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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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erlösen.
    „Ich liebe dich trotz allem, Nonna“, erklärte er ernst und küsste sie zärtlich auf die Wange, bevor er eilig das Haus verließ.
    Lucinda war nirgends zu sehen. Fluchend stieg er ins Auto und gab Gas. Bestimmt hatte sie den Weg eingeschlagen, den sie gekommen waren.
    Er hatte richtig gelegen. Als er sie erreicht hatte, bremste er ab, fuhr dichter an den Bürgersteig heran und ließ das Seitenfenster hinunter. „Steigen Sie ein.“
    Sie ignorierte ihn und ging unbeirrt weiter.
    „Steigen Sie ein, verdammt noch mal!“
    „Scheren Sie sich zum Teufel“, erwiderte sie und beschleunigte den Schritt.
    Joe hielt an, sprang aus dem Wagen und packte sie. Erschrocken schrie sie auf, als er sie sich über die Schulter warf und mit ihr zum Auto zurückkehrte. Ein Ehepaar, das seinen Pudel ausführte, blieb verwundert stehen.
    „Hilfe!“, rief Lucinda.
    „Ein kleiner Streit unter Liebenden“, erklärte Joe lächelnd und setzte sie unsanft in den Wagen. Kurz darauf gab er erneut Gas.
    Lucinda hüllte sich während der ganzen Fahrt in eisiges Schweigen. Kaum hatte er den Motor in der Garage abgestellt, stieg sie aus, schlug die Tür zu und stolzierte durch den Hintereingang in die Küche. Dann wandte sie sich ihm zu.
    „Wenn Sie mich anfassen, Romano, bringe ich Sie um.“
    Er sah den Ausdruck in ihren Augen und glaubte ihr aufs Wort. „Sie brechen mir das Herz.“ Lässig legte er die Autoschlüssel auf den Tresen. „Heißt das, Sie sind nicht entzückt über unsere Verlobung?“
    „Verlobung?“ Eilig folgte sie ihm in die Diele. „Lieber würde ich mich mit einem Mörder verloben.“
    „Ich versichere Ihnen, Blondie, mir ergeht es ebenso.“
    Joe drehte sich zu ihr um, und Lucinda las in seinem Blick, dass er es ernst meinte. Sie hatte sich ohnehin schon gedacht, dass das mit der Heirat nur ein Witz gewesen war. Und das war auch gut so.
    „Ich habe es bloß wegen meiner Großmutter gesagt“, fügte er hinzu, lehnte sich ans Treppengeländer und schob die Hände in die Hosentaschen.
    Das war sogar sehr gut so. Denn welche Frau würde sich zu einer Ehe mit einem arroganten, sturen, sexwütigen Macho zwingen lassen? Sie, Lucinda, jedenfalls nicht. Selbst wenn ihr das Herz bei seinem Kuss eben fast stehen geblieben wäre.
    „In Zukunft wird sie sich hüten, sich wieder in mein Liebesleben einzumischen.“
    Lucinda sah seine selbstgefällige Miene und blickte ihn kühl an. „Sie haben Ihre eigene Großmutter also einer Schocktherapie unterzogen.“
    „Gewissermaßen.“
    „Aber sie liebt Sie.“
    „Natürlich tut sie das.“
    „Und dann behandeln Sie sie so?“
    „Wie Sie schon sagten, Blondie, es war eine Schocktherapie.“
    „Nennen Sie mich nicht so!“
    „Entschuldigung, Schätzchen.“
    „Und so auch nicht. Ich bin nicht Ihr ‚Schätzchen‘.“
    „Wie könnte ein Mann seine Verlobte sonst nennen? Baby? Darling? Süße?“ Joe zog die Brauen hoch. „Sie scheinen mir nicht unbedingt der ‚Häschen‘-Typ zu sein.“
    „Ich bin überhaupt nicht Ihr Typ, Romano. Und ich bin ganz bestimmt nicht der Typ Frau, der sich gern benutzen lässt.“
    „Außerhalb des Betts, meinen Sie.“
    Lass dich in keine Diskussion über deine vermeintlich schlechten Moralvorstellungen verwickeln, ermahnte Lucinda sich stumm, die führt zu nichts.
    „Ist Ihnen vielleicht schon der Gedanke gekommen, dass es mir missfällt, an Ihrem abscheulichen Spiel beteiligt zu sein?“
    „Es ist nicht abscheulich, sondern notwendig. Und nein, der Gedanke ist mir noch nicht gekommen. Warum sollte er auch? Sie sind genauso für diese ganze Situation verantwortlich wie meine Großmutter.“
    „Was sind Sie doch für ein schrecklicher Mensch!“
    „Sie wiederholen sich.“
    Lucinda verschränkte die Arme vor der Brust. „Also?“
    „Also was?“, fragte er, nachdem auch er die Arme vor der Brust verschränkt hatte.
    „Wollen Sie nicht Ihre Großmutter anrufen und ihr sagen, dass alles nur ein übler Scherz gewesen sei?“
    „Es war kein übler Scherz, sondern eine Lektion fürs Leben.“ Angelegentlich betrachtete er seine Fingernägel und lächelte Lucinda dann an. „Ich werde sie jetzt noch nicht anrufen.“
    „Gut“, antwortete sie und ging auf die Treppe zu. „Das ist Ihre Sache. Es ist Ihre Großmutter und Ihr Leben. Mir ist es egal, wie Sie …“
    Joe hielt sie am Handgelenk fest. „Wohin wollen Sie?“
    „Nach oben, um zu packen.“ Sie lächelte ihn an. „Ich weiß, es ist ein Schock für Sie, aber

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