JULIA FESTIVAL Band 84
Er neigte langsam den Kopf und küsste sie sehr sanft und zärtlich auf den Mund.
Sie hatte das Gefühl, dass Anthony sich Zeit lassen wollte, damit er jede Nuance dieses zauberhaften Kusses auskosten konnte. Aber die Freude darüber, wieder vereint zu sein, weckte in ihnen beiden den Wunsch, ihre Liebe in jeder Hinsicht auszudrücken und sich so nah zu sein wie in der vergangenen Nacht. Anthony gab seine Zurückhaltung auf und küsste Meredith leidenschaftlicher.
„Schlaf in meinem Bett“, flüsterte er. „Ich möchte die ganze Nacht mit dir zusammensein.“
Ein wundervoller Gedanke … aber sie waren nicht allein im Haus. „Hältst du das für klug? Wenn Kimberly morgen Früh in dein Zimmer kommt und uns beide zusammen sieht …“
„Wird sie glücklich sein.“
Meredith seufzte. „Du kennst sie besser als ich.“
„Du holst schnell auf, und du hast den Vorteil, eine Frau zu sein. Gleichgesinnte …“ Anthony zog sie fest an sich.
Sie legte ihm lachend den Arm um die Taille und schmiegte sich an ihn, als sie ins Haus gingen. „Du verstehst dich so gut mit Kimberly. Ich beobachte euch beide gern, wenn ihr zusammen seid und euch neckt.“
Anthony küsste Meredith zärtlich. „Sie ist ein Teil von dir. Und obwohl ich das nicht gewusst habe, ist sie immer ein besonderes Kind für mich gewesen. Vielleicht habe ich unbewusst die Verbindung zwischen ihr und der Frau hergestellt, von der ich geträumt habe.“
Ein besonderes Kind … Eine besondere Liebe, dachte Meredith, als Anthony sie in sein Schlafzimmer führte. Und ein ganz besonderes Weihnachten.
18. KAPITEL
„Ich habe noch ein Geschenk für euch“, sagte Kimberly.
Anthony sah ihr an, wie sehr sie sich darauf freute, ihre Eltern zu überraschen. Was hatte sie auf Lager? Die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum hatten sie ausgepackt. Das Papier lag überall verstreut auf dem Boden.
„Es ist doch keins mehr übrig“, sagte Merry.
Kimberly lachte. „Ich habe es mir in der Nacht ausgedacht. Ihr werdet niemals erraten, was es ist.“
„Dürfen wir ‚Twenty Questions‘ spielen?“, fragte Anthony, der den Spaß gern mitmachte. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so glücklich gewesen zu sein. Merry, Kimberly und er saßen vor dem wunderschön geschmückten Weihnachtsbaum auf dem Teppich. Draußen schien die Sonne von einem wolkenlosen blauen Himmel, und Anthonys Welt war in Ordnung. Alles war vollkommen. „Tier, Mineral oder Pflanze?“, fragte er seine Tochter.
„Es ist eine Idee, keine Sache“, erwiderte Kimberly.
Anthony schüttelte den Kopf. „Dann gebe ich auf.“
„Eine Idee zu erraten ist zu schwierig“, meinte Merry.
„Ich wusste, dass ihr niemals dahinterkommen würdet!“, rief Kimberly triumphierend. „Ich habe beschlossen, aufs Internat zu gehen. Dann habt ihr beide viel Zeit für euch, Merry. Richtig lange Flitterwochen.“
„Oh!“ Merry wurde rot. Ihre Tochter war an diesem Morgen tatsächlich in Anthonys Schlafzimmer gekommen. Wie er vorausgesagt hatte, war sie glücklich darüber gewesen, sie beide zusammen im Bett zu finden, doch Merry war es immer noch ein bisschen peinlich. „Das ist sehr lieb von dir, Kimberly. Aber willst du es denn auch wirklich?“
„Jetzt, da ich weiß, dass ich an den Wochenenden zu euch beiden nach Hause kommen werde, habe ich überhaupt nichts mehr dagegen. Bestimmt ist es lustig, mit vielen anderen Mädchen zusammenzuwohnen.“
„Bist du dir ganz sicher?“, fragte Anthony. Er war gerührt darüber, wie rücksichtsvoll seine Tochter war, doch ihm gefiel der Gedanke nicht, sie die Woche über nicht bei sich zu haben. Dieser Morgen im Kreis der Familie war so wundervoll. Es sollte jeden Tag so sein.
„Hundertprozentig!“, erklärte Kimberly energisch. „Merry kann mir helfen, die Sachen zu kaufen, die ich im Internat brauche. Und wenn ich an den Wochenenden nach Hause komme, habe ich euch viel zu erzählen.“ Die Zwölfjährige runzelte die Stirn. „Eins ist allerdings …“
„Du kannst es dir jederzeit anders überlegen“, sagte Anthony.
„Nein. Es geht um Mrs. Armstrong. Sie ist wirklich immer sehr nett zu mir gewesen. Ich möchte nicht, dass sie ihren Job verliert.“
Anthony war stolz auf seine Tochter. Ihre Sorge um Fran Armstrong zeigte, dass Kimberly einen guten Charakter hatte. Leider war sie bei Rachel nicht so hochherzig gewesen. Aber natürlich hatte die großmütterliche Fran auch niemals eine Bedrohung dargestellt, während Rachel möglicherweise den
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