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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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erzählt.“
    Joe seufzte. „Hat sie?“
    „Sie meint es nur gut. Und zumindest scheint sie es aufgegeben zu haben, dich an die Frau bringen zu wollen. Also, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, kleiner Bruder.“
    „Danke, und erinnere deine bezaubernde Frau, dass ich sofort zur Verfügung stehe, wenn sie einsieht, dass sie mit dir einen Fehler gemacht hat.“
    „Träum weiter.“
    „Viel Spaß in New York“, sagte Joe lachend und legte den Hörer auf.
    Er fühlte sich schon etwas besser. Aber eine Schmerztablette würde dennoch nicht schaden. Vorsichtig tastete er die Stelle hinterm Ohr ab, während er ins Bad ging. Wer hätte gedacht, dass eine so zarte Frau so rabiat werden konnte?
    Sie war sogar sehr zart gewesen, wie er festgestellt hatte, als er sie umarmt hatte – schlank, aber gut proportioniert.
    Wie es wohl war, wenn sie ihn, von Leidenschaft getrieben, mit diesen endlos langen Beinen umklammerte …
    „Verdammt, Romano“, fluchte er leise und drehte die Dusche an. Er rang einen Moment nach Atem, als er das kalte Wasser auf der warmen Haut spürte, hielt jedoch noch zwei, drei Minuten durch, bevor er die Temperatur änderte.
    O ja, er hatte sich wie ein Trottel benommen. Aber wen kümmerte das? Wenn er eines schon früh im Leben gelernt hatte, dann nicht zurückzublicken und das zu bereuen, was man bereits getan hatte. Ein Fehler war ein Fehler. Man verbuchte ihn als Erfahrung und sah weiter nach vorn.
    Als Joe die Dusche schließlich verließ, war er schon wieder recht guter Dinge. Er pfiff sogar ein Liedchen, während er sich abtrocknete. Dann hörte er, wie es an der Haustür klingelte.
    Er kannte nur eine Person, die es wagen würde, so früh bei ihm vorbeizuschauen. Joe wickelte sich das Handtuch um die Hüften und ging zur Tür. Als er sie öffnete, klingelte es erneut.
    „Matt, wenn du nicht zwei Tage wegfahren kannst, ohne mir vorher einen dicken, fetten Geburtstagskuss …“
    Es war jedoch nicht sein Bruder, sondern eine kleine, schlanke junge Frau. Sie presste zwei große Einkaufstüten an sich, und neben ihr stand ein Koffer. Ihr Haar war streng nach hinten frisiert, und Joe hatte das Gefühl, dass sie ihn durch die Metallbrille mit den leicht getönten Gläsern ansah, als wäre er ihr lebendig gewordener schlimmster Albtraum.
    Als würde ich hier fast nackt stehen und auf den Kuss eines Mannes warten, ging es ihm durch den Kopf.
    Er spürte, wie er rot wurde. „Miss, es ist nicht so, wie … Ich meine …“ Was tat er denn da? Warum wollte er einer Fremden etwas erklären? Wer samstagmorgens so früh von Tür zu Tür ging, musste sich mit jedem Anblick abfinden. Allerdings hatte er das seltsame Gefühl, dieser Frau schon einmal begegnet zu sein.
    „Mr. Romano?“
    „Ja?“
    „Mr. Joseph Romano?“
    „So heiße ich, Schätzchen. Was wollen Sie?“
    Lucinda schluckte. Fast die ganze Nacht war sie in ihrer Wohnung auf und ab gegangen. Sie hatte sich abwechselnd gewünscht, jenem Idioten auf der Party nicht nur eine Rechte verpasst zu haben, und sich Gedanken über ihr heutiges Treffen mit ihrem neuen Boss gemacht. Und jetzt stand sie hier und brachte kaum einen Ton heraus.
    Aber glaubte er allen Ernstes, es wäre in Ordnung, halb nackt die Tür zu öffnen und über einen Kuss von einem Mann namens Matt zu reden?
    „Lady, sagen Sie endlich, was Sie wollen.“
    Ja, was wollte sie denn? Zunächst einmal sollte er sich etwas anziehen. Er war so groß, so breitschultrig, so schmalhüftig und so langbeinig. Er hatte so ein markantes Gesicht, so verführerische blaue Augen …
    Und er mochte Männer, die ihm dicke, fette Geburtstagsküsse gaben.
    Wie gut, dachte sie. Denn mit einem so umwerfend attraktiven Mann wollte sie nicht unter einem Dach wohnen. Sie würde überhaupt nie wieder mit einem Mann – einem wirklichen Mann – zusammenleben. Sie waren alle gemeine Mistkerle. Ihr Exverlobter war das beste Beispiel dafür – oder der Steinzeitmensch von gestern Abend.
    Wie hatte er überhaupt ausgesehen? Sie hatte ihn ohne Brille nicht richtig erkennen können. Er hatte zweifellos starke Arme gehabt und einen muskulösen Körper. Seine Stimme hatte etwas rau und amüsiert geklungen, und sein Mund …
    „Lady, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit“, sagte Joe und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Lucinda atmete tief durch und begegnete seinem Blick. „Es tut mir leid … Ich hatte nicht erwartet …“
    „Bemühen Sie sich nicht länger. Wofür auch immer Sie Geld sammeln, ich

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