weshalb also sollte sie nicht noch eine letzte Nacht mit ihm verbringen, eine Nacht, an die sie sich immer erinnern würde?
„Na schön“, willigte sie schließlich ein, während sie sich die Plastiktüte schnappte, in der ihre Jeans, der Pullover und die Schaffellstiefel waren. „Einverstanden.“
„Du verstehst es wirklich, einen Mann auf die Folter zu spannen, das muss man dir lassen“, kommentierte er trocken.
Roxy zwang sich zu einem Lächeln. „Begleitest du mich in dein Schlafzimmer? Es wäre mir irgendwie lieber. Nicht, dass mir noch irgendwer unbefugtes Betreten vorwirft. Anschließend kannst du wieder auf deine Party zurückgehen, und ich warte einfach auf dich.“
Titus schüttelte den Kopf. „Ich gehe nicht zurück. Heute interessiert mich nur noch eine Party, und die steigt in meinem Schlafzimmer.“
Obwohl Roxy sich ins Gewissen redete, schmolz sie bei seinen Worten fast dahin. Er nahm sie an der Hand und führte sie durch ein Gewirr von Korridoren, bis sie vor seinem Schlafzimmer angelangt waren.
Nachdem Titus die Tür hinter sich geschlossen hatte, nahm er ihr die weiße Pelzstola von den Schultern. „Wo zum Teufel hast du dieses Kostüm eigentlich aufgetrieben?“
„In einem Londoner Kostümverleih, den ich noch aus meiner Zeit mit den Lollipops kenne“, erwiderte sie mit leisem Widerstreben, weil sie die Episode jetzt am liebsten vergessen hätte.
„Du siehst in dem Aufzug einfach umwerfend aus.“ Er fuhr sich mit der Zungenspitze über die plötzlich trockenen Lippen. „Aber jetzt komm schon endlich her, sonst sterbe ich noch vor Frustration.“
Sie reckte ihm das Gesicht entgegen. Du ahnst gar nicht, wie schrecklich du mir fehlen wirst , dachte sie, während sie ihren Mund zum Kuss öffnete. Aber hätte sie sich das nicht vorher denken können? Sie stemmte sich mit den Händen gegen seine Schultern und wich einen Schritt zurück. „Ich sollte … ich muss erst das Kleid ausziehen.“
„Das übernehme ich.“
„Aber pass auf, der Stoff ist so dünn.“
„Ich kann sehr behutsam sein, glaub mir, Roxanne“, murmelte er.
Und als er ihr wenig später bewies, wie behutsam er sein konnte, hätte sie am liebsten geweint. Unerträglich behutsam. Seine Fingerspitzen glitten so federleicht über ihren Körper, dass es ihr vor hoffnungslosem Verlangen fast das Herz zerriss.
Während er sie behutsam aus dem Kleid schälte, rang er nach Atem. „Du bist ja …“ Er schluckte. „Wow! Du hast ja da drunter gar nichts an.“
„Dieses Kleid verzeiht nicht mal einen Tanga.“
„Roxanne …“, sagte er auf eine noch nie zuvor da gewesene Art, während er das Kleid über eine Stuhllehne legte und sie an sich zog.
Einen flüchtigen Moment lang wollte sie ihn fragen, warum er mit ein paar Worten alles kaputt gemacht hatte, aber sie war voller Verlangen, dass sie nur noch an das eine denken konnte.
Er lachte, als sie anfing, ihm die Kleider vom Leib zu reißen, bis sie beide nackt waren. Oder fast nackt. Roxanne trug immer noch diese schwindelerregend hohen goldenen High Heels, in denen sie mit ihm praktisch auf Augenhöhe war. Als sie sich bückte, um sie abzustreifen, sagte er heiser: „Nicht. Lass sie an.“
Aber Roxy schüttelte vehement den Kopf. Sie wollte keine Spielchen mehr, es reichte. Sie hatte nicht vor, sich in seine Fantasie von einer perfekten Geliebten zu verwandeln, nackt bis auf die glitzernden goldenen High Heels. Heute Nacht würde sie nur sie selbst sein, die Frau, die sie tatsächlich war.
„Küss mich“, sagte sie.
Er hörte die leise Veränderung in ihrer Stimme, die eine Saite in seinem tiefsten Innern zum Schwingen brachte. Er trug sie zum Bett und legte sie auf die Tagesdecke aus dunkelrotem Samt, dann kam er zu ihr und begann sie zu küssen. Sein Mund wanderte über ihr Kinn und ihren Hals abwärts, widmete sich einem ihrer köstlichen Kirschnippel. Und weiter zu ihrem Bauchnabel, den er mit der Zungenspitze liebkoste, bis Roxy sich unter ihm wand und seinen Kopf wieder zu sich hochzog, sodass sein Gesicht dicht über ihrem war.
„Ich will dich“, flüsterte sie. „Jetzt.“
Er nickte und streifte sich ein Kondom über, bevor er behutsam in sie eindrang. Als sie ihre Beine über seinen nackten Rücken warf, gab sie jede
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