Julia Festival Band 0105
Lächelnd rollte Nick sich auf sie und kam langsam zu ihr.
Cally hielt die Luft an und blickte ihm tief in die Augen, in denen sie sehnsüchtiges Verlangen las.
„Tu ich dir weh?“, fragte er leise, und sie schüttelte den Kopf. Hingerissen sah sie Nick an und wunderte sich, wie einfach plötzlich alles war. Es fühlte sich richtig an, dass er sie nun besaß und dass sie ihn bereitwillig empfing.
Instinktiv hob sie die Beine an und umschlang Nick. Er stöhnte leise, als er begann, sich in ihr zu bewegen, zuerst langsam und stark, dann immer schneller. Und Cally nahm seinen Rhythmus auf und bewegte sich mit ihm.
„Mein Liebling“, sagte er rau und begann, schneller zu atmen. Dann ging ein heißes Beben durch seinen Körper.
Danach lagen sie einfach nur da. Cally fragte sich, ob Nick vielleicht eingeschlafen war, doch schließlich bewegte er sich und ließ sich auf die Seite gleiten.
„Alles in Ordnung?“, fragte er leise.
Sie nickte – noch ganz ergriffen. Sie hatte gerade zum ersten Mal mit ihrem Mann geschlafen, und es war sensationell gewesen. Noch immer war sie ganz berauscht! Nick wusste eben, wie man eine Frau glücklich macht. Er hatte einen Ruf zu verlieren.
Bei diesem Gedanken war Cally den Tränen nahe. Für Nick war der Liebesakt wahrscheinlich nur Mittel zum Zweck gewesen. Es hatte ihn wohl gefreut, dass sie bereitwillig mitgemacht und Freude empfunden hatte. Die Erinnerung an diesen Freudentaumel würde sie wohl bald verfolgen und verletzen.
„Hast du mir gar nichts zu sagen?“, fragte Nick und wollte sie an sich ziehen.
Der Eroberer, dachte Cally und wich aus. „Wenn du mit mir fertig bist, würde ich gern ein Bad nehmen“, sagte sie leise.
„Ich besorge uns Champagner, Liebling, und wir baden gemeinsam. Und dabei besprechen wir, ob ich mit dir fertig bin.“
Sein amüsierter Tonfall ärgerte Cally. Wie viele Frauen braucht er eigentlich, die ihm zu Füßen liegen?, dachte sie. Laut sagte sie: „Ich würde lieber allein sein.“
Die Überraschung war Nick anzumerken. „Was ist los, Cally?“
Sie wandte ihm den Rücken zu. „Was möchtest du denn hören?“, fragte sie abweisend. „Dass der Sex unglaublich war? Völlig überwältigend? Oder soll ich Beifall klatschen?“
Nach einer Schrecksekunde antwortete Nick: „Den Beifall hast du verdient. Du bist ein Naturtalent, Liebling. Ich würde gern bald weitere Kostproben deiner versteckten Begabung bekommen.“
„Vielleicht ist das gar nicht nötig. Immerhin könnte ich ja bereits schwanger sein. Bei manchen klappt es beim ersten Mal.“
„Möglich ist alles“, gab Nick zu.
„Dann warten wir’s doch einfach ab.“
„Ein interessanter Vorschlag. Aber ich habe das Warten satt. Außerdem gibt es keine Garantie, dass es schon geklappt hat, und ich wäre sehr enttäuscht, wenn all dies vergebens gewesen sein sollte.“
Cally zuckte zusammen, als habe er sie geschlagen. „Was soll das heißen?“
„Das heißt, dass du das Bett mit mir teilen wirst, bis der Umstand eingetreten ist, den du gerade erwähnt hast.“ Er schwang sich aus dem Bett und bückte sich nach seinem Morgenmantel. „So, und nun genieß dein Bad und schrubb dich meinetwegen mit Karbolseife ab. Aber glaub’ ja nicht, dass du mich dadurch auf Distanz halten kannst.“
Sie drehte sich um. „Bitte, Nick.“
„Lass dir eins gesagt sein, Cally: Ich begehre dich, und ich werde dich nehmen, wann und wie und so oft ich will!“ Aufreizend ließ er den Blick über ihren nackten Körper gleiten. „Du musst noch einiges lernen, mein Täubchen, und ich werde dir ein begeisterter Lehrer sein. Wie du dich dabei fühlst, liegt ganz an dir.“ Mit diesen harschen Worten wandte er sich ab, verließ das Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
Cally sah ihm sprachlos nach. Sie wusste, dass sie zu weit gegangen war, und wünschte, sie könnte die Worte ungesagt machen. Sie hatte nur aus Selbstschutz gesprochen, aus Verlegenheit, weil sie sich Nick widerstandslos hingegeben hatte. Wäre sie doch nur ihrem ersten Impuls gefolgt und hätte sich zärtlich an Nick geschmiegt!
Fast war sie versucht, Nick zu folgen. Doch dann hätte sie ihm ihre wahren Gefühle verraten müssen, und er sollte nicht wissen, dass sie ihn liebte.
Regenwolken waren herangezogen. Der Julimorgen hatte mit strahlendem Sonnenschein begonnen, doch jetzt kamen immer mehr graue Wolken von Westen. Eine kühle Brise ließ die Blätter des Laubwaldes rascheln.
Cally spielte mit dem Gedanken,
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