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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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der Hauptgrund seiner Liebe sein? War es nur ihre Keuschheit, die ihn anzog?
    Felicia schob diese Gedanken schnell beiseite. Es war ganz natürlich, dass er mehr Wert darauf legte als ihre Landsleute, da er doch so erzogen worden war. Faisals folgende Worte jedoch weckten neue Zweifel in ihr: „Es ist gar nicht schlimm, dass ich nicht reich genug bin, um die vier Frauen zu haben, die Allah mir erlaubt“, murmelte er. „Wenn ich dich in meinen Armen halte, habe ich gar kein Verlangen nach einer anderen Frau.“
    Felicia blieb nichts anderes übrig, als ihm zu glauben. Dieser Glaube musste ihr in den nächsten Wochen Kraft geben. Dennoch beunruhigte seine Bemerkung sie, denn sie rief ihr ins Gedächtnis zurück, dass Faisal in einer fremden Kultur aufgewachsen war, einer Kultur, die nur von Männern geprägt wurde. Und trotzdem waren die arabischen Frauen, die Felicia bisher kennengelernt hatte, heiter und fröhlich, von den männlichen Mitgliedern ihrer Familie behütet und beschützt. Die Kehrseite jedoch war, dass die Frau, die es wagte, gegen die Gesetze des Korans zu verstoßen, hart bestraft wurde – und Felicia konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, ihr Leben als gehorsames, allzeit williges Spielzeug eines Mannes zu verbringen.
    Plötzlich erschien ihr die Zukunft, die sie gewählt hatte, finster und drohend. Wenn Faisal sie nur begleiten könnte, um ihr die ersten Tage ein wenig zu erleichtern! Aber sie hatte sich nun einmal entschlossen, allein in ein fremdes Land zu reisen und zu versuchen, die Achtung eines Mannes zu gewinnen, der – dessen war sie sicher – ihr in keiner Weise entgegenkommen würde.
    „Bist du sicher, dass deine Mutter mich mögen wird?“, fragte sie mit unsicherer Stimme.
    „Sie wird dich ebenso lieben wie ich“, versprach er. „Es wird nicht so schlimm werden – du wirst sehen. Ich bleibe zwei Monate in New York, dann werden wir wieder zusammen sein und können Pläne für unsere Hochzeit machen. Wenn du bei meiner Familie bist, wird kein anderer Mann an dich herankommen. Du gehörst mir, Felicia“, sagte er mit solcher Arroganz, dass es Felicia ein wenig unbehaglich wurde.
    Faisal fuhr sie mit seinem Wagen zurück zu ihrer Wohnung.
    „Da du Gast meiner Familie bist, übernehmen wir natürlich alle Kosten.“ Faisal parkte den Wagen vor dem alten, schäbigen Haus, in dem Felicia wohnte.
    Felicia protestierte. Sie wollte nicht, dass Faisals Familie von ihr dachte, sie sei geldgierig. Wenn sie das Ticket nicht selbst bezahlte, würde Faisals Onkel dies zu ihren Ungunsten auslegen.
    „Davon erfährt er nichts“, beruhigte Faisal sie, als sie ihre Befürchtung laut aussprach.
    Felicia kam der Gedanke, dass sie ihn mit ihrer einfachen Garderobe vielleicht beschämen würde, denn sie wusste genau, wie viel Wert seine Landsleute auf die äußere Erscheinung legten. Aus diesem Grund ließ sie sich schließlich überreden, das Ticket anzunehmen und sich von ihrem ersparten Geld eine für Kuwait passende Garderobe zu kaufen.
    Die Tage vergingen wie im Flug. Jeden Abend war Felicia mit Faisal zusammen. Sie wollte so viel wie möglich über das Land erfahren, in das sie fliegen würde. Felicia war fasziniert von dem Einblick, den sie durch Faisals Erzählungen in diese neue, exotische Welt gewann. Wenn sie Faisal von ihren Zweifeln erzählte, sich an so viel Neues gewöhnen und anpassen zu können, lachte er nur und versicherte ihr, dass seine Familie sie anbeten würde.
    „Selbst Rashid wird von deiner Schönheit beeindruckt sein. Du hast dieselbe Hautfarbe wie seine Großmutter. Deine Unschuld und Bescheidenheit werden ihn überraschen.“
    Felicia fiel auf, dass Faisal sich sehr bemühte, ihr zu versichern, dass, obwohl die meisten Kuwaiter Moslems waren, es keine Vorurteile gegen andere Religionen gab. Wenn sie heirateten, versicherte er ihr, würde niemand von ihr verlangen, ihren Glauben zu wechseln.
    „Das zumindest kann Onkel Rashid dir nicht vorhalten“, erklärte er ihr zu ihrer Überraschung, „denn obwohl wir alle Moslems sind, sind die Nachkommen von Rashids Vater und dessen englischer Frau Christen … also auch Onkel Rashid.“
    Aber das konnte Felicia nicht trösten. Sie freute sich ganz und gar nicht darauf, ihn kennenzulernen, besonders nicht ohne Faisals Beistand. Sie vermied es jedoch, Faisal von ihren Sorgen und Befürchtungen zu erzählen. Die letzten Tage, die sie zusammen verbringen konnten, sollten so schön und unbeschwert wie möglich

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