Julia Extra Band 376
Assistentin, und so hat sich dann alles Weitere ergeben.“
„Gutes Timing. So kann es im Leben manchmal laufen.“
„Leider nicht sehr oft“, meinte Kayla bedauernd.
„Nein.“ Ein Schatten huschte über sein Gesicht. „Das stimmt.“
Beide schwiegen einen Moment lang und hingen ihren Gedanken nach. Kayla dachte an Eddie und vermutete, dass Max es auch tat. Aber sie wollte nicht wieder damit anfangen. Schließlich hatten sie beide etwas Wichtiges zu tun.
„Du fragst dich sicher, warum ich dich ausgerechnet hier treffen wollte“, sagte sie nach einer Weile.
„Ich dachte, ich sollte vielleicht lernen, mich auf meine Wurzeln zu besinnen“, antwortete er.
„Das liegt doch auf der Hand, oder?“
Er verzog das Gesicht. „Okay, ich habe jedem meiner Vorfahren ins Gesicht geschaut und war beeindruckt. Was willst du sonst noch von mir?“
Kayla holte tief Luft. Sie wusste nicht recht, wie sie es ihm sagen sollte. Es war schwer einzuschätzen, wie er die Sache aufnehmen würde.
Schließlich platzte sie einfach damit heraus. „Also gut, Max. Das hier ist der Deal.“ Sie straffte die Schultern. „Pellea möchte, dass ich dir beibringe, wie ein Prinz aufzutreten.“
5. KAPITEL
Verblüfft starrte Max sie an, und einen Moment lang glaubte Kayla, er hätte sie nicht verstanden. Doch dann verzog er amüsiert die Mundwinkel. „Du sollst mir beibringen, ein Prinz zu sein?“
Sie nickte.
„Tatsächlich?“ Er lachte. „Und inwiefern kennst du dich damit aus?“
Die Frage war nicht unberechtigt. „Ich bin eine gute Beobachterin“, erklärte sie. „Keine Sorge, ich werde dir schon nichts Falsches sagen.“
Mit einem leicht anzüglichen Blick erwiderte er: „Ich mache mir gar keine Sorgen. Ich habe nämlich vor, dein Lieblingsschüler zu werden.“
„Darauf würde ich mich nicht verlassen, Mister“, entgegnete sie mit gespielter Strenge. „Ich habe hohe Ansprüche. Dein Abschluss-Diplom musst du dir schon verdienen.“
„Einverstanden“, meinte er. „Du hast zwei Wochen, um mich in einen Prinzen zu verwandeln.“
In diesem Augenblick ging ein Mann mit einem Baby auf dem Arm vorbei, und sie blickten beide lächelnd auf, als das Kind gluckste.
„Hey, wann kriege ich den kleinen Teddy mal zu sehen?“, fragte Max. „Ist er hier im Schloss?“
Plötzlich fühlte Kayla sich unbehaglich. „Meine Schwester betreut ihn tagsüber. Du wirst ihn bestimmt bald kennenlernen.“
„Gut.“ Sein Ausdruck zeigte ihr, dass er sich über ihr Zögern wunderte. „Ich wette, er sieht genauso aus wie Eddie.“
Sie wurde rot, obwohl sie es zu unterdrücken versuchte. „Im Augenblick ist er noch zu klein, um irgendjemandem ähnlich zu sehen“, sagte sie schnell.
Doch Max schien nichts bemerkt zu haben. Er schaute zurück in die Vergangenheit und dachte daran, wie es einmal gewesen war. „Wie schön, dass du ein Baby von ihm hast.“ Sanft berührte er ihre Wange. „Gott sei Dank, dass es noch ein Stück von ihm auf der Welt gibt.“
Kaylas Gedanken überstürzten sich. Sie musste ihn irgendwie ablenken. Sobald er mit seinen königlichen Pflichten vertraut war, würde er Teddy hoffentlich vergessen.
Da Max sie jedoch weiter forschend ansah, entzog sie sich ihm und wandte sich ab, um auf das ferne Meer zu blicken. Obwohl es viel zu weit weg war, kam es ihr vor, als hörte sie, wie sich die Wellen an den Felsen brachen.
„Sag mal, was ist jetzt eigentlich mit dieser Mercuria-Sache?“ Kayla drehte sich wieder zu ihm um. „Du musst doch eine Vorstellung haben, weshalb sie so aufgebracht sind. Irgendeine Ahnung, was das Problem sein könnte?“
Einen Moment lang schaute er sie an und lachte dann bitter auf. „Du meinst, warum sie mich in ihr besonders scheußliches Turmverlies werfen und mit schlechtem Essen quälen wollen? Nein, ich bin immer noch nicht sicher, worum es bei all dem geht.“
„Ach, komm schon, Max. Du hast doch bestimmt eine Idee.“
„Ja, ein paar Dinge wären denkbar.“ Er hielt inne. „Aber die würden dir nicht gefallen.“
„Probier’s aus“, antwortete sie.
„Lieber nicht.“
Kayla sah ihm in die Augen. „Max, das hier ist kein Spiel. Wir müssen die Wahrheit herausfinden und uns damit auseinandersetzen.“
Er nickte langsam. „Natürlich.“
Sie wartete. Er betrachtete sie schweigend, bis Kayla ihn fordernd am Ärmel zog. „Max! Sag’s mir! Erzähl mir, worum es sich deiner Meinung nach handeln könnte.“
Er hob die Schultern. „Na schön. Wenn du
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