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Julia Festival 94

Julia Festival 94

Titel: Julia Festival 94 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Graham
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tanzend wie eine Wilde, mit aufgelöstem Haar, weit geöffneten Augen und einem winzigen Kleid, das viel zu viel von ihren Oberschenkeln sehen ließ.
    Es überlief Misty eiskalt. Tiefer war sie nie gesunken, und gerade diesen würdelosesten Moment, diese schamlose Vorführung hatte man ohne ihr Wissen im Film festgehalten. Wie war Leone zu der Aufnahme gekommen? In ihrem ganzen Leben hatte sie sich nicht so erniedrigt und gedemütigt gefühlt.
    „Stell das bitte ab!“, bat sie verzweifelt.
    „Ich suche vergeblich nach Anzeichen von Schüchternheit“, meinte Leone. „Das bist du … vor mehreren tausend Zuschauern …“
    „Stell das sofort ab!“
    „Sei nicht so selbstsüchtig“, spottete Leone und erhöhte damit noch ihre Qual. „Die Kamera liebt dich geradezu, und die männlichen Zuschauer liebten dich bestimmt noch mehr. Du bist sehr sexy.“
    Misty versuchte, ihm die Fernbedienung wegzunehmen, aber er hielt sie außer Reichweite. „Wenn du mir nicht sofort die …“
    „Ja?“, höhnte Leone. „Was dann?“
    „Du verstehst das nicht. Flash hat mich hintergangen. Ich war betrunken und kümmerte mich um nichts …“
    Misty merkte, dass sie Dinge preisgab, die niemanden etwas angingen. Sie verschlimmerte dadurch ihre Lage nur noch und erhöhte Leones Genugtuung. In ihrer Verzweiflung ließ sie alle Vorsicht außer Acht und warf sich auf Leone, um ihm die Fernbedienung zu entreißen.
    „Accidenti!“, rief er überrascht, als er sich plötzlich in einen Zweikampf verwickelt sah. „Bist du verrückt?“
    „Gib es her!“ Misty schlug nach ihm und geriet in eine immer unglücklichere Lage.
    Leone ließ die Fernbedienung fallen und fasste Misty an beiden Armen. „Du auf meinem Schoß?“, fragte er dabei genüsslich. „Das hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt.“
    „Lass mich los!“, fuhr Misty ihn an, die zu spät merkte, dass sie in ihre eigene Falle geraten war.
    Anstatt zu gehorchen, zog Leone sie noch dichter an sich. „Du solltest es dir überlegen, ehe du dich auf einen Mann legst, damit er dich glücklich macht.“
    Misty erkannte, dass sie verloren hatte. Ihr Kleid war hochgerutscht, und die intime Berührung mit Leone verwandelte ihren Zorn augenblicklich in heißes Verlangen.
    „Du weißt, dass ich nicht …“
    Leone schob eine Hand in ihr tief herabfallendes Haar. „Keine Sorge, amore. Ich bin durchaus bereit, deine Wünsche zu erfüllen.“
    Er drückte auf einen Knopf, und die Straßenlichter, die bisher durch die getönten Scheiben zu sehen gewesen waren, verschwanden.
    „Ich …“
    Leone suchte begierig Mistys Lippen und öffnete gleichzeitig den Reißverschluss ihres Kleides. Sie spürte die kühlere Luft auf ihrer Haut, aber solange Leone sie küsste, war es schwer, darauf zu reagieren. Erst als er anfing, ihre Brüste zu streicheln und die Spitzen mit kleinen Bissen zu reizen, kam sie zur Besinnung. Was tat sie eigentlich? Wollte sie ihre Unschuld auf dem Rücksitz eines Autos verlieren?
    „Du hast wundervolle Brüste …“ Leone hob den Kopf und betrachtete die erregten Knospen. „Ich glaube nicht, dass mir dieses kurze Erlebnis genügen wird.“ Er beugte sich tiefer und umspielte eine Brustspitze mit der Zunge.
    Misty reagierte instinktiv und willenlos. Mit weit zurückgeneigtem Kopf bog sie sich ihm entgegen. Eine unbeschreibliche Spannung hatte ihren ganzen Körper erfasst. Sie begehrte Leone. Sie begehrte ihn wie keinen anderen Mann und wünschte, sie müssten diesen winzigen, dämmrigen Raum, in dem sie sich so nah waren, niemals verlassen.
    Eine Melodie drang wie von fern zu ihr. Sie kannte diese Melodie. Sie rief Erinnerungen wach, Erinnerungen an Flash, der dieses Lied für sie geschrieben hatte.
    Scham und Verzweiflung überkamen sie. Wie hatte es mit Leone so weit kommen können? Mit Leone, der sie nur benutzte, ohne einen Funken Sympathie für sie zu empfinden? Dass sie ihn trotz allem unwiderstehlich fand, war keine Entschuldigung. Sich ihm auf dem Rücksitz seines Autos hinzugeben würde bedeuten, sich selbst zu verlieren.
    „Was ist los?“
    Misty hätte nicht geglaubt, dass er ihre innere Weigerung so deutlich spüren würde. Sie richtete sich auf, um sich mit ihrem Kleid zu bedecken, und hörte den feinen Seidenstoff reißen. Es klang unerträglich laut in der angespannten Stille.
    „Du hast dich anders entschieden?“, fragte Leone schwer atmend.
    „Es … tut mir leid. Ich hätte früher daran denken sollen, aber wir … Wir hätten nicht

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