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Julia Festival Band 0103

Julia Festival Band 0103

Titel: Julia Festival Band 0103 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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keine nackten Beine hast – wenn es das ist, worauf du anspielst.“
    „Nein. Ich könnte aber auch lediglich Strümpfe anhaben, oder?“
    Ross lächelte nachsichtig. „Nein, Ursula, du trägst bestimmt keine Strümpfe! Eine Frau, die sich für Strümpfe entscheidet, hat ein ganz anderes Körpergefühl und bewegt sich entsprechend – was die Männer dazu bringt, ihr fasziniert hinterherzublicken. Was wahrscheinlich der Hauptgrund dafür ist, dass etliche Frauen Strümpfe bevorzugen.“ Wieder betrachtete er ihre Beine. „Schwitzt du in der Strumpfhose denn nicht, Ursula?“
    „Schwitzt du denn nicht in deiner Hose, Ross?“, konterte sie.
    „Doch.“ Er nickte. „Deshalb ziehe ich mir jetzt auch etwas an, was zu diesen Temperaturen passt, und du solltest das auch tun.“
    Ursula lachte. „Wie denn? Soll ich, nur um meine Shorts zu holen, nach Hause und wieder zurück hetzen? Und das bei diesem Wetter?“
    „Solche sportliche Hochleistung verlangt dir niemand ab, Ursula. Du brauchst lediglich die Treppe hochzugehen. Denn ich weiß genau, dass dort oben dein Badeanzug liegt, damit du jederzeit mit Katy schwimmen gehen kannst.“
    Dass Ross das aufgefallen war! Ihr Herz klopfte aufgeregt. „Und warum sollte ich einen Badeanzug anziehen?“ Gespielt interessiert blickte sie sich um. „Oder hast du hier irgendwo einen Swimmingpool versteckt, um mich damit zu überraschen?“
    Ross schüttelte den Kopf. „Lenk jetzt bitte nicht ab. Warum zierst du dich so, Ursula? Es ist ein brütend heißer Tag, und halb London läuft nur mit dem Nötigsten bekleidet durch die Straßen, ohne dass sich jemand darüber aufregen würde. Die Zeiten unserer Urgroßmütter sind vorbei. Heute gerät kein Mann mehr in Ekstase, nur weil er einen Blick auf die Fesseln einer Frau erhascht.“
    „Darum geht es ja auch gar nicht“, widersprach sie.
    „So? Und warum flüchtest du immer, wenn ich komme?“
    „Ich flüchte nicht, ich kann nur nicht den ganzen Tag hier sein!“, verteidigte sie sich.
    „Nein, aber ab und zu könntest du ruhig mit mir essen. Zum Beispiel heute Mittag. Oder hast du etwas anderes vor?“
    Um nichts in der Welt würde sie ihm ihren Plan für diesen Samstag verraten – erst in die Bücherei und den Supermarkt, und dann mit dem neusten Bestseller und einer Schachtel Pralinen in den Liegestuhl auf die Terrasse.
    Ursula redete sich ein, dass es ihr, einer berufstätigen und gestressten Frau, guttat, ihre Freizeit auf diese Art zu genießen. Sie war emanzipiert, führte auch als Single ein erfülltes Leben und hatte es nicht nötig, sich in Kneipen und Discos herumzutreiben, um nach einem Mann zu suchen.
    Das sagte sie natürlich nicht laut, sondern zuckte nur gleichgültig die Schultern. „Heute ist Samstag, da mache ich normalerweise meinen Haushalt und die Dinge, zu denen ich in der Woche nicht gekommen bin.“
    „Dazu ist es doch heute viel zu heiß! Unser Kühlschrank ist voll mit den schönsten Leckerbissen aus dem Feinkostgeschäft, und ich habe schon eine Flasche Sancerre kalt gestellt, die ich gern mit dir teilen würde.“
    Ross sah sie so bittend an, dass ihr Widerstand in sich zusammenbrach wie ein Kartenhaus. Sie bemühte sich, sich ihre Freude über die Einladung nicht anmerken zu lassen und eher gelangweilt zu wirken. „Okay, okay, du hast mich überzeugt, Ross.“
    Ursula stand auf, denn sie wusste, dass sie jetzt auch seine Herausforderung annehmen und ihren Badeanzug anziehen musste. Vielleicht würde sein entsetzter Gesichtsausdruck, wenn Ross sie darin erblickte, sie endlich von ihren Illusionen kurieren!
    Der Badeanzug lag in Katys Zimmer und war – natürlich – nicht nur züchtig geschnitten, sondern auch schwarz, denn Schwarz wurden alle möglichen Zauberkräfte nachgesagt. Es ließ eine Frau schlanker erscheinen, es zeugte von ihrem Geschmack und ihrer Eleganz, und es schmeichelte jedem Teint. Mit Schwarz konnte man nichts verkehrt machen, das sagten alle.
    Ursula streifte den Badeanzug über und betrachtete sich anschließend selbstkritisch im Spiegel.
    Ihre Haut war sehr hell, denn sie mied direktes Sonnenlicht, was zwar gesund war, aber – so schien es Ursula zumindest – nicht gerade besonders attraktiv. Ihr Gesicht dagegen fand sie gar nicht so übel, besonders auf ihre großen blauen Augen mit den dichten schwarzen Wimpern war sie stolz.
    Spontan zog sie die Kämme heraus, mit denen sie das Haar hochgesteckt hatte, sodass es ihr über die Schultern fiel und bläulich

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