Julia Extra Band 376
ich Teddy.“
Max wirkte verwundert, als hätte er das vergessen.
„Mein ganzes Leben dreht sich jetzt um Teddy.“ Kayla wünschte, sie könnte bei ihm ein Lächeln, einen Blick der Zuneigung oder irgendeinen Ausdruck der Freundlichkeit ihrem Sohn gegenüber erkennen. Fühlte Max denn absolut gar nichts? „Verstehst du das?“
„Ja, ich glaube schon.“
Sie dachte daran, dass er nie in einer richtigen Familie gelebt hatte. Vielleicht konnte er darum gar nicht nachvollziehen, was es bedeutete, ein Kind zu haben, und wie sehr dies Herz und Seele in Anspruch nahm. Jedenfalls schien Max nicht besonders positiv auf Teddy zu reagieren, und vielleicht hing das damit zusammen.
Möglicherweise war es aber auch Teddys Herkunft, die ihn irgendwie abschreckte. Damit wollte Kayla sich lieber nicht so genau befassen.
„Ich muss wieder zurück“, sagte sie.
Er nickte zustimmend. „Ich begleite dich.“
Schweigend gingen sie nebeneinander her, wobei jeder seinen eigenen Gedanken nachhing. Vor der Tür zum Büro schaute Kayla lächelnd zu Max auf.
„Kann ich heute Abend bei dir vorbeikommen?“, fragte er. „Nach der Pizzaparty?“
Sie wurde ernst. „Nein. Ich denke, es wäre besser, wenn wir unser Verhältnis auf offizielle Kontakte beschränken würden. Wir sollten vergessen, dass wir Freunde sind.“
Max sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren. „Wie bitte?“ Ärgerlich schüttelte er den Kopf. „Nein. Das geht zu weit. Während des Prinzen-Unterrichts werde ich mich zurückhalten, aber ansonsten …“ Er umschloss ihr Gesicht mit seinen Händen, neigte den Kopf und küsste sie sanft.
Seine Lippen fühlten sich warm an, und sein erdiger männlicher Duft verwirrte ihr die Sinne. Dieser Kuss war süß, ehrlich und noch viel intensiver als der wilde, leidenschaftliche von vorhin. Kayla traten unwillkürlich Tränen in die Augen, und sie sehnte sich nach mehr.
„Das ist erst der Anfang.“ Mit einem triumphierenden Lächeln wandte Max sich zum Gehen.
Sprachlos und mit hochroten Wangen blickte sie ihm nach. Erst als er außer Sichtweite war, fiel ihr wieder ein, dass sie seine Jacke noch anhatte.
Kayla machte Teddy ein leckeres Erdnussbutter-Sandwich zum Abendbrot, weil es so ziemlich das Einzige war, was er außer Eiern und Bananen mochte. Er tanzte gerade durch die Wohnung und tat so, als würde er seine kleine Plastikgitarre spielen, als das Telefon läutete.
„Hey, ich bin’s.“
Erstaunlich, dass sie allein beim Klang von Max’ Stimme ein wohlig sinnlicher Schauer überlief.
„Hallo, Max. Was gibt’s?“
Er horchte. „Was ist das für ein Lärm bei dir im Hintergrund?“
„Ach, das ist nur Teddy. Er ist so witzig – wenn du ihn nur sehen könntest. Er singt und tanzt und haut auf Sachen herum. Aber ignorier ihn einfach.“
„Für so einen kleinen Jungen macht er ganz schön viel Krach.“
„Das ist noch gar nichts.“ Kayla lachte. „Er hat gerade erst angefangen.“
„Hm.“
Wieder hatte sie den Eindruck, dass er ihren Sohn nicht sonderlich zu mögen schien. Sie runzelte missmutig die Stirn.
„Na ja, ich wollte dir nur sagen, mein Apartment ist vollkommen durchwühlt worden“, fuhr Max fort.
„Was? Wie konnte denn jemand an der Wache vorbeikommen?“
Vor allem im Flügel der königlichen Familie war der Sicherheitsdienst sehr stark vertreten.
„Gute Frage.“
„Wurde irgendetwas gestohlen?“
„Ich glaube nicht.“
„Worauf könnten die Einbrecher aus gewesen sein?“
Nach einer kurzen Pause meinte Max: „Ich vermute, das hängt alles zusammen. Die Leute, die mich beschatten. Die Leute, die mein Apartment auf den Kopf stellen.“
„Klingt logisch. Aber du hast keine Ahnung, wer sie sind, oder?“
„Nein. Wenn ich bloß wüsste, wonach sie suchen.“
„Vielleicht nach dem historischen Kunstobjekt aus Mercuria?“, fragte Kayla.
„Daran habe ich auch schon gedacht.“ Er hielt inne. „Jedenfalls wollte ich dir sagen, dass du vorsichtig sein sollst. Ich habe die Wachen angewiesen, dein Apartment genauer als sonst zu beobachten. Also, wenn du auf einmal mehr Sicherheitsbeamte bei dir in der Nähe siehst, weißt du, warum.“
„Okay. Danke.“ Sie überlegte. „Meinst du, es sind Mercurianer?“
„Ganz sicher. Niemand sonst hat im Moment etwas gegen mich. Zumindest nicht, dass ich wüsste.“
„Gehst du noch zu der Pizzaparty?“
„Klar.“
„Sehr gut. Was hast du an?“
„Kayla! Wer achtet schon darauf, was ich anhabe?“
„Ich meine,
Weitere Kostenlose Bücher