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Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
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sein Herr ausstieg. Niemand kümmerte sich um Alexis, die Ali hinterherhastete, der, ohne sich nach ihr umzudrehen, die Treppe zum Flugzeug hinaufeilte.
    Die Innenausstattung der Maschine war unbeschreiblich luxuriös. An den Fenstern hingen seidendurchwirkte Vorhänge, die Sitze glichen bequemen Polstersesseln. Ein dicker Teppich mit orientalischem Muster bedeckte den Boden.
    Ali nahm auf einem Sitz am Fenster Platz, während Alexis von dem Steward in den hinteren Teil des Flugzeugs geführt wurde. Vermutlich wahrte Ali vor dem Personal Abstand zu ihr, und sie hatte nichts dagegen, sich an diese Spielregeln zu halten.
    Die Motoren liefen bereits, und wenige Minuten später rollte das Flugzeug zur Startbahn.
    Bald nachdem sie abgehoben hatten, klappte der Steward einen kleinen Tisch vor Alexis auf und servierte ihr Wein und Mandelgebäck. Sie langte tüchtig zu, da es schon einige Stunden her war, dass sie etwas gegessen hatte.
    Bald darauf gesellte sich Ali für einige Minuten zu ihr. „Tut mir leid, dass ich so wenig Zeit für dich habe“, entschuldigte er sich. „Aber man wird alles tun, damit du dich an Bord wohlfühlst. Es gibt auch ein Bett, falls du schlafen möchtest. Mitternacht ist schon vorbei, und der Flug dauert mehrere Stunden.“
    Sie gähnte. „Guter Vorschlag. Ich werde mich ein wenig hinlegen.“
    Er winkte dem Steward, der Alexis in ein separates Abteil führte. Ihr stockte der Atem beim Anblick des mit Seide drapierten Doppelbettes. Diese Maschine war ein fliegendes Luxushotel und so ungewöhnlich wie ihr Besitzer.
    Obwohl Alexis sich müde gefühlt hatte, konnte sie vor Aufregung nicht einschlafen. Sie lag neben dem Fenster und blickte wie gebannt in die dunkle Nacht hinaus, um ja nichts zu verpassen. Sie flogen in südöstlicher Richtung, und als es nach Stunden schließlich am fernen Horizont zu dämmern begann, beobachtete sie fasziniert, wie die Welt allmählich Gestalt annahm.
    Unter ihnen breitete sich im fahlen Morgenlicht dunkel und geheimnisvoll die Wüste aus. Eine endlos weite Sandfläche, sonderbar konturenlos und bedrohlich, aber auch von eigenartiger Schönheit.
    Es hieß, manche Menschen seien dem Reiz der Wüste beim ersten Blick erlegen und nie mehr davon losgekommen. Instinktiv wusste Alexis, dass es ihr ebenso ging. Eine Welle des Glücks durchflutete sie, weil sich ihr großer Kindheitstraum nun tatsächlich erfüllte.
    Sie hörte, wie hinter ihr die Tür geöffnet wurde. Gleich darauf setzte sich Ali zu ihr aufs Bett.
    „Dort unten liegt mein Land“, sagte er. „Es wartet darauf, dich willkommen zu heißen.“
    „Von hier oben sieht es faszinierend aus. Noch viel schöner, als ich es mir vorgestellt habe. So grenzenlos weit und einsam, und so … unabhängig.“
    Ali musterte sie kurz mit einem interessierten Blick. „Genauso habe ich es auch immer empfunden. Die Wüste genügt sich selbst und braucht keinen von uns. Erstaunlich, wie schnell du etwas erkannt hast, wozu manche Menschen, die hier geboren sind, ein ganzes Leben benötigen.“
    Alexis lächelte erfreut. Sie betrachtete es als gutes Omen für ihre Reise, dass sie beide auf derselben Wellenlänge waren.
    Nun tauchte die Sonne am Horizont auf, überzog alles mit einem rosigen Schimmer und erblühte vor Alexis’ Augen langsam zu einem leuchtenden Gelb. Der Himmel erstrahlte in tiefem Blau, und die ganze Erde schien auf einmal zu glühen.
    „Danke“, sagte Alexis leise. „Danke, dass du mich mitgenommen hast.“
    Ali warf ihr einen bestürzten Blick zu, den sie jedoch nicht bemerkte. „Komm mit nach vorn“, sagte er. „Du musst dich anschnallen. Wir werden in Kürze landen.“
    Sie nahm auf ihrem vorherigen Sitz Platz und verfolgte durch das Fenster die Landung auf Kamars größtem Flughafen, der sich in nichts von anderen Flughäfen unterschied. Ein schwarzer Rolls-Royce mit dunkel getönten Scheiben stand auf dem Rollfeld für sie bereit.
    Hastig zupfte Alexis ihren Schleier zurecht und folgte Ali mit demütig gesenktem Blick die Treppe hinunter zum Auto.
    Der erste Teil der Fahrt führte über eine schnurgerade Straße, deren Seiten die hässlichen Bauten der Raffinerien säumten. Interessant wurde es für Alexis erst, als sie die Stadt erreichten, in der so früh am Morgen schon reges Treiben herrschte. Sie bemerkte, dass manche Menschen lächelten, als sie den Wagen mit der kleinen Flagge sahen. Was immer Ali für ein Herrscher sein mochte, die Leute schienen sich über seine Heimkehr zu freuen.

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