Julia Festival Band 86
Frau hat mich zum Narren gemacht.“
„Wie?“, fragte Joe aufhorchend.
„Sie …“ Matthew spürte, wie er rot wurde. Er lehnte sich zurück und trank einen Schluck Kaffee. „Egal. Wichtig ist nur, dass sie nicht ungeschoren davonkommen wird, das verspreche ich dir. Miss Susannah Madison wird diese Show nicht durchziehen!“
„Welche Show?“
„Sagen wir, sie hat eine Situation heraufbeschworen, die mich davon abgehalten hat, die Zeitschrift sofort einzustellen.“
„Was hat sie denn getan?“, fragte Joe interessiert.
„Das tut nichts zur Sache. Wichtig ist nur, dass sie damit nicht durchkommt. Darauf kannst du wetten.“
„Kannst du mir wenigstens sagen, was du vorhast?“
Der Ober hatte den Nachtisch serviert. Matthew nahm seine Gabel, legte sie wieder beiseite und schob den Teller weg.
„Kein Schokoladenkuchen heute?“, fragte Joe erstaunt.
„Wer isst schon Schokoladenkuchen zum Frühstück?“
„Dies ist ein Brunch, und kein Frühstück.“ Joe lächelte. „Und außerdem hast du schon als kleiner Junge besonders gern Nonnas Schokoladenkuchen zum Frühstück gegessen.“
„Schön, ich habe eben keinen Appetit.“
„Das habe ich bemerkt. Du hast kaum etwas gegessen.“
Matthews Augen blitzten auf. „Ich brauche kein Kindermädchen, Joe.“
„Du meine Güte, du bist heute Morgen ein Sonnenschein!“
Matthew seufzte. „Verdammt, es tut mir leid. Ich bin einfach ziemlich mies gelaunt.“
„Was du nicht sagst!“
„Hör zu, Joe, ich verspreche dir, dass ich mich um Susannah Madison kümmere. Aber ich will es auf meine Weise machen, wann ich es für richtig halte, okay?“
„Sicher, du bist der Boss. Miss Madison ist dein Problem.“
„Genau.“
Einen Moment lang beschäftigte sich jeder schweigend mit seinem Dessert. Dann sagte Matthew unvermittelt: „Sie hat mich in eine schwierige Situation gebracht.“
Joe blickte fragend auf. „Susannah Madison?“
Matthew nickte missmutig.
„Das schafft nicht jeder. Was hat sie denn getan?“
Gute Frage. Was hatte sie wirklich getan, außer auf etwas reagiert, was er, Matthew, angefangen hatte? Nein, er hatte es nicht angefangen. Unmöglich. Noch nie in seinem Leben hatte er sich derart auf eine Frau gestürzt. Und sollte er es je tun, dann würde es nicht eine Frau wie Miss Madison sein!
„Matt? Was hat sie denn nun getan?“
„Nichts.“ Er sah Joes ungläubigen Blick und fügte hinzu: „Nichts, was ich erklären könnte. Es ist … kompliziert.“
„Schön, dann beschreib mir wenigstens, wie sie ist.“
„Sie ist …“ Matthew stocherte in seinem Schokoladenkuchen herum. „Sie ist eine Frau.“
„Ja, das hatte ich mir schon gedacht. Wie sieht sie aus? Eine verbiesterte Emanze? Eine vertrocknete Jungfer jenseits der Vierzig?“
Matthew schob seinen Teller endgültig fort. „Sie ist jünger.“
„Fünfunddreißig?“
„Jünger.“
„Aber vertrocknet?“
„Das kann man eigentlich nicht sagen.“
„Aber auch keine Schönheit?“
„Nicht wirklich … verdammt, Joe, was soll das?“
„Beruhige dich, Junge. Kannst du es mir verübeln, wenn ich neugierig bin?“
„Nein.“ Matthew seufzte. „Ich bin einfach …“
„Ziemlich mies gelaunt, ich weiß. Wer wäre das nicht, nachdem er den Morgen in den Klauen einer gerissenen Frau verbracht hat?“
„Was soll das denn heißen?“, fuhr Matthew auf.
„He, he!“ Joe hob beschwichtigend die Hände. „Ich glaube wir haben da ein Verständigungsproblem, großer Bruder.“
Die beiden Brüder blickten sich stumm über den Tisch hinweg an. Dann begann Matthew zu lachen. „Das ist doch lächerlich. Worüber streiten wir uns eigentlich?“
„Gute Frage“, sagte Joe.
„Komm, lass uns hier verschwinden.“ Matthew winkte dem Ober, die Rechnung zu bringen. „Ruf am Flughafen an, damit die Maschine bereit ist. Je eher wir nach San Francisco zurückkehren, desto besser.“
„Richtig.“ Joe nahm sein Handy aus der Tasche. „Matt? Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?“
„Ganz sicher. Susannah Madison hat mich für einen Moment etwas aus dem Gleichgewicht gebracht … irgendwann werde ich dir mal die Einzelheiten erzählen. Jetzt mach nicht so ein besorgtes Gesicht. Ich werde die Dame in ihre Schranken verweisen, sobald …“ Ein Telefon läutete.
„Das ist meins.“ Matthew zog sein Handy hervor. „Ja?“ Er lauschte, und seine Miene verfinsterte sich. „Verdammt, Jane, warum …“ Susannah Madison hatte erneut zugeschlagen. Es war nicht
Weitere Kostenlose Bücher