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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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hier um Luis geht“, meinte er tonlos.
    „Was du glaubst, ist mir völlig egal“, verkündete sie, wobei sie demonstrativ zur Tür blickte. Dann sah sie auf seine Hand. Einen Moment lang war sie fasziniert von dem Kontrast zwischen seiner tief gebräunten und ihrer vergleichsweise hellen Haut, doch sie zwang sich, an etwas anderes zu denken. „Lässt du mich jetzt los, oder muss ich um Hilfe schreien?“
    „Das würdest du nicht tun, querida “, erklärte er grimmig, und sie war sich sicher, dass er das spanische Kosewort absichtlich benutzte. Als sie seinen Atem zwischen ihren Brüsten spürte, wusste sie, dass er auf sie herabblickte. „Stell dir vor, wie peinlich es für Luis wäre, wenn man uns beide in einer … kompromittierenden Situation überraschen würde.“
    Trotzig hob Olivia das Kinn. „Meinst du ernsthaft, Luis würde dir eher glauben als mir?“
    „Nein.“ Er seufzte. „Ich versuche nur, dir vor Augen zu führen, wie lächerlich es ist, wenn wir uns streiten. Wir wollen schließlich beide nur das Beste für Luis, stimmt’s?“
    „Ich schon.“
    „Und ich auch.“
    „Solange es dir keinen Strich durch deine Pläne macht.“
    „Habe ich das gesagt?“
    „Das brauchst du gar nicht. Du weißt sicher sehr gut, wie es für Luis wäre, mit dir in Bal Harbour zu wohnen.“
    „Bist du sicher, dass du dabei wirklich an Luis denkst?“, fragte Christian leise. „Hast du nicht vielmehr etwas dagegen, dass ich in deinem Haus lebe?“
    „Es ist nicht mein Haus, sondern Tonys.“
    „Aber Tony lebt nicht mehr. Und er hat es dir hinterlassen, Olivia.“
    „Aber ich will es nicht haben.“
    „Weil wir darin miteinander geschlafen haben?“
    „Nein!“ Bei der Vorstellung wurde ihr schlecht. Aber es stimmte, sie waren in Tonys Todesnacht in dem Haus gewesen. Plötzlich sah sie deutlich vor sich, wie sie nackt auf dem großen Ehebett gelegen und Christian sie mit der Zunge liebkost hatte. „Ich … ich will nur nicht darin wohnen“, stieß sie hervor. Dann riss sie sich zusammen und fügte hinzu: „Für mich wird es immer Tonys Haus sein.“
    „Und was zwischen uns passiert ist, hat nichts mit deiner Entscheidung zu tun?“
    Energisch schüttelte sie den Kopf. „Nein.“
    „Du lügst.“
    Sie stieß einen verächtlichen Laut aus. „Nur ein Lügner erkennt einen anderen.“
    Es dauerte einige Sekunden, bevor er antwortete. „Was willst du damit sagen?“
    „Dass Luis … sicher von mir erwartet, dass ich für ihn da bin“, erwiderte sie widerstrebend. „Und das wusstest du die ganze Zeit.“ Langsam atmete sie aus. „Und jetzt lass mich bitte los.“
    Einen Moment lang dachte sie, er würde ihre Bitte ignorie ren. Aber dann ließ er die Hand sinken und wich einige Schritte zurück. „ Muy bien .“ Mit einer ausladenden Geste wies er in Richtung Flur. „Es liegt mir fern, eine Mutter von dem Kind fernzuhalten, das sie liebt.“
    Daraufhin blickte Olivia ihn entrüstet an.
    „Was ist?“, fragte Christian, und am liebsten hätte sie ihm gesagt, wie unangemessen sie sein Verhalten fand.
    „Lass mich in Zukunft einfach in Ruhe“, erklärte sie stattdessen und wandte sich dann zum Gehen, in der Hoffnung, dass er das Beben in ihrer Stimme nicht bemerkt hatte.
    Tatsächlich war Luis wieder in seinem Zimmer, als sie dort ankam. Genau wie vorher lag er auf dem Rücken. Ohne den Kopf zu bewegen, sah er sie an.
    „Hallo“, begrüßte sie ihn leise und versuchte zu ignorieren, dass Christian direkt hinter ihr stand. „Ist alles in Ordnung?“
    „Den Ärzten zufolge schon“, erwiderte Luis matt und verzog den Mund – ein Zeichen dafür, wie deprimiert er war. „Wo wart ihr? Ich dachte schon, ihr wärt weg.“
    „Olivia und ich haben überlegt, was wir mit dir machen, wenn man dich entlässt“, verkündete Christian, bevor Olivia etwas sagen konnte, und trat näher ans Bett. „Ich habe vorgeschlagen, dich trotz allem nach Bal Harbour zu bringen, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie damit einverstanden ist.“
    Als Luis verwirrt die Stirn runzelte, warf Olivia Christian einen wütenden Blick zu. Typisch! Als Anwalt wusste er genau, dass Angriff die beste Verteidigung war.
    „Ich habe mich noch nicht entschieden, wo wir wohnen“, erklärte sie schnell und ergriff Luis’ Hand. „Aber ich bleibe in jedem Fall bei dir. Und, was haben die Ärzte genau gesagt?“
    „Das Übliche.“ Offensichtlich interessierte sich Luis nicht für medizinische Details. „Was hat Christian damit

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