Julia Gold Band 47
Männer?“, fragte König Zakariyya, als Rose mit einem Tablett ins Zimmer kam.
„Das waren dieselben Typen, die die Geschichte verbreitet hatten, dass Mutter in einem Sanatorium in Europa unter Drogen gehalten wurde, während Mac, Cade und ich hierher geschickt wurden. Natürlich berichteten sie auch über die Hochzeit von Cade und Serena. Jetzt wissen sie, dass ihr beide hier seid.“ Alex schaute zu Sharif. „Sie behaupten außerdem, dass mein lieber Bruder eine Affäre mit einer unserer Angestellten hat. Absurd, oder?“
Alle sahen auf Sharif. Sein Vater schien verärgert zu sein, während Rose verwirrt aussah. Cade, der gerade zurückgekommen war, blickte streng zu Sharif.
„Eine Affäre?“ Sharif machte eine abwertende Geste mit der Hand. „Ich bin erst vierundzwanzig Stunden hier, und schon behaupten sie, ich hätte eine Affäre. Deshalb sehe ich keinen Grund, ihnen Informationen zu geben.“
Alex schien Sharif nicht ganz zu glauben. „Wenn wir ihnen keine Story geben, erfinden sie eine.“
„Was sollen wir ihnen sagen?“, wollte Zakariyya wissen.
Alex blickte zu Rose. „Es wird sicher nicht leicht.“
Sie reagierte nicht, denn sie schaute auf Sharifs nasses Hemd. Als sie in sein Gesicht sah, merkte Sharif, dass sie von ihm und Olivia wusste.
Plötzlich fühlte er sich schuldig, was lächerlich war. Einige Küsse bedeuteten noch keine Affäre. Olivia hatte außerdem gerne mitgemacht, denn sonst hätte er nichts unternommen.
„Mutter?“ Alex schaute sie stirnrunzelnd an, bevor er Sharif ansah.
„Du hast recht, Alex, wir sagen ihnen, was wir wissen.“
„Okay, dann lass uns den Wortlaut überlegen und ausmachen, wer Sprecher sein soll.“
„Ich meine, dass wir ihnen eine chronologische Liste der Ereignisse präsentieren sollen.“
Niemand schien überrascht über Roses unvermittelte Stärke. Fasziniert über diese neue Seite an ihr, schwieg Sharif.
„Zuerst erzählen wir ihnen vom Attentat auf Ibrahim. Dass Azzams Frau Layla meine Gefangennahme veranlasste und den Mord an Ibrahim. Es war nicht richtig, dass ich den Bruder meines Mannes beschuldigt hatte. Jetzt kann ich das wiedergutmachen.“
Alle schwiegen, denn es hatte alle schockiert, dass ein krankhafter Hunger nach Macht zum Tod eines Königs und zum Zusammenbruch seiner Familie geführt hatte.
Sharif musste Rose Respekt zollen. Dreißig Jahre hatte sie getrennt von ihren Kindern in einem Sanatorium verbracht und trotzdem überlebt. Am liebsten hätte er sie berührt, um von ihrer Stärke zu zehren, aber er hielt sich zurück.
„Dann berichten wir ihnen, dass ich euch Jungs zu meinem Bruder geschickt hatte und dass Layla Randy gesagt hatte, dass ich tot sei.“ Sie blickte lächelnd zu Sharif. „Und dass ich diesen hübschen Kerl erwartet hatte.“
Cade schnaufte, und Alex tat, als müsse er husten.
Sharif blinzelte. Eine Mischung von Panik und Freude, Unsicherheit und Aufregung erfüllte ihn. Er starrte den grinsenden Cade an. Das waren seine Brüder, und sie machten sich über ihn lustig. So wie Brüder das schon mal taten.
Am liebsten wäre er weggelaufen. Zurück nach Balahar, wo er die Kontrolle hatte. Wo er den Namen jeder Wüstenblume kannte und wusste, wann die Sonne unterging.
„Habe ich nicht auch etwas zu sagen?“, warf er ein.
„Was ist dein Einwand, Sharif?“, wollte Rose wissen.
„Was sagen wir über meine Eltern, König Zakariyya und Nadirah?“
„Die Wahrheit“, erwiderte Rose. „Dass sie Königin Layla vertrauten, als sie dich adoptierten, und nicht wussten, wer du warst. Sie haben nichts falsch gemacht. Layla hatte ihnen berichtet, dass deine Mutter tot wäre, und sie gaben dir ein Zuhause. Ich werde ihnen für immer dankbar sein, dass sie dich zu einem so feinen jungen Mann erzogen haben.“
Aber mich haben sie angelogen.
Sharif sprach diesen Gedanken nicht laut aus. „Ich weiß nicht, warum mein Name erwähnt werden soll.“
„Sie wissen doch, dass du hier bist“, erinnerte ihn Cade. „Außerdem gehörst du zur Familie, ob du das willst oder nicht.“
Von seinen drei Brüdern kannte Sharif Cade am besten. Sie hatten sich vor einigen Monaten kennengelernt, als Cade Serena in Balahar geheiratet hatte. Damals wussten sie noch nicht, dass sie Brüder waren, und das Leben war viel unkomplizierter gewesen.
„Ja, aber ich sorge mich nicht nur um mich. Wir müssen auch überlegen, was gut für Balahar ist.“
Alle schwiegen. Auf diesem Gebiet konnten sie nichts beitragen, denn sie
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