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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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Wochen.
    „Es ist ein Brief für Sie gekommen, Miss Gordon“, fuhr Rashid fort. „Von Faisal. Wenn Sie mit in mein Arbeitszimmer kommen …“
    „Rashid, wenn du einen Moment Zeit für mich hättest – ich möchte dir gern etwas sagen“, unterbrach Zahra ihn. „Ich kann ja gleich mitkommen.“
    Vergeblich versuchte Felicia, ihre Freundin durch Zeichen daran zu hindern, Rashid ihre Schuld einzugestehen. Für sie, Felicia, war die Angelegenheit erledigt, und sie glaubte auch nicht, dass es Sinn hatte, Rashid die Wahrheit zu sagen.
    „Na, kommst du wieder einmal nicht mit dem Taschengeld aus?“, fragte Rashid lachend und hielt ihnen die Tür auf.
    „Siehst du Saud morgen, wenn wir seine Familie besuchen?“, fragte Felicia Zahra, als sie hinter Rashid hergingen.
    „Nein, das ist nicht erlaubt. Eigentlich dürfen wir uns nicht sehen, bis er bei der Hochzeitszeremonie meinen Schleier lüftet. Der Besuch morgen wird aber trotzdem interessant für dich werden. Seine Familie besitzt eine alte Festung, zwei Autostunden von der Oase.“ Sie zögerte, als Rashid die Tür seines Arbeitszimmers öffnete.
    „Noch kannst du zurück, Zahra“, warnte Felicia sie leise.
    „Nein, ich bin fest entschlossen. Komm, gehen wir hinein.“
    Schweigend nahm Felicia den Brief entgegen, drehte sich um und verließ mit ungutem Gefühl das Zimmer. Als sie die Tür schloss, hörte sie Rashid mit sanfter Stimme zu Zahra sagen: „Na, was hast du denn so Wichtiges mit mir zu besprechen, mein Kleines?“
    In ihrem Zimmer öffnete Felicia hastig den Brief und begann zu lesen. Die Worte schienen sie förmlich anzuspringen, ein Gemisch von Anschuldigungen und Fragen. Selbst als sie die Zeilen ein zweites Mal gelesen hatte, konnte sie es kaum fassen. Wahrscheinlich hatte sie das Rashid zu verdanken, anders konnte sie es sich nicht erklären.
    Dein herausforderndes Benehmen … meinen Onkel ermu tigt, sich dir auf die vertraulichste Weise zu nähern … hat meinen Ruf ruiniert … Das waren nur einige der Anschuldigungen. Langsam las Felicia die letzten Zeilen noch einmal: … angesichts Deines ehrlosen Benehmens sehe ich mich ge zwungen, Dir zu erklären, dass ich eine Ehe mit Dir nicht länger in Betracht ziehen kann. Ich werde meinem Onkel diese Entscheidung ebenfalls mitteilen und bin sicher, dass er Dich unverzüglich nach England zurückschicken wird, wo Du Dich auf den Straßen zur Schau stellen kannst, ohne mei ne Ehre zu besudeln.
    Er hat mich nie wirklich geliebt, dachte Felicia unglücklich. Sie zerknüllte den Brief und warf ihn in den Papierkorb. Sie konnte jedoch nicht ihm allein die Schuld geben. Trotzdem tat es weh, Faisals Brief zu lesen und zu wissen, dass Rashid ihm geschrieben und sie in ein schlechtes Licht gerückt hatte. Wer sonst sollte es gewesen sein?
    Felicia überlegte, wie ihr wohl jetzt zumute wäre, hätte sie Faisal wirklich geliebt. So musste sie sich eingestehen, dass es eine gewisse Erleichterung war, nicht länger etwas vortäuschen zu müssen. Sie zweifelte nicht daran, dass Rashid, sobald er von Faisal hörte, sie nach Hause zurückschicken würde. Der Gedanke daran berührte sie seltsamerweise schmerzlich.
    Sie ging zum Fenster. Draußen im Garten gab es einen Swimmingpool, dessen grünblaues Wasser einladend schimmerte. Nun war es Rashid also doch gelungen, sie auseinanderzubringen. Wie er triumphieren würde!
    Plötzlich konnte sie dem Verlangen nicht widerstehen, hinunterzulaufen und ein kühles Bad zu nehmen – als könne sie so den Schmerz, den sie empfand, von sich spülen. Dabei war es nicht Faisals Brief, der sie so getroffen hatte, sondern die Erkenntnis, dass sie ein Stück von sich hier zurücklassen würde … in den harten, erbarmungslosen Händen Rashids.
    Felicia wusste selbst nicht, wieso sie sich so zu einem Mann hingezogen fühlte, der sie verabscheute. Sie mochte das, was sie für Rashid empfand, zwar nicht mit dem Wort „Liebe“ bezeichnen, doch leugnen konnte sie es auch nicht. Manchmal glaubte sie, es sei nur die körperliche Attraktivität, die sie zu ihm hinzog, aber das allein genügte nicht, um das Verlangen, das sie empfand, zu erklären.
    Felicia kramte ihren schwarzen Badeanzug aus dem Schrank und zog sich um. Ob Rashid Faisals Brief schon bekommen hatte? Sie war überzeugt davon, dass er sie noch am gleichen Tag nach England zurückschicken würde. Damit, dass Faisal selbst den Anlass zu ihrer Trennung geben würde, hatte Felicia am allerwenigsten gerechnet. Rashid kannte

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