JULIA FESTIVAL Band 95
nicht weiter? Kayla hielt es kaum noch aus. Dann merkte sie, dass er den oberen Knopf ihrer Bluse öffnen wollte.
Zu schüchtern, um zuzusehen oder ihm zu helfen, bog sie den Kopf zurück und schloss die Augen.
Langsam, Knopf für Knopf öffnete er ihre Bluse. Die kühle Luft streifte ihre Haut. Er schob den feinen Stoff über ihre Schultern.
Kayla ließ die Arme sinken, und die Bluse glitt zu Boden.
Patrick legte die Hände auf ihren Rücken und zog sie näher.
Sie wusste, was Patrick jetzt tun würde, und wartete gespannt, bis sie endlich seinen warmen Atem spürte und er ihre Brustspitzen durch den dünnen Stoff ihres BHs küsste.
Kayla holte scharf Luft und zog Patrick näher zu sich.
Er öffnete den Mund und setzte sein Verführungsspiel mit der Zunge fort. Es war eine einzige süße Quälerei.
Alles, was Kayla zuvor empfunden hatte, verblasste angesichts dieser neuen Erfahrung. Leidenschaftlich schrie sie auf und verlor alle Kontrolle über sich.
„So ist es gut“, flüsterte er.
Er bewegte sich vor und zurück und schürte ein Feuer, dass sie innerlich zu glühen begann. Unwillkürlich bog sie ihm die Hüften entgegen.
Diesmal war es Patrick, der scharf Luft holte. Er legte die Hände auf ihre Hüften und ermutigte sie, die Bewegung zu wiederholen.
Kayla ließ sich dabei von ihm führen. Plötzlich spürte sie seine Erregung zwischen den Schenkeln.
Erschrocken lehnte sie sich zurück und sah Patrick an.
Patricks Gesicht glühte vor Leidenschaft. Er war ein attraktiver Mann. Doch jetzt verwandelten scharfe Linien in seinen Wangen und um seinen Mund ihn in einen reizvollen Fremden, der ihr gefährlich werden konnte. In einen Fremden, den sie mehr begehrte als alles andere auf der Welt.
Sie blickten sich tief in die Augen. Dann kehrte Kaylas Vernunft zurück. Was machen wir hier?, überlegte sie. Dies war nicht richtig. Sie waren kein Liebespaar.
Patrick berührte ihre Unterlippe. „Möchtest du, dass ich mich entschuldige?“, fragte er mit heiserer Stimme.
Entschlossen schüttelte sie den Kopf. „Nein, natürlich nicht. Ich bin nur ein bisschen verwirrt. Was ist passiert?“
„Keine Ahnung. Ich …“ Patrick ließ die Hände auf das Sofa fallen. „Ich glaube, wir können von Glück sagen, dass wir es nie zuvor versucht haben.“
„Ja, wahrscheinlich.“
Kayla rutschte auf ihren Platz zurück und richtete sich auf. Verlegen zog sie ihre Bluse wieder an. Sie zitterte innerlich als Reaktion auf das, was geschehen war – und was beinahe noch geschehen wäre.
Auch Patrick stand auf und kam näher.
Kayla knöpfte ihre Bluse zu und riskierte einen Blick in sein Gesicht. Das Feuer darin war erloschen, und er war wieder der Mann, den sie seit Jahren kannte.
Zärtlich berührte er ihre Wange. „Du brauchst keine Angst zu haben.“
„Das habe ich auch nicht.“ Sie hätte selbst nicht sagen können, was sie empfand. „Ich gehe lieber zu mir.“
Er begleitete sie zur Tür. „Willst du einfach so tun, als wäre nichts passiert?“, fragte er.
Als ob das so einfach wäre, dachte Kayla. Sie hatte das unangenehme Gefühl, dass sie sich bis zum Ende ihrer Tage an jede Einzelheit dieses Abends erinnern würde. „Ich brauche dich als Freund, Patrick.“
„Verstehe“, antwortete er. „Wir werden es beide vergessen.“
Auf dem Weg zu ihrem Apartment fragte Kayla sich, ob es Patrick ebenso schwerfallen würde wie ihr.
4. KAPITEL
Kayla starrte auf die Zeilen in ihrer Zeitschrift, doch es half alles nichts. Sie verstand kein Wort. „Ich habe gehofft, dass die Buchstaben einen Sinn ergeben, wenn ich sie lange genug betrachte“, sagte sie lächelnd zu Sarah. „Aber es klappt leider nicht.“
Sarah sah sie über ihre Brille vorwurfsvoll an. „Ich dachte, Sie hätten mit den französischen Tonbändern gearbeitet und die Übungen gemacht, die in dem Begleitbuch vorgeschlagen werden.“
Kayla räusperte sich verlegen. „Nun ja, ich habe es versucht. Aber mit den Hunden und meinen zusätzlichen Pflichten habe ich wenig Zeit dafür.“
„Sie müssen sich die Zeit unbedingt nehmen, Kindchen. Es ist wichtig.“
„Ich weiß.“ Kayla hatte ein schlechtes Gewissen. „Aber die letzten vier Wochen sind wie im Flug vergangen. Wenn ich nicht in der Klinik arbeite, bin ich hier oder im Rehabilitationszentrum. Und abends habe ich Patrick geholfen, seine Wände neu zu tapezieren. Ich weiß kaum noch, welcher Tag gerade ist.“
„Ich wusste gar nicht, dass Patrick und Sie zusammen sind.“ Die
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