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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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hat nach Mr. Hunter gefragt. Sie sind im Salon, und Mr. Hunter möchte, dass Sie dabei sind.“
    Vor der Tür zum Salon blieb Chessie stehen und atmete tief durch. Dann trat sie ein.
    Miles stand in Jeans und einem weißen Hemd neben dem leeren Kamin und lehnte sich an den Sims. Linnet, ganz in honigfarbene Seide gehüllt, ruhte dekorativ auf einem der Sofas vor der Feuerstelle.
    „Es war furchtbar … keiner wollte helfen.“ Linnet wedelte hilflos mit den makellos manikürten Fingern durch die Luft. „Am Ende musste ich einen der Londoner Pflegedienste anrufen. Gott sei Dank hatte man dort jemanden, der fast sofort anfangen kann.“
    „Ihnen ist sicher eine schwere Last von der Seele genommen worden“, pflichtete Miles ihr ernst bei. Der Blick, den er Chessie zuwarf, verriet nichts über seine wahren Gedanken. „Hallo, Liebes. Ich hoffe, wir können Lady Markham etwas zu essen anbieten.“
    „Sofern es nicht zu ungelegen ist“, fügte Linnet hinzu. „Ich störe Sie gewiss bei Ihrem neuesten Werk.“ Sie drehte sich zu Chessie um und betrachtete deren schlichtes blaues Leinenkleid. „Heute im Haushälterinnen-Outfit, Süße?“
    „Dafür werde ich bezahlt“, erwiderte Chessie. „Wären Suppe und Omelett recht?“
    „Mir wären eigentlich Eier Benedict lieber.“ Linnet lächelte strahlend. „Aber ich begnüge mich mit allem, was du hinbekommst, Chessie, Schätzchen.“
    „Fabelhaft“, meinte Chessie ebenso fröhlich. „Also Omelett.“
    Die Kühltruhe im Vorratsraum neben der großen Küche war fast leer. Am Wochenende muss ich wieder größere Mengen vorkochen, überlegte Chessie, während sie die letzte Packung hausgemachter Gemüsesuppe herausangelte. Sie stellte die Suppe zum Aufwärmen auf den Herd, holte eine Flasche Chablis und eilte dann mit Besteck, Platzdecken und Servietten ins Esszimmer.
    Nachdem sie in die Küche zurückgekehrt war, würfelte sie Speck, rieb Käse und putzte Paprika, Zwiebeln, Tomaten und kleine Kartoffeln, um die Omeletts schmackhafter zu machen.
    „Alles unter Kontrolle?“ Miles kam herein, als sie die Eier in einer großen Schüssel verrührte.
    „Das Essen schon, aber für mein Temperament kann ich nicht garantieren.“
    Er lehnte sich an den Türrahmen. „Sieh es einfach als deine Feuertaufe an.“
    „Ich verbrenne mir lieber nicht die Finger. Du entschuldigst sicher, wenn ich euch nicht Gesellschaft leiste. Ich esse ein Sandwich im Büro.“
    „Kommt nicht infrage. Leg für dich auch ein Gedeck auf. Wie du weißt, erwarte ich von meiner künftigen Frau, dass sie mir hilft, meine Gäste zu unterhalten.“
    Chessie presste die Lippen zusammen. „Ich bin nicht deine künftige Frau.“
    „Lady Markham hält dich dafür, weil du es ihr gesagt hast, Francesca. Du wirst dich entsprechend benehmen, bis ich es mir anders überlege. Es gibt also Essen für drei Personen – keine Widerrede.“
    „Ist das ein Befehl, Sir?“, erkundigte sie sich trotzig.
    Miles lächelte sie an. „Ja, Ma’am.“ Er kam näher und setzte sich auf die Tischkante. „Ich entdecke eine völlig neue Seite an dir. In den letzten Monaten hast du dich wie eine höfliche graue Maus aufgeführt, und nun …“
    „Habe ich mich über Nacht in eine Ratte verwandelt?“
    Er lachte. „Ich dachte eher an etwas Katzenhaftes – eine Tigerin vielleicht.“
    Die Wendung, die das Gespräch genommen hatte, beunruhigte sie ebenso wie sein sonderbarer Unterton und seine Nähe. „Sei nicht albern“, schalt sie. „Wenn du willst, dass ich deinen Gast bewirte, muss ich weitermachen.“
    „Ich habe soeben deine Krallen entdeckt, Chessie. Und nun frage ich mich, was dich wohl schnurren lässt.“
    Der Schneebesen entglitt ihren Fingern und fiel klirrend zu Boden, als Miles sie in die Arme zog. Sie wurde an ihn gepresst und war zwischen seinen muskulösen Schenkeln gefangen. Er legte eine Hand auf ihren Rücken, und mit der anderen umfasste er ihre Hüfte, während er ihr lächelnd in die Augen schaute.
    Sie wollte protestieren, doch er erstickte die Worte mit seinem Mund. Zunächst war sein Kuss forschend und bedächtig. Fest, aber zärtlich. Ernst und neckend.
    Die unterschiedlichsten Empfindungen und Emotionen durchströmten sie, als er ihre Lippen liebkoste. Sie schmiegte sich in seine Arme, die Knie wurden ihr weich, und hinter den geschlossenen Lidern zuckten bunte Lichtblitze. Die Hände, die sie abwehrend auf seine Brust gelegt hatte, schienen einen eigenen Willen zu besitzen und glitten hinauf

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