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Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
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nachdem sie die Suppe gegessen hatten. „Hähnchen mit Datteln und Honig kann ich Ihnen leider nicht anbieten, doch werde ich es bei unserem nächsten gemeinsamen Dinner auf die Speisekarte setzen lassen. Heute müssen Sie sich mit dieser bescheidenen Auswahl begnügen.“
    Die „bescheidene Auswahl“ erstreckte sich über Tisch und Servierwagen, und Alexis wusste nicht, womit sie anfangen sollte. Sie entschied sich für ein Gericht mit langen grünen Bohnen.
    „Sie sind sehr scharf“, warnte Ali sie.
    „Je schärfer, desto besser“, sagte sie kühn, bereute ihre Wahl aber schon nach dem ersten Bissen. Die Bohnen waren mit Knoblauch, Zwiebeln und Tomaten vermischt und mit Cayennepfeffer gewürzt. „Es schmeckt … köstlich!“
    Ali lachte. „Obwohl Ihnen der Rauch aus den Ohren kommt? Sie müssen es nicht essen, wenn es Ihnen zu scharf ist.“
    „Nein, es schmeckt sehr gut“, widersprach sie tapfer, aß aber die Tomatenscheibe, die er ihr auf den Teller gelegt hatte, und war froh, als der scharfe Geschmack aus ihrem Mund verschwand.
    „Versuchen Sie es lieber damit“, schlug Ali vor. Es handelte sich um Dorschlebersalat, der mild gewürzt war und ganz ausgezeichnet schmeckte. Alexis begann sich zu entspannen. Die Versuchung war groß, sich einfach dem Zauber dieses Abends zu überlassen.
    Und dann passierte es. Als Alexis aufsah, strahlte ihr aus Alis Augen eine unerwartete Wärme und Herzlichkeit entgegen. Auch sein Lächeln war weder zynisch noch verführerisch, sondern offen und vergnügt, als würde ihm dieses gemeinsame Essen großen Spaß machen. Konnte es sein, dass er in Wirklichkeit ein großherziger, humorvoller und liebenswerter Mann war?
    Ihr wurde auf einmal sonderbar heiß. Du meine Güte, was war plötzlich mit ihr los? „Sie haben ein sehr schönes Zuhause“, sagte sie, sich umblickend, um sich aus dem Bann dieser dunklen Augen zu lösen.
    „Ja, es ist ganz hübsch“, gab er ihr recht. „Aber ich würde es nicht unbedingt als mein Zuhause bezeichnen. Ich besitze viele solcher Domizile, verbringe jedoch überall zu wenig Zeit, um …“ Er zuckte die Schultern.
    „Sie meinen, Sie fühlen sich nirgendwo zu Hause?“
    Er lächelte fast ein wenig verschämt. „Wahrscheinlich höre ich mich wie ein kleiner Junge an, aber ein heimisches Gefühl habe ich nur dort, wo meine Mutter ist. Sie ist warmherzig und gütig, heiter und gelassen. Bestimmt würden auch Sie sie mögen.“
    „Dessen bin ich sicher. Sie scheint eine großartige Frau zu sein. Lebt sie das ganze Jahr über in Kamar?“
    „Meistens. Manchmal geht sie ein wenig auf Reisen, aber sie fliegt nicht gern. Und“, er wirkte auf einmal leicht schuldbewusst, „sie schätzt manche meiner Vergnügungen nicht besonders.“
    Alexis lachte. „Etwa Ihre Besuche im Spielkasino?“
    „Unter anderem. Sie meint, ein Mann sollte mit seiner Zeit Besseres anzufangen wissen.“
    „Da hat sie recht“, bestätigte Alexis.
    „Aber wäre ich heute nicht ins Kasino gegangen, hätte ich Sie nicht kennengelernt.“
    „Wollen Sie mir etwa weismachen, das sei Schicksal gewesen?“
    „Wieso dieser plötzliche Zynismus?“, protestierte er. „Hat Ihre Vorliebe für arabische Märchen Sie nicht gelehrt, an Wunder zu glauben?“
    „Ich würde eher sagen, dass ich auf Wunder gehofft habe“, erwiderte Alexis nachdenklich. „Wenn mir das Leben besonders eintönig erschien, träumte ich davon, dass ein fliegender Teppich durch das Fenster kommen und mich davontragen würde in das Land, in dem dienstbare Geister Flaschen entstiegen und Zauberer mittels einer farbigen Rauchwolke andere mit einem Fluch belegten.“
    „Und der Märchenprinz?“, neckte er sie.
    „Er entstieg natürlich auch einer Rauchwolke und verschwand leider auch wieder in ihr, wenn ich aus meinen Träumereien erwachte.“
    „Hoffen Sie nicht immer noch heimlich auf den fliegenden Teppich?“, fragte Ali sanft.
    Sie errötete leicht. Es war irritierend, dass er ihre geheimsten Gedanken erriet.
    „Glauben Sie mir, eines Tages wird der Teppich kommen“, prophezeite er.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht an Wunder.“
    „Was verstehen Sie darunter? War es nicht ein Wunder, dass wir uns heute Abend getroffen haben? Von dem Moment an, da ich in Ihre Augen geblickt habe, war meine Pechsträhne zu Ende.“ Er lächelte ironisch. „Wissen Sie, wie viel ich dank Ihrer Zauberkraft gewonnen habe? Hunderttausend Pfund.“
    Er zog aus der Innentasche seines Smokingjacketts

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