Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
Vom Netzwerk:
räusperte sich. „Ich will nur vermeiden, dass du mir das Herz brichst. Das ist schon mal passiert, und das reicht für ein Leben.“
    Gage starrte Kari an. Er konnte verstehen, dass sie den Küssen Einhalt geboten hatte, obwohl er zugeben musste, dass es ihm verflixt schwerfiel, jetzt aufzuhören. Aber dass sie die Frechheit besaß, ihm vorzuwerfen, er habe ihr das Herz gebrochen, war einfach zu viel.
    Wütend sah er sie an. „Verdammt noch mal. Wovon redest du überhaupt?“
    Sie blinzelte erstaunt. „Wie bitte?“
    „Ich habe nicht dein Herz gebrochen. Du bist diejenige gewesen, die fortgelaufen ist. Du bist ohne Vorwarnung gegangen, ohne dich auch nur ein einziges Mal umzuschauen. Ich wollte dir einen Heiratsantrag machen, Kari. Ich hatte vor, den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen. Ich dachte, wir gehörten zusammen, aber du hast deine Meinung geändert und mich einfach verlassen. Also hör auf, mir vorzuwerfen, dass ich dir das Herz gebrochen hätte. Es war wohl eher umgekehrt.“
    „Das ist nicht fair“, verteidigte Kari sich und spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. „Ich wollte dir niemals bewusst wehtun. Ich wollte mit dir reden, aber ich konnte es einfach nicht. Außerdem hast du mir nie zugehört. Für dich war nur wichtig, dass alles nach deinen Vorstellungen lief.“
    Er weigerte sich, auch nur einen Zentimeter von seinem Standpunkt abzurücken. „Du hast mich, ohne ein Wort zu sagen, fallen lassen.“
    „Ich habe dir eine Nachricht hinterlassen.“
    Er sah sie finster an. „Großartig. Ich wollte dir einen Heiratsantrag machen, und du hast mir gnädigerweise zwei Zeilen geschrieben. Du hast recht“, spottete er, „damit hast du alles wiedergutgemacht.“
    „Ich behaupte nicht, dass ich damit alles wiedergutgemacht habe.“ Sie stemmte die Hände gegen die Hüften. „Ich wusste, dass es zu riskant war, mit dir zu sprechen. Du hättest nicht verstanden, warum ich gehen wollte. Die Gefahr, dass du mich zum Bleiben überredet hättest, war einfach zu groß.“
    „Ich liebte dich. Natürlich wollte ich nicht, dass du weggehst. Warum ist das so furchtbar?“
    „Das ist es nicht.“ Sie atmete tief durch. „Du willst mich absichtlich nicht verstehen. Der Punkt ist, dass auch ich das Recht auf ein eigenes Leben hatte. Ich verdiente es, Träume zu haben und wenigstens die Chance zu bekommen, sie verwirklichen zu dürfen. Aber das war dir egal. Du wolltest mir ja nicht mal zuhören. Außerdem scheinst du mich kein bisschen vermisst zu haben.“
    Ihre Worte bestürzten ihn. Er konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie er sich gefühlt hatte, als er herausfand, dass sie ihn verlassen wollte. Eine Welt war damals für ihn eingestürzt, und er hatte nicht glauben können, dass er jemals wieder glücklich werden könnte.
    „Verflixt, wovon redest du eigentlich? Ich war völlig am Boden zerstört.“
    „So? Deshalb bist du mir wohl auch sofort hinterhergefahren und hast mich gebeten, wieder nach Hause zu kommen. Gib es doch zu, Gage. Du hast mich nie richtig geliebt. Du warst nur in die Idee vernarrt, eine Familie zu gründen. Du hast mich auf jeden Fall nicht genug geliebt, um mich zu suchen und zu gucken, wie es mir geht.“
    Sie hatte den Kopf gesenkt, während sie sprach. Doch einen Moment lang glaubte er, Tränen in ihren Augen gesehen zu haben. Er fluchte leise.
    „War das alles?“, fragte er. „Ein dummer Teenagertest? Nach dem Motto, wenn du mich wirklich liebst, wirst du mir bis ans Ende der Welt folgen?“
    Sie hob den Kopf, und er sah, dass sie tatsächlich Tränen in den Augen hatte, aber er kümmerte sich nicht darum. Er konnte es einfach nicht fassen, dass sie ihm in dieser Geschichte den Schwarzen Peter zuschieben wollte.
    „Ja, es war ein Test. Und weißt du was? Du hast ihn nicht bestanden.“
    Wut stieg in ihm auf. Er dachte daran, wie verletzt er damals gewesen war und wie er geglaubt hatte, niemals über sie hinwegkommen zu können. Er dachte daran, wie oft er sich in den Wagen gesetzt hatte, um ihr nachzufahren, und wie er sich dann stets im letzten Moment zurückgehalten hatte. Und verdammt, es war richtig gewesen, sie gehen zu lassen. Wie oft hatte er sich dann später ihre Fotos in den Zeitschriften angesehen und war vor Sehnsucht fast umgekommen. Wie sehr hatte er versucht, sich in eine andere Frau zu verlieben, und war doch nie fähig gewesen, Kari zu vergessen.
    Er dachte daran, ihr das alles zu erzählen, aber warum sollte er sich die Mühe machen? Sie

Weitere Kostenlose Bücher