JULIA FESTIVAL Band 98
Erlösung spürte er die Zuckungen ihres Körpers, und es dehnte seinen Höhepunkt so lange aus, wie er es nicht für möglich gehalten hätte.
Sie lagen einander zugewandt unter der Decke. Stephanie lächelte ihn an. Nash gefiel, dass auf ihrem Gesicht ein zufriedener Ausdruck lag. Er begehrte sie erneut, obwohl erst kurze Zeit vergangen war.
Es ist lange her, sinnierte er. Zu lange. Nach Tinas Tod hatte er sich nicht etwa vorsätzlich von Frauen und Sex distanziert. Es war einfach so geschehen. Er hatte sich in seine Arbeit vergraben und nie einen Ausweg gefunden.
„Was denkst du gerade?“, fragte sie.
„Dass ich eigentlich nie vorhatte, nach dem Tod meiner Frau wie ein Mönch zu leben.“
„Es überrascht mich, dass es nicht alle ledigen Frauen im Büro auf dich abgesehen haben.“
„Woher willst du wissen, dass es nicht der Fall ist?“
Sie lächelte. „Musst du sie gewaltsam abwehren?“
„Nur hin und wieder.“
Sie wandte den Blick ab, und ihr Lächeln schwand. „Du musst sie immer noch sehr lieben.“
Einen Moment lang war er verwirrt. Dann begriff er, worauf sie hinauswollte. „He.“ Er berührte ihr Kinn, drehte ihr Gesicht zu sich herum. „Wir beide waren die Einzigen hier im Bett. Zumindest was mich angeht.“
Ihre Heiterkeit kehrte zurück. „Was mich angeht auch. Ich war seit Marty mit niemandem mehr zusammen, aber nicht aus gebrochenem Herzen. Die Dinge waren kompliziert.“
Er schob eine Hand unter die Decke und legte sie auf ihre nackte Hüfte. Ihre Haut fühlte sich wie warme Seide an. „Ist es mit uns einfach?“
„Sehr.“
Er stimmte zu. In der Vergangenheit hatte er die ersten sexuellen Kontakte in einer Bekanntschaft als so gefährlich wie ein Minenfeld empfunden. Die Wahrscheinlichkeit eines Fehltritts war zu groß. Mit Stephanie dagegen klappte alles. Er war nie zuvor eine lockere Affäre ohne Bedingungen eingegangen, aber bisher lief alles besser als erwartet.
„Was hältst du davon, wenn wir ein paar Grundregeln aufstellen, damit es so bleibt?“, schlug er vor.
„Gute Idee.“
Sie setzte sich auf, und die Decke rutschte hinunter. Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf ihren Körper. Er beugte sich zu ihr und berührte die Rundung ihrer Brust. Dann befeuchtete er einen Finger und strich über die Spitze, die sich sofort verhärtete. Sein Körper reagierte spontan.
„Regel Nummer eins“, sagte sie. „Viel Sex.“
„Das ist eine gute Regel. So gut, dass wir sie zu Regel eins und zwei erklären sollten.“
„Okay. Jede Menge Sex. Du bist nur noch kurze Zeit hier, und die will ich gründlich auskosten.“
„Das ist eine Frau nach meinem Geschmack.“
Er verspürte den Drang, ihre Brüste zu küssen, aber er sah ein, dass sie zunächst einige Dinge klären sollten, bevor sie zur zweiten Runde übergingen. Er zwang sich, seine Hand sinken zu lassen und sich auf das Gespräch zu konzentrieren. „Ich nehme an, dass die Jungs nichts davon erfahren sollen.“
Sie nickte. „Es würde sie nur verwirren. Brad befürchtet, dass ich seinen Vater ersetzen will, und die Zwillinge würden dich zu sehr ins Herz schließen.“
„Also lasse ich meine Tür unverschlossen. Du kannst zu mir kommen, wann immer dir nach mir zumute ist.“
„Gut. Wir haben außerdem tagsüber Zeit, bis die Ferien Ende der Woche anfangen. Wenn du nicht zu sehr mit deiner Familie beschäftigt bist.“
„Das bin ich nicht.“ Er nahm ihre Hand und verschränkte die Finger mit ihren. „Apropos Familie. Würdet ihr mich zu den größeren Zusammenkünften begleiten? Du und die Jungs?“
Sie nickte spontan. „Gern. Es hat mir Spaß gemacht, und den Jungs auch. So viele Angehörige können ein bisschen einschüchternd wirken.“
„Ich bin nicht eingeschüchtert.“
„Weil du ein harter, zäher Bursche bist.“
„Genau.“
Sie lachte und legte sich wieder hin. „Okay, dann betrachte ich es als kleine Gefälligkeit – in dem Tenor: Wir kratzen uns gegenseitig, wenn es juckt.“
„Das klingt gut.“ Er rückte näher, schlug die Decke zurück und entblößte Stephanie bis zur Taille. „Wo juckt es denn?“
Sie schlang die Arme um seinen Nacken und küsste ihn. „Überall.“
9. KAPITEL
Stephanie hatte es immer als eine eher lästige Aufgabe betrachtet, Wände zu streichen, doch an diesem Nachmittag machte es ihr richtig Spaß, und sie summte vor sich hin. Plötzlich klang das Schwirren der Farbrolle fröhlich und lebhaft. Der Geruch störte sie nicht, denn die Fenster standen
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